Alters- und Pflegeheime im Kanton Uri

Im hohen Alter leben 7 von 10 Urnerinnen und Urnern in Heimen

Anfang 2017 verfügten die 10 Alters- und Pflegeheime im Kanton Uri über 571 stationäre Plätze für Pflege und Betreuung, fast gleich viele wie im Vorjahr (–1 Platz). Ende Jahr lebten 520 Bewohner/innen in den Heimen. Übers ganze Jahr betrachtet lag die mittlere Auslastung bei 92,7 Prozent.

7 von 10 sehr hoch betagten Personen leben im Heim

Der Frauenanteil in den Alters- und Pflegeheimen steigt mit zunehmendem Alter. Frauen benötigen eher Pflegeleistungen als Männer, da sie eine höhere Lebenserwartung haben und im Alter häufiger allein leben. Männer können anderseits im Fall einer Pflegebedürftigkeit eher auf die Unterstützung der Partnerin zurückgreifen. Insgesamt waren 68 Prozent der Heimbewohnerschaft weiblich.

Im Kanton Uri nimmt der Anteil der 65-jährigen und älteren Personen, die in einem Alters- und Pflegeheim leben, seit Jahren ab; im Vergleich zu den anderen Zentralschweizer Kantonen war er 2017 jedoch weiterhin am grössten (UR: 7,1%; ZCH: 6,4%). Mit dem Alter steigt zudem der Anteil der Heimbewohnerinnen und -bewohner: 2017 lebten 7 Prozent der 75- bis 84-jährigen und 29 Prozent der 85- bis 94-jährigen Urner und Urnerinnen in einem Alters- und Pflegeheim. In der Altersgruppe der Ab-95-Jährigen wohnten fast 7 von 10 Personen in einem Heim und nicht zu Hause (69% resp. 50 Pers.).

Langzeitaufenthalt dauert im Schnitt 2,4 Jahre

Im Jahr 2017 wurden in den Urner Alters- und Pflegeheimen 366 Eintritte verzeichnet. 31 Prozent der Eintritte erfolgten für einen Kurzzeitaufenthalt zur Entlastung, als Übergangslösung oder für Ferien. Deren Zahl nahm im Vorjahresvergleich um 21 Prozent ab (2016: 141; 2017: 112).

Bei den Langzeitaufenthalten wurden 254 Eintritte erfasst, was im Vorjahresvergleich einer Zunahme von 6 Prozent entspricht (2016: 239). 32 Prozent aller Langzeiteintritte führten von zu Hause ins Heim, 52 Prozent aus dem Krankenhaus und 9 Prozent aus einer anderen Institution. Während nach einem Kurzzeitaufenthalt meist wieder nach Hause zurückgekehrt wurde, endeten Langzeitaufenthalte mehrheitlich mit dem Tod (77%).

Im Durchschnitt dauerte ein Langzeitaufenthalt 2,4 Jahre (2016: 2,6 Jahre). Im Kanton Uri war die Aufenthaltsdauer im Zentralschweizer Vergleich am kürzesten (ZCH: 2,7 Jahre). Das hat vor allem mit der Geriatrieabteilung des Kantonsspitals Uri zu tun, die über einen vergleichsweise hohen Anteil an Plätzen für Zwischenlösungen verfügt. Diese werden von Personen genutzt, die entweder auf einen Langzeitpflegeplatz warten oder nach einem Spitalaufenthalt eine Nachbetreuung benötigen.

Zahl der fakturierten Heimtage nimmt ab

Im Jahr 2017 wurden in den Urner Alters- und Pflegeheimen gut 193'000 Heimtage fakturiert, knapp 17'400 Tage weniger als 2011 (–8%). Die Zahl der Aufenthaltstage (ohne Reservationstage) betrug 190'000.

Gemäss Verordnung zum Krankenversicherungsgesetz wird der Pflegeaufwand für die Bewohnerinnen und Bewohner in 12 Pflegestufen unterteilt, wobei jede Stufe einer Zunahme des täglichen Pflegeaufwands um 20 Minuten entspricht. Der Anteil der Aufenthaltstage mit keinem oder sehr niedrigem Pflegebedarf bis Pflegestufe 2 (bis 40 Min./Tag) war seit 2012 rückläufig (2012: 31%; 2017: 22%). Im gleichen Zeitraum nahm der Anteil der fakturierten Tage mit einem sehr hohen Pflegeaufwand – mit Schwankungen – leicht zu (Pflegestufen 8–12, über 141 Min./Tag); 2017 machte er 20 Prozent der Aufenthaltstage aus.

2,7 Vollzeitstellen für 1'000 verrechnete Aufenthaltstage

Die Urner Alters- und Pflegeheime zählten 2017 im Jahresmittel 746 Angestellte, die insgesamt 509 Vollzeitstellen besetzten. Die Stellenzahl nahm im Vergleich zum Vorjahr kaum zu, die Zahl der Beschäftigten ging hingegen leicht zurück (2016: 764 Beschäftigte, 508 Vollzeitstellen). Das Betreuungsverhältnis steigt seit 2012 kontinuierlich an und betrug 2,7 Vollzeitstellen pro  1'000 fakturierte Tage (2012: 2,2 Vollzeitstellen). 45 Prozent der Belegschaft waren über 50 Jahre alt.

Beinahe die Hälfte der insgesamt 331 Pflegestellen hatte das Fachpersonal inne (44%). Das Assistenzpersonal besetzte 7 Prozent der Stellen. 27 Prozent der Stellen wurden von Personen mit einem Abschluss als Pflegehelfer/in SRK oder Praktikanten/-innen ausgeübt. Der Anteil an Ausbildungsstellen wächst seit Jahren kontinuierlich (2017: 19%).

Autorin: Sonia Zoller / 25. Oktober 2018

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