Alters- und Pflegeheime im Kanton Schwyz 2018

Heimeintritt erfolgt später, Aufenthalt wird kürzer

Anfang 2018 boten die 30 Alters- und Pflegeheime im Kanton Schwyz 1'976 stationäre Plätze für Pflege und Betreuung an. Im Vorjahresvergleich entspricht dies einer Zunahme um 19 Plätze (+1%). In der Statistik der sozialmedizinischen Institutionen bezieht sich die Anzahl der stationären Plätze auf die Plätze, über die der Betrieb am 1. Januar des erfassten Datenjahres verfügt. Die Anzahl der in der Statistik angegebenen verfügbaren Plätze kann somit von der Anzahl bewilligter Plätze abweichen. Zum Jahresende lebten 1'816 Bewohner/innen in den Heimen des Kantons. Die Institutionen waren im Jahresdurchschnitt zu 91,3 Prozent ausgelastet (2017: 90,5%), womit Schwyz im zentralschweizerischen Vergleich die tiefste mittlere Auslastung aufwies.

Über die Hälfte der Hochbetagten lebt im Heim

Über die Jahre ist in den Schwyzer Alters- und Pflegeheimen die Anzahl der Bewohner/innen stark gestiegen. Der medizinische Fortschritt sowie der Ausbau von ambulanten Pflege- und Hilfsangeboten ermöglichen aber einen zunehmend späteren Eintritt in die stationäre Pflege. Der Anteil der Schwyzer/innen ab 65 Jahren, der in einem Alters- oder Pflegeheim lebt, ist seit 2012 rückläufig (2018: 6,4%; 2012: 7,3%). Im gleichen Zeitraum hat auch der Anteil der 95-Jährigen und Älteren, der in einem Alters- oder Pflegeheim lebt, abgenommen (2018: 57,0%; 2012: 62,5%). Während 34 Prozent der hochbetagten Schwyzer Männer im Heim leben, ist dieser Anteil bei den Schwyzer Frauen beinahe doppelt so hoch (66%).

Der Frauenanteil in den Alters- und Pflegeheimen steigt mit zunehmendem Alter an. Frauen benötigen eher Pflegeleistungen als Männer, da sie eine höhere Lebenserwartung haben und im Alter häufiger allein leben. Männer können anderseits im Fall einer Pflegebedürftigkeit eher auf die Unterstützung der Partnerin zurückgreifen. 2018 waren mehr als zwei Drittel der Schwyzer Heimbewohner/innen weiblich (69%).

Langzeitaufenthalte werden weiterhin kürzer

2018 wurden mit 1'113 Eintritten 11 Prozent mehr Eintritte in die Schwyzer Alters- und Pflegeheime gezählt als im Vorjahr. Bei 449 Eintritten wurde jeweils ein Kurzzeitaufenthalt initiiert (40%). Die restlichen 664 Eintritte erfolgten mit der Absicht eines Langzeitaufenthalts. Das durchschnittliche Eintrittsalter für einen Langzeitaufenthalt betrug wie im Vorjahr 83,1 Jahre. Beinahe die Hälfte der eintretenden Langzeitaufenthalter/innen hatte zuvor noch im eigenen Zuhause gelebt (45%). 35 Prozent kamen vom Krankenhaus und 15 Prozent von einer anderen Institution ins Heim. Während der Austritt aus einem Kurzzeitaufenthalt meist zurück nach Hause führt, endeten 2018 die Langzeitaufenthalte in 82 Prozent der Fälle mit dem Lebensende der Bewohner/innen. Die durchschnittliche Dauer eines Langzeitaufenthalts betrug 2,6 Jahre und hat damit wiederholt leicht abgenommen (2017: 2,7 Jahre; 2016: 2,9 Jahre).

Nur noch wenige Leistungen entfallen auf Personen mit geringem Pflegeaufwand

Im Kanton Schwyz wurden 2018 rund 659'000 Heimtage fakturiert, gut 12'000 Tage mehr als im Vorjahr (+2%). Ohne reine Reservationstage beläuft sich die Anzahl fakturierter Aufenthaltstage auf gut 647'000.

Gemäss Verordnung zum Krankenversicherungsgesetz wird der Pflegeaufwand für die Bewohner/innen in 12 Pflegestufen unterteilt, wobei jede Stufe einer Zunahme des täglichen Pflegeaufwands um 20 Minuten entspricht. Der Anteil der Aufenthaltstage mit keinem oder niedrigem Pflegebedarf bis Pflegestufe 2 nahm im Kanton Schwyz bis 2015 zu und ist seitdem rückläufig (2015: 27,0%; 2018: 24,6%); die fakturierten Aufenthaltstage in den Pflegestufen 3 bis 7 (41 bis 140 Min./Tag) nahmen hingegen seit 2011 stetig zu (2011: 49,5%; 2018: 59,3%). Im Gegensatz dazu war der Anteil fakturierter Aufenthaltstage mit sehr hohem Pflegeauswand (Pflegestufen 8–12, 141 Min./Tag und mehr) über die Jahre rückläufig; erst 2018 hat er wieder leicht zugenommen (2018: 16,1%).

Rund 50 neue Vollzeitstellen in Schwyzer Alters- und Pflegeheimen

Ende 2018 waren 2'593 Personen in den Schwyzer Alters- und Pflegeheimen beschäftigt. Diese besetzten im Jahresmittel 1'827 Vollzeitstellen (2017: 1'779 VZÄ). Seit Jahren steigt die Stellenzahl in der Heimpflege im Kanton Schwyz kontinuierlich an. Die Anzahl Stellen pro 1'000 verrechnete Heimtage ist jedoch im Vorjahresvergleich bei 2,8 Vollzeitstellen konstant geblieben. Dieser Wert entspricht dem Zentralschweizer Durchschnitt.

Ein grosser Teil der 1'157 Pflegestellen in den Schwyzer Heimen war 2018 durch Fachpersonal besetzt (42%). 6 Prozent hatten das Assistenzpersonal inne und 35 Prozent Personen mit einem Abschluss als Pflegehelfer/in SRK oder solche in Praktika. Gut 13 Prozent der Pflegestellen besetzte Pflegepersonal in Aus- oder Weiterbildung. Seit 10 Jahren nimmt der Anteil des Pflegepersonals ohne oder mit fachfremder Ausbildung stetig ab (2018: 3,4%; 2008: 11,8%).

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