Alters- und Pflegeheime im Kanton Nidwalden

Jede zweite sehr hoch betagte Person lebt zu Hause

Anfang 2017 verfügten die 7 Alters- und Pflegeheime im Kanton Nidwalden über 472 stationäre Plätze für Pflege und Betreuung. Das waren 14 Plätze mehr als im Vorjahr. Ende Jahr lebten 454 Bewohner/innen in den Nidwaldner Heimen. Übers ganze Jahr betrachtet lag die mittlere Auslastung bei 97,4 Prozent. Im Schnitt erfolgte der Heimeintritt der Nidwaldner Langzeitaufenthalter/innen später als im Rest der Zentralschweiz, nämlich mit 83,5 Jahren (ZCH: 83,0 Jahre).

Die Hälfte der sehr hoch betagten Personen lebt zu Hause

Im Kanton Nidwalden nahm der Anteil der 65-jährigen und älteren Personen, die in einem Alters- und Pflegeheim lebten, im Vorjahresvergleich ab (2016: 5,6%) und lag unter dem Zentralschweizer Durchschnitt (NW: 5,4%; ZCH: 6,4%). Mit dem Alter steigt der Anteil der Heimbewohnerinnen und -bewohner: 2017 wohnten 4 Prozent der 75- bis 84-jährigen und 24 Prozent der 85- bis 94-jährigen Nidwaldnerinnen und Nidwaldner in einem Alters- und Pflegeheim. In der Altersgruppe der Ab-95-Jährigen lebte die Hälfte der Personen in einem Heim (50% resp. 38 Pers.).

Der Frauenanteil in den Alters- und Pflegeheimen steigt mit zunehmendem Alter. Frauen benötigen eher Pflegeleistungen als Männer, da sie eine höhere Lebenserwartung haben und im Alter häufiger allein leben. Männer können anderseits im Fall einer Pflegebedürftigkeit eher auf die Unterstützung der Partnerin zurückgreifen. Insgesamt waren 71 Prozent der Heimbewohnerschaft weiblich.

Kurzzeitaufenthalte nehmen stark zu

Im Jahr 2017 wurden in den Nidwaldner Alters- und Pflegeheimen 266 Eintritte verzeichnet, fast gleich viele wie im Vorjahr. 44 Prozent der Eintritte erfolgten für einen Kurzzeitaufenthalt zur Entlastung, als Übergangslösung oder für Ferien. Deren Zahl nahm im Vorjahresvergleich um 32 Prozent zu (2016: 88; 2017: 116).

Bei den Langzeitaufenthalten wurden 150 Eintritte erfasst. Das waren 24 Eintritte weniger als im Vorjahr. 41 Prozent aller Langzeiteintritte führten von zu Hause ins Heim, 44 Prozent aus dem Krankenhaus und 12 Prozent aus einer anderen Institution. Während nach einem Kurzzeitaufenthalt meist wieder nach Hause zurückgekehrt wurde, endeten Langzeitaufenthalte mehrheitlich mit dem Tod (85%). Im Durchschnitt dauerte ein Langzeitaufenthalt 3,2 Jahre (ZCH: 2,7 Jahre). Frauen lebten in der Regel länger im Heim als Männer (Frauen: 3,4 Jahre; Männer: 2,8 Jahre).

Anteil der Leistungen mit hohem Pflegebedarf steigt weiter an

Im Jahr 2017 wurden in den Nidwaldner Alters- und Pflegeheimen rund 168'000 Heimtage fakturiert, knapp 14'000 Tage mehr als 2011 (+9%). Die Zahl der Aufenthaltstage (ohne Reservationstage) betrug gut 166'000.

Gemäss Verordnung zum Krankenversicherungsgesetz wird der Pflegeaufwand für die Bewohnerinnen und Bewohner in 12 Pflegestufen unterteilt, wobei jede Stufe einer Zunahme des täglichen Pflegeaufwands um 20 Minuten entspricht. Der Anteil der Aufenthaltstage mit keinem oder sehr niedrigem Pflegebedarf bis Pflegestufe 2 (bis 40 Min./Tag) ist seit 2014 rückläufig (2014: 33%; 2017: 25%). Seit demselben Jahr nimmt der Anteil der fakturierten Tage mit einem sehr hohen Pflegeaufwand zu (Pflegestufen 8–12, über 141 Min./Tag); im Jahr 2017 machte er rund 22 Prozent der Aufenthaltstage aus (2014: 18%).

Beinahe jede zweite Pflegestelle ist durch Fachpersonal besetzt

Ende Jahr waren in den Nidwaldner Alters- und Pflegeheimen 641 Personen beschäftigt. Diese besetzten im Jahresmittel 445 Vollzeitstellen, 9 mehr als im Jahr zuvor (2016: 631 Beschäftigte, 436 Stellen). Auf 1'000 fakturierte Tage kamen 2,7 Vollzeitstellen und damit mehr als in den letzten 2 Jahren (2,6 Vollzeitstellen pro 1'000 fakturierte Tage). 44 Prozent der Belegschaft waren über 50 Jahre alt.

45 Prozent der insgesamt 287 Pflegestellen hatte das Fachpersonal inne. Das Assistenzpersonal besetzte 5 Prozent der Stellen. 27 Prozent der Stellen wurden von Personen mit einem Abschluss als Pflegehelfer/in SRK oder Praktikanten/-innen ausgeübt. Der Anteil an Ausbildungsstellen nahm im Vergleich zum Vorjahr leicht ab und betrug 21 Prozent (2016: 22%).

Autorin: Sonia Zoller / 25. Oktober 2018

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