Bildung im Kanton Luzern 2023/24 – Obligatorische Schulstufen

Zahl der Lernenden auf obligatorischen Schulstufen nimmt weiter zu

Im Schuljahr 2023/24 besuchen 47'896 Kinder und Jugendliche eine Klasse der obligatorischen Schulstufe im Kanton Luzern. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies wiederum einem Wachstum von über 2 Prozent (2022/23: +2,3%; 2023/24: +2,2%). Seit einem Tiefstand im Schuljahr 2014/15 nimmt die Zahl der Lernenden jährlich zu. Aufgrund der sich abzeichnenden Bevölkerungsentwicklung ist davon auszugehen, dass in den nächsten Jahren die Lernendenzahl der obligatorischen Schulstufen insgesamt weiter zunehmen werden.

In der separativen Sonderschulung haben die Lernendenzahlen mit 7,3 Prozent überdurchschnittlich zugenommen. Dies hängt damit zusammen, dass im Rahmen eines Pilotversuchs im Schuljahr 2023/24 Sonderschulklassen an den Regelschulen in Schötz und in der Stadt Luzern eröffnet wurden und Mariazell sein Angebot mit einem Standort in Ettiswil erweitert hat.

58 Prozent aller Kindergarten- und Basisstufenkinder sind neu eingetreten

Im Schuljahr 2023/24 besuchen 7'101 Mädchen und Knaben einen Luzerner Kindergarten und 1'988 Kinder eine Basisstufe. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einer Zunahme von 1,9 bzw. 3,2 Prozent. Mit Ausnahme des Schuljahrs 2018/19 hält der Anstieg der Lernendenzahlen in Kindergarten und Basisstufe seit dem Schuljahr 2009/10 an. Im aktuellen Schuljahr 2023/24 sind 58,4 Prozent aller Kinder im Kindergarten oder in der Basisstufe neu gestartet.

In den Luzerner Primarschulen steigen die Lernendenzahlen seit dem Schuljahr 2014/15 an. Im aktuellen Schuljahr werden insgesamt 25'261 Primarschüler/innen gezählt (+2,8% gegenüber Vorjahr).

In den Regelklassen der Primarschule sind 30,9 Prozent der Schüler/innen fremdsprachig, wobei Albanisch die häufigste (nichtdeutsche) Erstsprache ist, gefolgt von Serbisch/Kroatisch/Bosnisch/Montenegrinisch und Portugiesisch. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich als Folge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine der Anteil der Schüler/innen mit Erstsprache Russisch/Belorussisch/Ukrainisch knapp verdoppelt.

Übertritte in Luzerner Gymnasien haben erneut abgenommen

Auf das Schuljahr 2023/24 hin sind von den ehemaligen Sechstklässler/innen 17,8 Prozent in ein Luzerner Gymnasium eingetreten (–0,3 Prozentpunkte gegenüber Vorjahr). 31,0 Prozent haben ins Niveau A und B und 15,7 Prozent ins Niveau C der Sekundarschule sowie 31,9 Prozent an eine integrierte Sekundarschule im Kanton Luzern gewechselt.

Die Niveau-Zuteilungen der Lernenden werden im integrierten Schulmodell statistisch nicht erfasst. Die Verteilung der Lernenden auf die verschiedenen Anforderungsniveaus der Sekundarschule lässt sich deshalb nur eingeschränkt analysieren.

Vier Fünftel der Lernenden in der Sekundarstufe I besuchen Sekundarschule

Auf der Sekundarstufe I werden im aktuellen Schuljahr mit 12'724 Lernenden 0,8 Prozent mehr Jugendliche unterrichtet als im Vorjahr. Auf dieser Stufe ist seit dem Schuljahr 2018/19 ein Zuwachs zu verzeichnen.

80,0 Prozent der Lernenden absolvieren ihre letzten drei obligatorischen Schuljahre an der Sekundarschule, die übrigen an einem Gymnasium. Von den 10'181 Schüler/innen der Sekundarschule besuchen aktuell 40,8 Prozent den Unterricht im integrierten Schulmodell (2022/23: 40,0%). Der Anteil der Lernenden in der integrierten Sekundarschule steigt damit weiter an. Aktuell organisieren 24 der 80 Luzerner Gemeinden ihre Sekundarschule gemäss dem integrierten Modell.

2023/24 sind 29,9 Prozent der Schüler/innen auf der Sekundarstufe I ursprünglich fremdsprachig, wobei der Anteil am Gymnasium (16,0%) geringer ist als an der Sekundarschule (33,4%). Sowohl an den Gymnasien als auch an den Sekundarschulen ist die häufigste nicht deutsche Erstsprache Albanisch, gefolgt von Serbisch/Kroatisch/Bosnisch/Montenegrinisch.

Anteil der Lernenden in Privatschulen bleibt stabil

Von den Kindern und Jugendlichen, die ihre Schulzeit in einer Regelklasse im Kanton Luzern durchlaufen, besuchen 1,8 Prozent eine Privatschule (863 Lernende, ohne Kurzzeitgymnasium St. Klemens). Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil damit stabil geblieben. Per Schuljahr 2023/24 verfügten insgesamt 21 private Schulen über eine kantonale Bewilligung.

Schweizweit liegt der Anteil der Lernenden an Privatschulen (inkl. Gymnasien und Sonderschulen) in der Regel höher als im Kanton Luzern. Im Schuljahr 2022/23 lag der Schweizer Schnitt bei 4,6 Prozent.

Mehr Stellen an Luzerner Regelschulen

Im Schuljahr 2023/24 unterrichten 5'751 Lehrpersonen an den obligatorischen Schulen im Kanton Luzern (ohne Gymnasial- und Förderlehrpersonen, ohne sonderpädagogisches Personal). Das sind 4,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Lehrpersonen teilen sich 6'335 Anstellungen, wobei es sich bei 47,0 Prozent dieser Anstellungsverhältnisse um Kleinpensen handelt (<50 Stellenprozent) und bei 22,1 Prozent um Vollzeitstellen (≥90 Stellenprozent). 8,6 Prozent aller Lehrpersonen haben gleichzeitig mehr als eine Anstellung inne. Insgesamt entsprechen die 6'335 Anstellungen 3'447,9 Vollzeitäquivalenten (+3,1% gegenüber Vorjahr). Die Stellenzahl der Lehrpersonen (Vollzeitäquivalente) steigt somit stärker an als die Zahl der Klassen (+2,6%) und der Lernenden (+2,5%, ohne Gymnasien).

Kontakt

Angela Kaufmann

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Analysen

Bildungsszenarien 2023–2037

Zahl der Lernenden in den nächsten Jahren weiter steigend

Bildungsszenarien zeigen auf, wie sich die Lernendenzahlen unter Berücksichtigung von bestimmten Modellannahmen zukünftig entwickeln werden. Sie sind für Entscheidungsträgerinnen und -träger öffentlicher Institutionen wichtige Planungsinstrumente, sei es für die Ermittlung des künftigen Bedarfs an Schulraum oder an Lehrpersonal. Basis der Bildungsszenarien bilden die LUSTAT-Bevölkerungsszenarien, welche die Bevölkerungsentwicklung in die Zukunft rechnen.

Statistik Panorama Luzern 2024

Bildung

Die Infografik gibt einen Überblick über den Fachbereich Bildung.

LUSTAT Jahrbuch 2024 - Fachbereiche

Bildung

Datenmaterial, Kommentare sowie weitere Informationen zur obligatorischen Schulstufe, zur Sekundarstufe II, zur tertiären Bildung, zum Bildungsstand und zur Qualifikation der Bevölkerung sowie zu Bildungsszenarien.