Immer häufiger wird zu Hause gepflegt

Im Jahr 2020 nahmen 12'447 (2019: 12'148) Personen im Kanton Luzern ambulante Pflege- oder Hilfeleistungen in Anspruch. Davon wurden 11'636 (2019: 11'189) Personen ambulant zuhause gepflegt oder betreut. Weitere 811 (2019: 959) Personen erhielten ambulante Pflege oder Hilfe in Einrichtungen mit Inhouse Pflege oder in Tages-/Nachtstrukturen. Stationär hielten sich Ende 2020 in den Luzerner Pflegeheimen 4'697 (2019: 4'786) Personen auf. Im Vorjahresvergleich hat die Zahl der Leistungsbezüger/innen im ambulanten Bereich zugenommen, im stationären Bereich ist eine Abnahme zu beobachten.

Die Zahl der Klienten/-innen in der Pflege nimmt stärker zu als in der Hauswirtschaft oder Sozialbetreuung

92 Spitex-Organisationen und selbständige Pflegefachpersonen im Kanton Luzern leisteten 2020 ambulante Pflege oder Hilfe in Form von Hauswirtschaftsunterstützung oder Sozialbetreuung. Bei 9'861 Personen wurden ambulante Pflegeleistungen erbracht und bei 5'718 Personen Leistungen in der Hauswirtschaft oder der Sozialbetreuung. Die Zahl der Klienten/-innen in der Pflege hat im Vergleich zu 2011 um 56 Prozent zugenommen, in der Hauswirtschaft oder Sozialbetreuung um gut 8 Prozent.

Im Vergleich mit dem Vorjahr fällt auf, dass bei der Anzahl der Klienten/-innen, die von Spitex Organisationen mit/ohne Versorgungspflicht oder von selbständigen Pflegefachpersonen betreut wurden, eine Zunahme um 4 Prozent zu verzeichnen war. Das ist die grösste Zunahme der letzten Jahre. Im Gegensatz dazu ging die Anzahl Klienten/-innen, die von Anbietern der Inhouse-Pflege oder in Tages- oder Nachtstrukturen versorgt wurden, um gut 15 Prozent zurück (Vorjahr: +7%). Ein möglicher Grund dafür, dass sich mehr Personen zuhause und weniger ausserhalb der eigenen Wohnung betreuen liessen, könnte die Covid-19-Pandemie gewesen sein.

Mit zunehmendem Alter steigt der Bedarf an ambulanten Pflegeleistungen an: 2020 bezogen die 75- bis 84-jährigen Luzerner Männer und Frauen zu rund 9 respektive 11 Prozent ambulante Pflegeleistungen. Bei den 85- bis 94-jährigen Männern und Frauen betrugen die entsprechenden Anteile gut 24 respektive 25 Prozent, und bei den 95-jährigen und älteren rund 42 respektive 32 Prozent.

Anteil der im Heim Lebenden ist weiterhin rückläufig

Anfang 2020 standen in den 68 Institutionen im Kanton Luzern (darunter 1 Altersheim und 1 Kloster) für Pflege und Betreuung 5'146 Plätze zur Verfügung. Das Platzangebot in den Luzerner Heimen hat im Vergleich zu 2011 um 302 Plätze (+6%) zugenommen. Gleichzeitig nahm die Bewohnerzahl um 40 Personen zu (+1%).

Insgesamt 6 Prozent der Luzerner Wohnbevölkerung im Alter von 65 und mehr Jahren wohnten Ende 2020 in einem Pflegeheim. Das sind 1,2 Prozentpunkte weniger als noch 2011. In absoluten Zahlen hat die Anzahl der Personen, die in einem Heim lebt, von 2011 bis 2016 zugenommen. Seither ist – mit Ausnahme des Jahrs 2018 – eine Abnahme zu verzeichnen. Vor allem gegenüber dem Vorjahr ist eine grosse Abnahme zu verzeichnen, was möglicherweise auf die Covid-19-Pandemie zurückgeführt werden kann. Prozentual geht die Bevölkerung seltener ins Heim: In der Altersgruppe der 85- bis 94-Jährigen ging der Bevölkerungsanteil der Heimbewohner/innen von 29,5 Prozent im Jahr 2011 auf 23,5 Prozent im Jahr 2020 zurück, bei den 95-Jährigen und Älteren von 63,4 auf 55,1 Prozent.

Mit zunehmendem Alter steigt der Frauenanteil (2020: 70%) in den Pflegeheimen an. Weil Frauen eine höhere Lebenserwartung haben und im Alter häufiger allein leben, benötigen sie eher Pflegeleistungen als Männer. Indes können Männer bei einer Pflegebedürftigkeit eher auf die Unterstützung der Partnerin zurückgreifen.