Gesundheit
Die Infografik gibt einen Überblick über den Fachbereich Gesundheit.
Anfang 2017 verfügten die 15 Alters- und Pflegeheime im Kanton Zug über 1'132 stationäre Plätze für Pflege und Betreuung (ohne Pflegeheime und -abteilungen von Klöstern). Das waren 28 Plätze mehr als im Vorjahr. Ende Jahr lebten 1'097 Bewohner/innen in den Zuger Heimen. Übers ganze Jahr betrachtet lag die mittlere Auslastung bei 96,1 Prozent.
Der Frauenanteil in den Alters- und Pflegeheimen steigt mit zunehmendem Alter. Frauen benötigen eher Pflegeleistungen als Männer, da sie eine höhere Lebenserwartung haben und im Alter häufiger allein leben. Männer können anderseits im Fall einer Pflegebedürftigkeit eher auf die Unterstützung der Partnerin zurückgreifen. Insgesamt waren 71 Prozent der Heimbewohnerschaft weiblich.
Im Kanton Zug nimmt der Anteil der 65-jährigen und älteren Personen, die in einem Alters- und Pflegeheim leben, seit Jahren ab und ist im Zentralschweizer Vergleich am kleinsten (ZG: 5,2%; ZCH: 6,4%). Mit dem Alter steigt der Anteil der Heimbewohnerinnen und Heimbewohner: 2017 lebten 5 Prozent der 75- bis 84-jährigen und 23 Prozent der 85- bis 94-jährigen Zugerinnen und Zuger in einem Alters- und Pflegeheim. In der Altersgruppe der Ab-95-Jährigen lebten mehr Personen in einem Heim als zu Hause (57% resp. 62 Pers.).
Im Jahr 2017 wurden in den Zuger Alters- und Pflegeheimen 810 Eintritte verzeichnet. Mehr als die Hälfte der Eintritte erfolgte für einen Kurzzeitaufenthalt. Deren Zahl verdoppelte sich im Vorjahresvergleich fast (2017: 430; 2016: 217). Dieser Anstieg ist vor allem durch die überdurchschnittliche Zunahme der Kurzzeitaufenthalte bedingt und hat methodische Gründe. Seit 2017 werden Eintritte für die Akut- und Übergangspflege separat erfasst, und wenn die Klientinnen und Klienten länger als 14 Tage im Heim bleiben, als zwei Kurzzeitaufenthalte gezählt.
Bei den Langzeitaufenthalten wurden 380 Eintritte erfasst, beinahe gleich viele wie im Vorjahr. 51 Prozent aller Langzeiteintritte führten von Zuhause ins Heim, 27 Prozent aus dem Krankenhaus und 18 Prozent aus einer anderen Institution. Während nach einem Kurzzeitaufenthalt meist wieder nach Hause zurückgekehrt wird, enden Langzeitaufenthalte mehrheitlich mit dem Tod (90%). Im Durchschnitt dauerte ein Langzeitaufenthalt 2,7 Jahre (2016: 2,8 Jahre).
Wenn der Betreuungs- und Pflegebedarf das selbständige Leben zu Hause immer mehr erschwert oder die Angehörigen überfordert, kann der Entscheid über einen Eintritt in ein Alters- oder Pflegeheim eine Lösung sein.
Im Jahr 2017 wurden in den Zuger Alters- und Pflegeheimen 397'000 Heimtage fakturiert, knapp 15'000 Tage mehr als 2011 (+4%). Die Zahl der Aufenthaltstage (ohne Reservationstage) betrug 389'000. Gemäss Verordnung zum Krankenversicherungsgesetz wird der Pflegeaufwand für die Bewohnerinnen und Bewohner in 12 Pflegestufen unterteilt, wobei jede Stufe einer Zunahme des täglichen Pflegeaufwands um 20 Minuten entspricht. Der Anteil der Aufenthaltstage mit keinem oder sehr niedrigem Pflegebedarf bis Pflegestufe 2 (bis 40 Min./Tag) ist seit 2014 rückläufig (2014: 29%; 2017: 26%). Seit 2012 nimmt auch der Anteil der fakturierten Tage mit einem hohen Pflegeaufwand ab (Pflegestufen 8–12, über 141 Min./Tag); im Jahr 2017 machte er noch rund 17 Prozent der Aufenthaltstage aus (2012: 26%).
Die Zuger Alters- und Pflegeheime zählten 2017 im Jahresmittel 1'425 Beschäftigte, die insgesamt 1'052 Vollzeitstellen besetzten. Das waren 29 Vollzeitstellen mehr als im Jahr zuvor (2016: 1'412 Beschäftigte; 1'022 Stellen). Die Zahl der Stellen nimmt – mit Ausnahme von 2014 – seit Jahren kontinuierlich zu und wächst schneller als die Zahl der fakturierten Tage. So kamen 2016 auf 1'000 fakturierte Aufenthaltstage 2,6 Stellen, 2017 waren es 2,7 Stellen. Die Zunahme der Gesamtstellenzahl fiel insgesamt grösser aus als diejenige der Pflegestellen (2011–2017: +10% vs. +6%).
Beinahe die Hälfte der insgesamt 617 Pflegestellen besetzte Fachpersonal (47%). Das Assistenzpersonal besetzte rund 6 Prozent der Stellen. 24 Prozent der Stellen hatten Personen mit einem Abschluss als Pflegehelfer/in SRK oder Praktikanten/-innen inne. Der Anteil an Ausbildungsstellen wuchs weiter an und belief sich 2017 auf 20 Prozent (2016: 18%).
Autorin: Sonia Zoller / 25. Oktober 2018