Konjunktur 4. Quartal 2021 - Bau
Konstant gute Geschäftslage in der Baubranche
Anfang Januar 2022 beurteilte rund die Hälfte der befragten Luzerner Bauunternehmen ihre gegenwärtige Geschäftslage als "gut". Auch schweizweit wurde die Geschäftslage insgesamt als "gut" eingestuft, wenn auch etwas weniger deutlich als im Kanton Luzern.
Betriebe mittlerer Grösse im Aufwind
Unterteilt in grosse, mittlere und kleinere Unternehmen zeigt sich, dass im Schnitt die Betriebe mittlerer Grösse ihre Geschäftslage am häufigsten als "gut" bezeichneten. Im Vergleich zur Befragung im Vorquartal taten dies Anfang 2022 sogar deutlich mehr von ihnen. Bei den grossen und kleinen Unternehmen wurde die Geschäftslage insgesamt ebenfalls als "gut" eingestuft, jedoch etwas seltener als im Vorquartal.
Hohe Reichweite der Auftragsbestände
Der Auftragsbestand wird im 4. Quartal im Kanton Luzern als "hoch" eingestuft, in der Schweiz insgesamt als "normal". Dies zeigt sich auch in der Reichweite der Auftragsbestände, welche im Kanton Luzern weiter anstieg und nun bei knapp 6,6 Monaten liegt. In der Schweiz insgesamt liegt dieser Wert bei knapp 5,3 Monaten.
Auch in weiteren Punkten steht der Kanton Luzern besser da als der Schweizer Schnitt. So stiegen beispielsweise die Nachfrage und die Bautätigkeit in Luzern im 4. Quartal 2021, während sie in der Schweiz stagnierten.
Der Auslastungsgrad der Maschinen- und Gerätekapazitäten liegt im kantonalen Schnitt bei 79 Prozent. Dieser Wert ist zwar etwas tiefer als in den ersten drei Quartalen 2021, liegt aber etwa auf dem Niveau des Vorjahresquartals. Der Auslastungsgrad in der Schweiz insgesamt liegt mit 75 Prozent leicht tiefer.
Arbeitskräftemangel ist grösstes Problem
Anfang Januar 2022 war mehr als jeder zweite Luzerner Befragte aus der Baubranche der Meinung, dass der Mangel an Arbeitskräften das "grösste Hemmnis" sei. An zweiter Stelle folgen Engpässe bei technischen Kapazitäten (21%). In der Schweiz insgesamt lag der Mangel an Arbeitskräften mit 43 Prozent an der Spitze, gefolgt von den Witterungsbedingungen (24%).
Dass die Beschäftigtenzahl als "zu niedrig" eingestuft wird, überrascht aufgrund des Arbeitskräftemangels nicht. Im Kanton Luzern waren im Vorquartal jedoch 22 Prozent dieser Meinung gewesen; jetzt sehen es bereits 34 Prozent der Luzerner Bauunternehmen so.
Weiterhin rege Bautätigkeit
Die Aussichten im Luzerner Baugewerbe bleiben gut: Die befragten Luzerner Bauunternehmen erwarten im 1. Halbjahr 2022 eine weitere Verbesserung ihrer Geschäftslage. Passend dazu sollen bis Ende März die Nachfrage, die Preise und die Zahl der Beschäftigten steigen. Es wird mit einer unverändert regen Bautätigkeit gerechnet.
Aus gesamtschweizerischer Sicht sehen die Einschätzungen etwas weniger optimistisch aus. Die befragten Bauunternehmen rechnen mit einer unveränderten Geschäftslage bis im Frühsommer 2022. Ebenfalls unverändert soll bis Ende März die Nachfrage, die Zahl der Beschäftigten und die Bautätigkeit bleiben. Mit einem Preisanstieg rechnen auch sie.