Bildung im Kanton Luzern 2021/22 - Sekundarstufe II

Wieder mehr Lernende auf Sekundarstufe II

Im Schuljahr 2021/22 starteten an den Luzerner Schulen 6'648 Lernende mit einer nachobligatorischen Ausbildung auf Sekundarstufe II. 27 Prozent von ihnen sind ausserhalb des Kantons Luzern wohnhaft. Gut drei Viertel der Lernenden begannen mit einer beruflichen Grundbildung (76%). Gegenüber dem Vorjahr veränderte sich die Verteilung zwischen Berufs- und Allgemeinbildung kaum.

Im Rahmen der beruflichen Grundbildung ergriffen 4'326 Jugendliche den dualen Ausbildungsweg und starteten an einer Luzerner Berufsfachschule, 723 Jugendliche wählten eine schulisch organisierte Ausbildung (inkl. nicht eidg. reglementierte Ausbildungen). Was die allgemeinbildenden Ausbildungen betrifft, traten 915 Lernende ins erste nachobligatorische Bildungsjahr am Gymnasium ein und 130 in dasjenige einer Fach- oder Wirtschaftsmittelschule. Weitere 554 Jugendliche starteten mit einem kantonalen oder einem privaten Brückenangebot.

Die Zahl der Lernenden im ersten Ausbildungsjahr auf der Sekundarstufe II ist gegenüber dem Vorjahr praktisch stabil geblieben (-10 Lernende).

Wiederum weniger Lernende beginnen eine EBA-Ausbildung

Die Zahl der Lernenden, die im Schuljahr 2021/22 eine berufliche Grundbildung starteten, ist leicht zurückgegangen (5'049 Lernende; –0,7% gegenüber dem Vorjahr).

3'844 Lernende starteten im Schuljahr 2021/22 eine betrieblich organisierte 3- bis 4-jährige Grundbildung EFZ (eidg. Fähigkeitszeugnis), und 486 Lernende begannen eine 2-jährigen EBA-Ausbildung (eidg. Berufsattest). Nach einem Rückgang im letzten Schuljahr verzeichneten die EFZ-Ausbildungen wieder einen leichten Zuwachs von 0,9 Prozent. Bei den EBA-Ausbildungen war die Lernendenzahl nun das zweite Jahr in Folge rückläufig (−4,3% gegenüber dem Vorjahr). Eine schulisch-organisierte berufliche Grundbildung starteten 723 Lernende. Hierzu zählen EFZ-Ausbildungen an Wirtschafts-, Informatik- oder Gesundheitsmittelschulen wie auch (nicht reglementierte) Handelsschulen. Im Vergleich zum Vorjahr hat die Zahl dieser Berufseinsteiger/innen abgenommen (−6,0%).

Bei den Jugendlichen sind unterschiedliche Berufe begehrt. Unter den Frauen, die im Schuljahr 2021/22 an einer Luzerner Berufsfachschule in eine EFZ- bzw. in eine EBA-Ausbildung eintraten, sind die meisten in einer Ausbildung zur Kauffrau E EFZ oder Fachfrau Gesundheit EFZ (je 16% aller EFZ-Lernenden im 1. Bildungsjahr) bzw. zur Assistentin Gesundheit und Soziales EBA (42% aller EBA-Lernenden im 1. Bildungsjahr). Männer starteten am häufigsten eine Ausbildung zum Strassenbauer EFZ (8%) oder Kaufmann E EFZ (7%) bzw. zum Strassenbaupraktiker EBA (16%) oder Haustechnikpraktiker EBA (12%). Die Spitzenplätze für Ausbildungen im Strassenbau hängen mit der in Sursee lokalisierten interkantonalen Berufsfachschule Verkehrswegbau zusammen, die als Ausbildungszentrum für die gesamte Deutschschweiz überdurchschnittlich viele ausserkantonale Lernende ausbildet.

Weniger Jugendliche starten mit dem lehr-/schulbegleitenden Berufsmaturitätsunterricht

383 Jugendliche besuchen 2021/22 im ersten Jahr ihrer EFZ-Ausbildung den lehr- oder schulbegleitenden Berufsmaturitätsunterricht (BM1), 39 Lernende weniger als im vergangenen Schuljahr. Das sind 9,4 Prozent aller Lernenden im ersten Ausbildungsjahr (2020/21: 10,6%). Insgesamt nehmen im aktuellen Schuljahr 1'301 Lernende am BM1-Unterricht teil (10,1% aller EFZ-Lernenden), beinahe gleich viele wie im Vorjahr.

