Konjunktur 3. Quartal 2023 – Bau

Zuversicht trotz Arbeitskräftemangel

Anfang Oktober 2023 schätzten 45 Prozent der befragten Luzerner Bauunternehmen ihre Geschäftslage als "gut" ein. Etwas mehr als die Hälfte (52%) beurteilte ihre Lage als "befriedigend" und lediglich 3 Prozent gaben an, ihre Geschäftslage sei "schlecht". Der Saldo der positiven Antworten abzüglich der negativen Antworten beträgt folglich 42 Prozent. Im Vergleich zum Vorquartal fiel das Urteil damit weniger optimistisch aus (Saldo Juli 2023: 60%). Im Vergleich zum Juli haben vor allem die Einschätzungen der Geschäftslage als "befriedigend" zugenommen, während der Anteil jener Betriebe rückläufig war, die ihre Geschäftslage als "gut" einstuften.

Auch schweizweit wurde die Geschäftslage im Baugewerbe per Saldo als "gut" taxiert (47%).

Bis März 2024 unveränderte Geschäftslage erwartet

85 Prozent der befragten Luzerner Baufirmen erwarten bis im März 2024 eine gleichbleibende, 9 Prozent eine verschlechterte und 5 Prozent erwarten eine verbesserte Geschäftslage. Gesamthaft betrachtet geht das Luzerner Baugewerbe folglich von einer unveränderten Geschäftslage bis im kommenden März aus. Diese Erwartung wird im gesamtschweizerischen Baugewerbe geteilt.

Akzentuierter Arbeitskräftemangel

Die Beurteilung der Beschäftigtenzahl durch das Luzerner Baugewerbe bewegte sich seit Beginn der Messreihe dieser Variable im April 2011 bis Mai 2018 im Bereich von "ausreichend" bis vereinzelt "zu niedrig". Ab Juni 2018 bis Ende 2019 wurde die Beschäftigtenzahl erstmals verstärkt als "zu niedrig" beurteilt. Im Corona-Jahr 2020 und zu Beginn 2021 wurde die Beschäftigtenzahl dann insgesamt wieder als "ausreichend" bezeichnet, teilweise gar als "zu hoch". Seit April 2021 bis ins 3. Quartal 2023 zeigt sich nun eine Akzentuierung der Einschätzung der Beschäftigtenzahl als "zu niedrig", denn im gesamten Zeitraum wurde sie per Saldo entsprechend taxiert. Im Oktober 2023 gaben 49 Prozent der befragten Unternehmen an, die Beschäftigtenzahl sei "zu niedrig", und lediglich 1 Prozent der Betriebe, sie sei "zu hoch". 50 Prozent beurteilten die Beschäftigtenzahl als "ausreichend".

Entsprechend ist es nicht erstaunlich, dass die Nennung des "Mangel an Arbeitskräften" als Leistungshemmnis auf den höchsten Stand seit Beginn der Zeitreihe dieser Variable im Jahr 1994 gestiegen ist. Im Oktober 2023 nannten 79 Prozent der befragten Firmen im Baugewerbe den Arbeitskräftemangel als limitierenden Faktor für die Leistungserstellung. Der Arbeitskräftemangel wurde auch mit Abstand am häufigsten als Hemmnis bezeichnet. An zweiter Stelle lag mit 30 Prozent die ungenügende Nachfrage.

Kontakt

Enrico Moresi

E-Mail: enrico.moresi@lustat.ch

Telefon: +41 41 228 56 29

Analysen

Löhne 2022

Tieflohnanteil in Luzerner Privatwirtschaft vergleichsweise klein

Der Webartikel beantwortet Fragen rund um die Löhne in Luzerner Privatunternehmen. Betrachtet werden unter anderem Lohnunterschiede zwischen einzelnen Branchen und zwischen den Geschlechtern. Besonders beleuchtet werden die Tieflohnstellen.

Tourismus im Kanton Luzern 2023

Übernachtungszahlen der Luzerner Hotels auf neuem Höchststand

Der Webartikel zum Tourismus im Kanton Luzern betrachtet die Entwicklung der Logiernächte sowie der Herkunft und der Aufenthaltsdauer der Gäste im Kanton.

Konkurse und Betreibungen 2023

Zahl der Konkurseröffnungen steigt weiter

Der Webartikel behandelt das Thema Konkurse und Betreibungen im Kanton Luzern. Die Auswertung bezieht sich auf die Daten des Kantonsgerichts sowie der Betreibungs- und Konkursämter. Neben der neusten Auswertung der Konkursdaten des Kantonsgerichts aktualisiert LUSTAT die Konkurse juristischer Personen quartalsweise und publiziert sie als Wirtschaftskennzahl. Diese stützt auf das Schweizerische Handelsamtsblatt ab.