Bevölkerungsbefragung zur Finanz- und Steuerpolitik 2021 - Methodik

Methodische Grundlagen

Die Befragung zur Finanz- und Steuerpolitik 2021 fand im Zeitraum von Mitte Januar bis Mitte März 2021 statt. Die Fragen konnten per Internetfragebogen beantwortet werden und für Personen ohne Internetzugang stand ein Papierfragebogen zur Verfügung. Die Teilnahme an der Befragung war freiwillig und dauerte rund 15 Minuten.

Grundlage der Befragung bildete eine Zufallsstichprobe. Die zufällig ausgewählten Personen wurden mit einem Brief des Finanzdepartements zur Befragung eingeladen. Wer in einem bestimmten Zeitraum nicht auf die Einladung reagiert hatte, wurde mit einem zweiten Brief nochmals zur Teilnahme an der Befragung motiviert. Von insgesamt rund 15'700 kontaktierten Personen konnten 27 Prozent der Antworten für die Auswertung berücksichtigt werden. Die Antwortquote lag damit etwas unter derjenigen der kantonalen Bevölkerungsbefragung 2019 (29%). Insgesamt gingen 41 Papierfragebogen ein, was 1 Prozent der Antwortenden entspricht.

Auswertung und Analyse

Als Grundlage für die repräsentative Zufallsstichprobe der Befragung zur Finanz- und Steuerpolitik 2021 wurde in Anlehnung an die umfassenden Bevölkerungsbefragungen die ständige Wohnbevölkerung des Kantons Luzern im Alter zwischen 15 und 79 Jahren, die in Privathaushalten lebt, verwendet. Die Basis der durch LUSTAT gezogenen Stichprobe bildeten die kommunalen Einwohnerregister des Kantons Luzern. Die Stichprobenziehung erfolgte anhand der Merkmale Alter, Geschlecht, Wohnort und Nationalität. Für die Ergebnisse der Gesamtbevölkerung sind die einzelnen Antworten der befragten Personen entsprechend ihrer Anteile an der Grundgesamtheit hochgerechnet worden.

Die Auswertung der Ergebnisse der Befragung zur Finanz- und Steuerpolitik erfolgte im Total sowie nach einzelnen Bevölkerungsgruppen. Dabei wurde geprüft, inwiefern sich die verschiedenen Bevölkerungsgruppen in ihren Antworten unterscheiden. Dies geschah, indem die Antworten nach den Merkmalen Alter, Geschlecht, Wohnort und Nationalität sowie den Segmenten "Bildungsniveau" und "Einschätzung der finanziellen Lage" differenziert analysiert wurden. Je nach Fragethema wurden zudem zusätzliche spezifische Bevölkerungsgruppen betrachtet. Im vorliegenden Webartikel werden Unterschiede zwischen den einzelnen Bevölkerungsgruppen nur thematisiert, wenn sie statistische Relevanz aufweisen.

Finanz- und Steuerpolitik ist für einen Teil der Luzerner Bevölkerung ein fremdes Thema

Ein beachtlicher Teil der Bevölkerung hat sich mit dem Thema Finanzen und Steuern (noch) nicht befasst und deshalb auf das Beantworten des Fragebogens verzichtet. In den vereinzelt eingegangenen Abmeldungen hiess es zum Beispiel, dass die Finanz- und Steuerpolitik "schlicht nicht das Thema" der angeschriebenen Person sei, dass die angeschriebene Person bisher noch nie eine Steuererklärung ausgefüllt habe oder diese durch jemand anderen ausfüllen lasse und sich deshalb als nicht kompetent genug erachte, um an der Befragung teilzunehmen.

Insgesamt nahmen 4'256 Luzernerinnen und Luzerner an der Befragung teil und beantworteten den Fragebogen mindestens teilweise. Damit haben 27 Prozent der zur Befragung eingeladenen Personen den Fragebogen beantwortet. Die Antwortbereitschaft war nicht in allen Bevölkerungsgruppen gleich hoch. So war die Teilnahmebereitschaft der 15- bis 24-jährigen Personen, der Frauen und der ausländischen Staatsangehörigen an der Befragung zur Finanz- und Steuerpolitik 2021 etwas geringer als die jeweilige der 25- bis 79-Jährigen, der Männer sowie der Schweizer Staatsangehörigen.

Einige Fragen waren für bestimmte Bevölkerungsgruppen besonders schwierig zu beantworten

Nicht alle antwortenden Personen konnten oder wollten sämtliche Fragen beantworten. Im Allgemeinen bewegte sich der Anteil der Antwortenden bei den verschiedenen Fragen zwischen 89 bis 99 Prozent. Schwierigkeiten bereiteten vor allem die vier offenen Fragen, was an der Finanzpolitik/Steuerpolitik gut respektive schlecht sei. Insgesamt haben zwischen 51 bis 64 Prozent der Teilnehmenden auf diese Fragen frei eine Antwort formuliert. Häufig unbeantwortet bleiben auch die Fragen zur gewünschten Richtung der Finanzpolitik sowie zur Umsetzung einer nach ökologischen Kriterien ausgestalteten Motorfahrzeugsteuer (81 resp. 82% Antwortende). Unter denjenigen, welche die genannten Fragen nicht beantwortet haben, befinden sich in der Regel etwas häufiger Frauen, Personen zwischen 15 und 54 Jahren, ausländische Staatsangehörige und Personen mit einem tiefen oder mittleren Bildungsniveau.

Kontakt

Andrea Oppliger

E-Mail: andrea.oppliger@lustat.ch

Telefon: +41 41 228 59 47

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