Alters- und Pflegeheime im Kanton Luzern

Betagte Luzerner und Luzernerinnen leben im Schnitt 2,7 Jahre im Heim

Anfang 2017 verfügten die 64 Pflegeheime und die 2 Altersheime im Kanton Luzern über 5'038 stationäre Plätze für Pflege und Betreuung. Das waren 21 Plätze mehr als im Vorjahr. Das Angebot im Kanton Luzern umfasst mehr als die Hälfte aller Plätze in der stationären Pflege innerhalb der Zentralschweiz (ZCH: 9'472 Plätze). Ende Jahr lebten in den Luzerner Heimen 4'794 Bewohner/innen. Übers ganze Jahr betrachtet lag die mittlere Auslastung bei 97,4 Prozent.

Erst im hohen Alter leben Betagte häufiger im Heim als zu Hause

Im Kanton Luzern nahm der Anteil der 65-jährigen und älteren Personen, die in einem Alters- und Pflegeheim leben, im Vorjahresvergleich um 0,3 Prozentpunkte ab, lag aber weiterhin über dem Zentralschweizer Durchschnitt (LU: 6,8%; ZCH: 6,4%). Mit dem Alter steigt der Anteil der Heimbewohnerinnen und -bewohner: 2017 wohnten 6 Prozent der 75- bis 84-jährigen und 26 Prozent der 85- bis 94-jährigen Luzernerinnen und Luzerner in einem Alters- und Pflegeheim. In der Altersgruppe der Ab-95-Jährigen lebten mehr Personen in einem Heim als zu Hause (59% resp. 384 Pers.).

Der Frauenanteil in den Alters- und Pflegeheimen steigt mit zunehmendem Alter. Frauen benötigen eher Pflegeleistungen als Männer, da sie eine höhere Lebenserwartung haben und im Alter häufiger allein leben. Männer können anderseits im Fall einer Pflegebedürftigkeit eher auf die Unterstützung der Partnerin zurückgreifen. Insgesamt waren 70 Prozent der Heimbewohnerschaft weiblich.

4 von 10 Eintritten für einen Kurzzeitaufenthalt

Im Jahr 2017 wurden in den Luzerner Alters- und Pflegeheimen 3'088 Eintritte verzeichnet. 43 Prozent der Eintritte erfolgten für einen Kurzzeitaufenthalt. Seit 2014 nehmen die Eintritte für Kurzaufenthalte jährlich zu.

Bei den Langzeitaufenthalten wurden 1'757 Eintritte erfasst, 47 Eintritte weniger als im Vorjahr (2016: 1'804). Im Schnitt erfolgte der Heimeintritt mit 83 Jahren. 45 Prozent aller Langzeiteintritte führten von zu Hause ins Heim, 38 Prozent aus dem Krankenhaus und 9 Prozent aus einer anderen Institution. Während nach einem Kurzzeitaufenthalt meist wieder nach Hause zurückgekehrt wurde, endeten Langzeitaufenthalte mehrheitlich mit dem Tod (84%). Im Durchschnitt dauerte ein Langzeitaufenthalt 2,7 Jahre (2016: 2,8 Jahre). Frauen lebten in der Regel länger im Heim als Männer (Männer: 2,3 Jahre; Frauen: 3,0 Jahre).

Knapp 1,8 Millionen Heimtage verrechnet

Im Jahr 2017 wurden in den Luzerner Alters- und Pflegeheimen rund 1'777'000 Heimtage fakturiert, knapp 73'000 Tage mehr als 2011 (+4%). Die Zahl der Aufenthaltstage (ohne Reservationstage) betrug 1'758'000.

Gemäss Verordnung zum Krankenversicherungsgesetz wird der Pflegeaufwand für die Bewohnerinnen und Bewohner in 12 Pflegestufen unterteilt, wobei jede Stufe einer Zunahme des täglichen Pflegeaufwands um 20 Minuten entspricht. Der Anteil der Aufenthaltstage mit keinem oder sehr niedrigem Pflegebedarf bis Pflegestufe 2 (bis 40 Min./Tag) ist seit 2012 rückläufig (2012: 25%; 2017: 19%). Der Anteil der fakturierten Tage mit einem sehr hohen Pflegeaufwand (Pflegestufe 8–12, über 141 Min./Tag) nahm im Jahr 2017 um einen Prozentpunkt auf 28 Prozent ab, nachdem er die letzten drei Jahre bei 29 Prozent stagniert hatte.

Die Hälfte der Pflegestellen ist durch Fachpersonal besetzt

Ende Jahr waren in den Luzerner Alters- und Pflegeheimen 7'030 Personen beschäftigt. Diese besetzten im Jahresmittel 4'989 Vollzeitstellen, 77 mehr als im Jahr zuvor (2016: 6'983 Beschäftigte, 4'912 Stellen). Auf 1'000 fakturierte Tage kamen 2,8 Vollzeitstellen, gleich viele wie im Vorjahr. 39 Prozent der Belegschaft waren über 50 Jahre alt.

48 Prozent der insgesamt 3'204 Pflegestellen hatte das Fachpersonal inne. Das Assistenzpersonal besetzte rund 7 Prozent der Stellen. 18 Prozent der Stellen wurden von Personen mit einem Abschluss als Pflegehelfer/in SRK oder Praktikanten/-innen ausgeübt. Der Anteil an Ausbildungsstellen betrug 20 Prozent.

Kontakt

Angela Kaufmann

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