Alters- und Pflegeheime im Kanton Obwalden

Weniger Eintritte in Alters- und Pflegeheime

Anfang 2017 verfügten die 7 Alters- und Pflegeheime im Kanton Obwalden über 433 stationäre Plätze für Pflege und Betreuung (ohne das Kurhaus am Sarnersee). Diese Zahl veränderte sich seit 2015 kaum. Die meisten Institutionen im Kanton Obwalden sind von mittlerer Grösse und zählten zwischen 40 und 60 Plätzen. Ende Jahr lebten 413 Bewohner/innen in den Obwaldner Heimen. Übers ganze Jahr betrachtet lag die mittlere Auslastung bei 97,8 Prozent.

Eine von zwei sehr hoch betagten Personen lebt zu Hause

Der Frauenanteil in den Alters- und Pflegeheimen steigt mit zunehmendem Alter. Frauen benötigen eher Pflegeleistungen als Männer, da sie eine höhere Lebenserwartung haben und im Alter häufiger allein leben. Männer können anderseits im Fall einer Pflegebedürftigkeit eher auf die Unterstützung der Partnerin zurückgreifen. Insgesamt waren 68 Prozent der Heimbewohnerschaft weiblich.

Im Kanton Obwalden nimmt der Anteil der 65-jährigen und älteren Personen, die in einem Alters- und Pflegeheim lebt, seit Jahren ab und liegt unter dem Zentralschweizer Durchschnitt (OW: 6,0%, ZCH: 6,4%). Mit dem Alter steigt der Anteil der Heimbewohnerinnen und -bewohner: 2017 lebten 6 Prozent der 75- bis 84-jährigen und 25 Prozent der 85- bis 94-jährigen Obwaldner und Obwaldnerinnen in einem Alters- und Pflegeheim. Der Anteil der Ab-95-jährigen Personen, die in einem Heim und nicht zu Hause wohnten, lag bei 48 Prozent (24 Pers.).

Zahl der Heimeintritte nimmt ab

Im Jahr 2017 wurden in den Obwaldner Alters- und Pflegeheimen 218 Eintritte verzeichnet, 29 Eintritte weniger als im Vorjahr (–12%). 40 Prozent der Eintritte erfolgte für einen Kurzzeitaufenthalt, was im Vorjahresvergleich ebenfalls einem Rückgang entspricht (2016: 106; 2017: 88).

Bei den Langzeitaufenthalten wurden 130 Eintritte erfasst, 11 Eintritte weniger als 2016 (–8%). 45 Prozent aller Langzeiteintritte führten von zu Hause ins Heim, 40 Prozent aus dem Krankenhaus und 5 Prozent aus einer anderen Institution. Während nach einem Kurzzeitaufenthalt meist wieder nach Hause zurückgekehrt wurde, endeten Langzeitaufenthalte mehrheitlich mit dem Tod (91%). Im Durchschnitt dauerte ein Langzeitaufenthalt wie im Vorjahr 3,1 Jahre (ZCH: 2,7 Jahre).

Ein Sechstel der Aufenthaltstage mit hohem Pflegeaufwand

Im Jahr 2017 wurden in den Obwaldner Alters- und Pflegeheimen rund 154'500 Heimtage fakturiert, knapp 3'800 Tage mehr als 2011 (+2,5%). Die Zahl der Aufenthaltstage (ohne Reservationstage) betrug gut 152'000.

Gemäss Verordnung zum Krankenversicherungsgesetz wird der Pflegeaufwand für die Bewohnerinnen und Bewohner in 12 Pflegestufen unterteilt, wobei jede Stufe einer Zunahme des täglichen Pflegeaufwands um 20 Minuten entspricht. Der Anteil der Tage mit keinem oder sehr niedrigem Pflegebedarf bis Pflegestufe 2 (bis 40 Min./Tag) lag bei 23 Prozent. Zwischen 2011 und 2016 hatte er um 4 Prozentpunkte auf 22 Prozent abgenommen (2011: 26%). Der Anteil der fakturierten Tage mit einem sehr hohen Pflegeaufwand ab Pflegestufe 8 (über 141 Min./Tag) nahm im Vorjahresvergleich um zwei Prozentpunkte ab (2016: 18%; 2017: 16%).

Rund 460 Vollzeitstellen in den Obwaldner Alters- und Pflegeheimen

Ende Jahr waren in den Obwaldner Alters- und Pflegeheimen 647 Personen beschäftigt. Diese besetzten im Jahresmittel 464 Vollzeitstellen, 12 mehr als im Jahr zuvor (2016: 625 Beschäftigte, 453 Stellen). 42 Prozent der Belegschaft war über 50 Jahre alt. Auf 1'000 fakturierte Tage kamen 3,0 Vollzeitstellen. Im Vergleich mit den anderen Kantonen der Zentralschweiz wies Obwalden am meisten Vollzeitstellen pro 1'000 fakturierte Tage aus (ZCH: 2,8 Stellen/1'000 Tage).

Beinahe die Hälfte der insgesamt 269 Pflegestellen (46%) besetzte Fachpersonal. Das Assistenzpersonal besetzte 4 Prozent der Stellen. 26 Prozent der Stellen hatten Personen mit einem Abschluss als Pflegehelfer/in SRK oder Praktikanten/-innen inne. Der Anteil der Ausbildungsstellen stieg im Vorjahresvergleich um 2 Prozentpunkte (2016: 17%; 2017: 19%).

Autorin: Sonia Zoller / 25. Oktober 2018

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