Bildung im Kanton Luzern 2021/22 - Tertiärstufe

Studierendenzahl in der höheren Berufsbildung und an Hochschulen wächst weiter

Im Studienjahr 2021/22 waren am Hochschulstandort Kanton Luzern insgesamt 21'993 Studierende für einen Ausbildungsgang auf der Tertiärstufe eingeschrieben. Die Tertiärstufe umfasst Ausbildungen im Bereich der Hochschulen (Tertiärstufe A) und der höheren Berufsbildung (Tertiärstufe B).

Im zweiten Jahr in Folge haben die Studierendenzahlen um knapp 6 Prozent zugenommen (2020/21: 20'802). Wie bereits im Vorjahr vermutet, könnte dies ein Effekt der Corona-Pandemie sein. Die mit der Pandemie zusammenhängende Arbeits- und Reisesituation hat möglicherweise dazu geführt, dass junge Menschen direkt nach Abschluss der Sekundarstufe II mit einem Studium starteten oder ein solches ohne Unterbruch fortsetzten. Bei der höheren Berufsbildung ist der Anstieg auch auf statistisch neu erfasste Ausbildungen sowie Bildungsgänge, die nicht jährlich angeboten werden, zurückzuführen.

Hochschule Luzern als grösste tertiäre Bildungsinstitution im Kanton

Im Studienjahr 2021/22 waren an den Hochschulen im Kanton Luzern 13'596 Personen immatrikuliert. Auf Stufe Bachelor, Master oder Diplom studierten 12'455 Personen und auf Stufe Weiterbildung oder Doktorat 1'174 Personen. Mit 7'760 Studierenden ist die Hochschule Luzern die grösste tertiäre Bildungsinstitution im Kanton, gefolgt von der Universität Luzern (3'282 Studierende) und der Pädagogischen Hochschule Luzern (2'587). Da Studierende an mehreren Bildungstypen eingeschrieben sein können, vor allem im Rahmen einer Weiterbildung, entspricht die Summe der einzelnen Bildungsstufen und Hochschultypen nicht dem Total der Studierenden.

Weitere 8'397 Personen absolvierten eine Ausbildung der höheren Berufsbildung. 3'973 Personen studierten an einer höheren Fachschule, 3'836 besuchten Vorbereitungskurse auf eine Berufs- oder höhere Fachprüfung, und 588 waren an einem Bildungsgang der nichtreglementierten höheren Berufsbildung eingeschrieben.

7 Prozent mehr Studierende in der höheren Berufsbildung

Die Zahl der Studierenden in der höheren Berufsbildung hat im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt 7 Prozent zugenommen (2020/21: +5%). Ausbildungen an höheren Fachschulen (HF) wurden von 3 Prozent mehr Studierenden besucht. Die Bildungsgänge Hotellerie und Gastronomie HF (778 Pers.) und Pflegefachfrau/-mann HF (757) sowie Sozialpädagogik HF (343) zählten am meisten Studierende. Die Zunahme bei den Bildungsgängen "Hotellerie und Gastronomie HF" im Jahr 2019 hängt damit zusammen, dass ab diesem Jahr alle eingeschriebenen Studierenden erfasst wurden, d.h. auch solche, die am Stichtag temporär abwesend waren, u.a. aufgrund eines Praktikums.

Die Vorbereitungskurse auf eine höhere Fachprüfung (+12%) sowie eine Berufsprüfung (+5%) verzeichneten einen höheren Zuwachs als die höheren Fachschulen, jedoch werden diese Kurse teilweise nicht jährlich angeboten, weshalb die Studierendenzahlen Schwankungen unterworfen sind. Im Studienjahr 2021/22 wurden bei den Vorbereitungskursen auf eine Berufsprüfung die Kurse für Strassenbaupolier/in EF (330 Pers.) beziehungsweise Polizist/in (285) am häufigsten besucht, und bei den Vorbereitungskursen auf eine höhere Fachprüfung der Kurs für dipl. Berater/-in im psychosozialen Bereich (84).

Die Studierendenzahlen bei der nichtreglementierten höheren Berufsbildung haben im Vergleich zum Vorjahr um 55 Prozent zugenommen, was hauptsächlich mit der neu erfassten Ausbildung zum/r Arbeitsagoge/-in (219 Pers.) zusammenhängt.

