Konjunktur 3. Quartal 2022 - Detailhandel

Umsatzsteigerung in der Vorweihnachtsphase erwartet

Anfang Oktober 2022 beurteilten die befragten Luzerner Detailhändler ihre Geschäftslage insgesamt als "befriedigend". Diese Einschätzung ist primär von den kleinen Betrieben geprägt. Grosse und mittelgrosse Detailhandelsbetriebe (≥15 Beschäftigte) schätzten ihre Lage als "gut" ein. Gegenüber der Befragung vom Juli gab es diesbezüglich kaum Veränderungen.

Schweizweit wurde die Geschäftslage im Detailhandel anfangs Oktober als "gut" eingestuft.

Personalmangel nun auch im Detailhandel spürbar

Von den befragten Luzerner Detailhändlern gaben 24 Prozent an, ihre Geschäftslage sei anfangs Oktober "gut" gewesen. 62 Prozent bezeichneten ihre Lage als "befriedigend" und 14 Prozent als "schlecht". Bei der Befragung von anfangs Juli waren die Antworten sehr ähnlich ausgefallen.

Unter den Grossbetrieben beurteilten knapp 4 von 10 (38%) ihre Lage als "gut" und bloss 8 Prozent als "schlecht". Bei den Kleinbetrieben hielten sich die Anteile an "guten" und "schlechten" Geschäftslagen mit je 18 Prozent die Waage.

Im Gegensatz zur Juli-Befragung wurde in der aktuellen Befragung die Zahl der Beschäftigten als "zu klein" eingeschätzt. Damals war sie noch als "ausreichend" bezeichnet worden. Die Beschäftigtenzahl war primär für grosse und kleine Betriebe zu niedrig. Betriebe mittlerer Grösse beurteilten die Zahl ihrer Beschäftigten als "ausreichend".

Schweizweit wurde die Beschäftigtenzahl als "ausreichend" eingeschätzt.

Ausreichende Lagerbestände

Die Lagerbestände wurden insgesamt von den Luzerner Betrieben als "ausreichend" beurteilt. Diesbezüglich gab es keine wesentlichen Unterschiede zwischen kleinen, mittleren und grossen Betrieben. Auch schweizweit fielen die Einschätzungen ähnlich wie im Kanton Luzern aus. Im Vergleich zum Vorjahr wurden die Lagerbestände jedoch als höher beurteilt. Dies trifft vor allem auf Luzerner Grossbetriebe mit über 45 Beschäftigten zu.

Die Kundenfrequenz wurde in den Luzerner Betrieben im 3. Quartal höher eingeschätzt als noch im Jahr zuvor. Schweizweit blieb die Frequenz im selben Zeitraum konstant. Die Ertragslage und der mengenmässige Absatz veränderten sich im Lauf des 3. Quartals weder im Kanton Luzern noch in der Gesamtschweiz.

Umsatzsteigerung dank Preisanstieg und Weihnachtsgeschäft erwartet

Bis Ende Jahr wird sowohl im Kanton Luzern als auch in der Gesamtschweiz ein Anstieg des Gesamtumsatzes erwartet.

Das ist unter anderem für die Produktegruppen "Kleidung", "Lebensmittel" und "Produktgruppen ohne Lebensmittel" der Fall. Die erwartete Umsatzsteigerung dürfte mit dem anstehenden Weihnachtsgeschäft – der umsatzstärksten Jahreszeit im Detailhandel – zusammenhängen. Einzig für die Produktgruppe "Treibstoffe" wird im 4. Quartal ein Umsatzrückgang erwartet, was mit den zuletzt rückläufigen Treibstoffpreisen zu tun haben könnte.

Die zurzeit relativ hohe Inflation soll sich auch bei den befragten Detailhändlern zeigen: Ein Grossteil von ihnen rechnet bis Ende Jahr mit höheren Verkaufspreisen. Zudem erwarten die Detailhandelsbetriebe im selben Zeitraum einen Anstieg der Einkäufe und der Bestellungen.

Unveränderte Geschäftslage bis im Frühling

Bis Ende März 2023 erwarten weder die Luzerner noch die Gesamtschweizer Detailhändler insgesamt eine wesentliche Veränderung ihrer Geschäftslage. Aufgeteilt nach Grössenklassen rechnen jedoch die Kleinbetriebe im Kanton Luzern und die mittelgrossen Betriebe in der ganzen Schweiz mit einer Verbesserung ihrer Lage. Schweizweit gehen die Kleinbetriebe insgesamt von einer Verschlechterung ihrer Geschäftslage aus.

Die Zahl der Beschäftigten soll in Luzern bis Ende Jahr ansteigen, dies primär in den grossen und mittelgrossen Betrieben. Schweizweit wird insgesamt mit einer gleichbleibenden Zahl an Beschäftigten gerechnet, in den Grossbetrieben wird allerdings bis Ende Jahr ein Stellenausbau erwartet.

Kontakt

Enrico Moresi

E-Mail: enrico.moresi@lustat.ch

Telefon: +41 41 228 56 29

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