Pflege im Kanton Luzern 2020 - Regionale Unterschiede und Entwicklung in der Pflege
In der Zentralschweiz überwiegt weiterhin die stationäre Pflege
In der Schweiz weist die Versorgung mit ambulanter und stationärer Pflege regionale Unterschiede auf. Sie ist in der West- und Südschweiz eher ambulant ausgerichtet, in der Zentral- und Nordschweiz hingegen eher stationär. Im schweizweiten Durchschnitt gehen die Pflegetage im stationären Bereich zurück, während die Pflegestunden im ambulanten Bereich zunehmen. Im Jahr 2020 bezog in der Schweiz jede Person im Alter ab 65 Jahren durchschnittlich 20,1 Pflegetage (2013: 21,7 Tage) im stationären Bereich und 9,4 Pflegestunden (2013: 6,8 Stunden) im ambulanten Bereich der Langzeitpflege.
Die Nachfrage nach ambulanter Pflege war im schweizweiten Vergleich in allen Zentralschweizer Kantonen unterdurchschnittlich: Die Spanne reichte von 4,8 Stunden in Uri bis zu 7,5 Stunden in Luzern.
Im Kanton Luzern nehmen ambulante Pflegeleistungen zu
Im Kanton Luzern ist die Inanspruchnahme von Pflegeleistungen im Vergleich mit der Gesamtschweiz mit 23,1 Pflegetagen pro Einwohner/in in Pflegeheimen überdurchschnittlich hoch, mit 7,5 Stunden pro Einwohner/in in der ambulanten Pflege hingegen unterdurchschnittlich tief. Jedoch ist zu beobachten, dass die Zahl der Pflegetage im stationären Bereich seit 2013 um knapp 10 Prozent abgenommen haben, während die Pflegestunden im ambulanten Bereich im gleichen Zeitraum um 50 Prozent zugenommen haben.
Für ein umfassendes Bild der Versorgung müssten auch die Pflegeleistungen von Angehörigen, Nachbarn oder der intermediären Strukturen (Wohnen mit Dienstleistungen, Tages-/Nachtstrukturen etc.) mitberücksichtigt werden, diese sind statistisch aber nur unvollständig erfasst und können deshalb nicht ausgewiesen werden.