Gesamtlernendenzahl steigt in nachobligatorischer Ausbildung erstmals seit 2013/14

Über alle Ausbildungstypen und -jahre hinweg befinden sich im Schuljahr 2021/22 insgesamt 19'923 Lernende in einer nachobligatorischen Ausbildung auf Sekundarstufe II. Damit ist die Lernendenzahl erstmals seit 2013/14 wieder angestiegen (+1,1% gegenüber dem Vorjahr). Knapp drei Viertel der Lernenden in nachobligatorischen Ausbildungen (14'699 Personen) besuchen eine Berufsfachschule im Rahmen einer beruflichen Grundbildung. 3'012 Lernende machen eine Ausbildung an einer allgemeinbildenden Schule, also an einem Gymnasium oder an einer Fach- bzw. Wirtschaftsmittelschule. 584 weitere Lernende besuchen nach Abschluss ihrer beruflichen Grundbildung eine Berufsmaturitätsschule. Zudem besuchen 560 Personen im Anschluss an die obligatorische Schulzeit eine sogenannte Übergangsausbildung (Brückenangebot, 10. Schuljahr oder Angebot im Rahmen der beruflichen Integration).

Während vor allem bei den Fach- oder Wirtschaftsmittelschulen (−7,1%) und der schulisch organisierten beruflichen Grundbildung (−3,5%) sowie bei den Übergangsausbildungen Sek I–Sek II und den EBA-Ausbildungen Rückgänge zu verbuchen waren, nahm im Schuljahr 2021/22 die Zahl der Lernenden bei den Gymnasien (+3,3%) und den betrieblich organisierten 3- bis 4-jährigen EFZ-Ausbildungen (+0,6%) zu. Ebenfalls zugenommen haben die Lernendenzahlen bei im Anschluss an die berufliche Grundbildung besuchten Ausbildungen zur Erlangung der Berufsmaturität (+9,6%) oder bei Vorbereitungskursen für Fachhochschulausbildungen, dem Passerellen-Lehrgang, an der Maturitätsschule für Erwachsene sowie bei anderen Zusatzausbildungen (+10,8%).

Frauen wählen am häufigsten Biologie/Chemie und Männer Wirtschaft/Recht als Schwerpunktfach

Die Luzerner Gymnasien zählen im Rahmen der nachobligatorischen Schulzeit (4.–6. Gymnasialklasse und 7. Gymnasial-Talentklasse) aktuell 2'594 Lernende. Die Schwerpunktfachwahl ist geschlechtsspezifisch unterschiedlich. Frauen wählen am häufigsten Biologie/Chemie (19,4%) und Wirtschaft und Recht (18,5%), gefolgt von Bildnerischem Gestalten (16,6%) und moderne Sprachen (15,4%). Bei Männern fällt die Wahl mit Abstand am häufigsten auf Wirtschaft und Recht (35,1%), gefolgt von Biologie/Chemie (18,5%) und Physik/Mathematik (17,8%). Insgesamt besuchen im aktuellen Schuljahr 5'190 Lernende ein Gymnasium im Kanton Luzern (+3,4% gegenüber dem Vorjahr).

Fast 2'000 Lehrpersonen unterrichten an Schulen der Sekundarstufe II

Im laufenden Schuljahr unterrichten 1'954 Lehrpersonen an den Luzerner Berufsfachschulen sowie den anderen Schulen der Sekundarstufe II (inkl. Gymnasien Sekundarstufe I). Das sind 4,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Lehrer/innen teilen sich 2'064 Anstellungen, wobei 47 Prozent dieser Anstellungsverhältnisse Kleinpensen sind (<50 Stellenprozent) und 21 Prozent Vollzeitstellen (≥90 Stellenprozent). 5 Prozent aller Lehrpersonen haben gleichzeitig mehr als eine Anstellung inne.

Insgesamt entsprechen die 2'064 Anstellungen 1'128 Vollzeitäquivalenten. Die Stellenzahl der Lehrpersonen (Vollzeitäquivalente) steigt somit um 3,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr, etwas mehr als die Lernendenzahl (+1,1%). Ein Grossteil dieser Vollzeitäquivalente entfällt dabei auf die berufliche Grundbildung (46%) und auf die Gymnasien (42%).

Kontakt

Angela Kaufmann

E-Mail: angela.kaufmann@lustat.ch

Telefon: +41 41 228 59 43

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