Hochschule Luzern ist die am schnellsten wachsende Luzerner Hochschule

Mit 5 Prozent stieg die Gesamtzahl der an Luzerner Hochschulen Studierenden im Studienjahr 2021/22 etwas weniger stark an als im Vorjahr (2020/21: +6%). Die Studierendenzahlen nehmen jedoch seit 5 Jahren zu, nachdem die Eröffnung des neuen Campus der Hochschule Luzern in Rotkreuz (ZG) im Jahr 2016/17 zu einem Rückgang der Studierendenzahl auf dem Platz Luzern geführt hatte. Am meisten zugelegt hat die Hochschule Luzern (+6,6%), gefolgt von der pädagogischen Hochschule Luzern (+3,6%) und der Universität Luzern (+2,4%).

Departement Wirtschaft an der Hochschule Luzern mit rund 3'300 Studierenden

An der Universität Luzern waren im Studienjahr 2021/22 an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät am meisten Studierende eingeschrieben (1'257 Pers.), gefolgt von der Kultur- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät (745). Das junge Departement Gesundheitswissenschaften und Medizin zählte im dritten Jahr insgesamt 270 Studierende.

An der Hochschule Luzern waren am meisten Studierende am Departement Wirtschaft eingeschrieben (3'324 Pers.), gefolgt vom Departement Technik und Architektur (1'970). An der Pädagogischen Hochschule Luzern wurde der Studiengang für Lehrpersonen der Vorschul- und Primarschulstufe am häufigsten besucht (1'016 Pers.) und am zweithäufigsten der Studiengang für Lehrpersonen der Sekundarstufe I (713).

Rund 770 Studierende an den Luzerner Hochschulen besuchen Weiterbildung

Alle drei Luzerner Bildungsinstitutionen der Tertiärstufe A bieten Weiterbildungsstudiengänge an. Im Studienjahr 2021/22 befanden sich 772 Personen in einem solchen Studiengang (6% der Studierenden). An der Universität Luzern kann ausserdem die Doktorwürde erlangt werden. Hier schrieben 402 Studierende an ihrer Doktorarbeit (3% der Tertiärstufe A-Studierenden), am meisten an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät (192 Pers.).

Am häufigsten wurden die Weiterbildungsstudiengänge an der Hochschule Luzern besucht (582 Pers.). Mit 432 eingeschriebenen Personen ist auch im Rahmen der Weiterbildung das Departement Wirtschaft am beliebtesten. Die Pädagogische Hochschule Luzern zählte 115 Weiterbildungsstudierende. Diese besuchten einen MAS-Studiengang wie Schulmanagement oder Fachdidaktik (in der obigen Tabelle zusammengefasst unter "Lehrkräfteausbildung allgemein"). An der Universität Luzern absolvierten insgesamt 75 Personen einen Weiterbildungsstudiengang.

Für ein Universitätsstudium wählen 16 Prozent der Luzerner/innen die lokale Uni

Im Studienjahr 2021/22 waren von den 9'763 Studierenden der Tertiärstufe A, die vor Ausbildungsbeginn im Kanton Luzern wohnhaft gewesen waren, 36 Prozent (3'503 Pers.) im Kanton Luzern selber immatrikuliert, die restlichen 64 Prozent ausserhalb der Kantonsgrenze. Von den Universitätsstudenten/-innen wählten 16 Prozent die kantonseigene Universität. Für das Studium an einer Fachhochschule blieben knapp die Hälfte (49%) und für das Studium an einer pädagogischen Hochschule die Mehrheit (79%) im Kanton.

Autorin: Angela Kaufmann / 15. September 2022

Kontakt

Angela Kaufmann

E-Mail: angela.kaufmann@lustat.ch

Telefon: +41 41 228 59 43

Analysen

Bildung im Kanton Luzern 2023/24

Zahl der Lernenden auf obligatorischen Schulstufen nimmt weiter zu

Der Webartikel zum Thema Bildung im Kanton Luzern behandelt die obligatorischen Schulstufen – von der Kindergarten- oder Basisstufe bis zur Sekundarstufe I – sowie die nachobligatorische Ausbildung auf Sekundarstufe II. Analysiert werden unter anderem die Entwicklung der Zahl der Lernenden und der Lehrpersonen sowie die Verteilung der Lernenden auf die verschiedene Niveau- und Ausbildungstypen.

Statistik Panorama Luzern 2024

Bildung

Die Infografik gibt einen Überblick über den Fachbereich Bildung.

LUSTAT Jahrbuch 2024 - Fachbereiche

Bildung

Datenmaterial, Kommentare sowie weitere Informationen zur obligatorischen Schulstufe, zur Sekundarstufe II, zur tertiären Bildung, zum Bildungsstand und zur Qualifikation der Bevölkerung sowie zu Bildungsszenarien.