Bildung im Kanton Luzern 2023/24 – Sekundarstufe II

Mehr Lernende nutzen Brückenangebote

Im Schuljahr 2023/24 starteten an den Luzerner Schulen 6'851 Lernende mit einer nachobligatorischen Ausbildung auf Sekundarstufe II. Das sind 5,0 Prozent mehr als im Vorjahr. Ein Viertel von ihnen ist ausserhalb des Kantons wohnhaft.

5'090 Jugendliche, knapp drei Viertel der Lernenden, ergriffen den dualen Ausbildungsweg und starteten an einer Luzerner Berufsfachschule oder wählten eine schulisch organisierte Ausbildung (inkl. nicht eidg. reglementierte Ausbildungen). 16,7 Prozent (1'141 Lernende) wählten eine allgemeinbildende Ausbildung und besuchten das erste nachobligatorische Bildungsjahr am Gymnasium oder traten in eine Fachmittelschule ein. 620 Jugendlichen traten in eine kantonale oder private Übergangsausbildung bzw. Brückenangebot (inkl. 10. Schuljahr oder Angebot im Rahmen der beruflichen Integration) ein. Das sind 17,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Diese Zunahme der Lernenden ist hauptsächlich auf den Bereich Fokus Integration zurückzuführen, der verstärkt gewachsen ist. Unter anderem besteht seit dem Schulstart 2023 am Zentrum für Brückenangebote ein zusätzliches Angebot für leistungsstarke Lernende.

4 Prozent mehr Lernende starteten 2023/24 eine berufliche Grundbildung

Die Zahl der Lernenden, die im Schuljahr 2023/24 eine berufliche Grundbildung starteten, ist um 4,0 Prozent gestiegen. 3'930 Lernende traten in eine betrieblich organisierte 3- bis 4-jährige Grundbildung EFZ (eidg. Fähigkeitszeugnis) ein, und 444 Lernende begannen eine 2-jährige EBA-Ausbildung (eidg. Berufsattest). Nach einem Rückgang im letzten Schuljahr haben aktuell 4,6 Prozent mehr Lernende eine EFZ-Ausbildung begonnen, und auch bei den EBA-Ausbildungen ist die Zahl der Lernenden erstmals seit 2020/21 wieder angestiegen (+4,5%). Eine schulisch-organisierte berufliche Grundbildung starteten 716 Lernende. Hierzu zählen EFZ-Ausbildungen an Wirtschafts-, Informatik- oder Gesundheitsmittelschulen wie auch (nicht reglementierte) Handelsschulen. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl dieser Berufseinsteiger/innen unverändert geblieben.

Bei den Jugendlichen sind unterschiedliche Berufe begehrt. Unter den Frauen, die im Schuljahr 2023/24 an einer Luzerner Berufsfachschule in eine EFZ-Ausbildung eintraten, nahmen die meisten eine Ausbildung zur Fachfrau Gesundheit EFZ oder Kauffrau EFZ auf (18,0 bzw. 15,8%). Bei den EBA-Ausbildungen wurde von den Frauen am häufigsten die Ausbildung zur Assistentin Gesundheit und Soziales EBA oder zur Detailhandelsassistentin EBA gewählt (39,9 bzw. 19,6%). Männer starteten am häufigsten eine Ausbildung zum Kaufmann EFZ oder Strassenbauer EFZ (8,3 bzw. 7,5%) bzw. zum Strassenbaupraktiker EBA (16,7%) oder Detailhandelsassistent EBA (11,7%). Die Spitzenplätze für Ausbildungen im Strassenbau im Kanton Luzern hängen mit der in Sursee lokalisierten interkantonalen Berufsfachschule Verkehrswegbau zusammen, die als Ausbildungszentrum für die gesamte Deutschschweiz überdurchschnittlich viele ausserkantonale Lernende ausbildet.

8 Prozent der EFZ-Lernenden besuchen im 1. Ausbildungsjahr den Berufsmaturitätsunterricht

339 Jugendliche besuchen 2023/24 im ersten Jahr ihrer EFZ-Ausbildung den lehr- oder schulbegleitenden Berufsmaturitätsunterricht (BM1). Das sind 8,2 Prozent aller EFZ-Lernenden im ersten Ausbildungsjahr. Gut die Hälfte davon lässt sich in der BM-Fachrichtung Wirtschaft und Dienstleistungen ausbilden; ein Fünftel in der Richtung Technik, Architektur, Life Science. Insgesamt nehmen im aktuellen Schuljahr 1'224 Lernende am BM1-Unterricht teil (9,4% aller EFZ-Lernenden).

Zunahme der Gesamtlernendenzahl in nachobligatorischer Ausbildung

Über alle Ausbildungstypen und -jahre hinweg befinden sich im Schuljahr 2023/24 insgesamt 20'172 Lernende in einer nachobligatorischen Ausbildung auf Sekundarstufe II. Damit steigt die Lernendenzahl wieder (+1,5%), nachdem sie im letzten Schuljahr leicht gesunken war. Knapp drei Viertel der Lernenden in nachobligatorischen Ausbildungen (14'713 Pers.) besuchen eine Berufsfachschule im Rahmen einer beruflichen Grundbildung. 504 Lernende besuchen nach Abschluss ihrer beruflichen Grundbildung eine Berufsmaturitätsschule. 3'178 Lernende machen eine Ausbildung an einer allgemeinbildenden Schule, also an einem Gymnasium oder an einer Fachmittelschule. Zudem besuchen 629 Personen im Anschluss an die obligatorische Schulzeit eine Übergangsausbildung respektive ein Brückenangebot. 413 Erwachsene sind daran, ihren Berufsabschluss via eine Nachholbildung zu erlangen.

Zugenommen hat im Vergleich zum Vorjahr die Zahl der Lernenden in einer Übergangsausbildung (+18,2%), der erwachsenen Lernenden in der Nachholbildung (+9,5%), der Gymnasiasten/-innen (+5,0%) sowie der EFZ-Lernenden der betrieblich organisierten und der schulisch organsierten beruflichen Grundbildung (+1,6 bzw. +2,6%). In den übrigen Ausbildungskategorien waren die Lernendenzahlen rückläufig.

Ein Viertel wählt Wirtschaft und Recht als Schwerpunktfach im Gymnasium

Die Luzerner Gymnasien zählen im Rahmen der nachobligatorischen Schulzeit (4.–6. Gymnasialklasse und 7. Gymnasial-Talentklasse) aktuell 2'782 Lernende.

Wirtschaft und Recht ist im Schuljahr 2023/24 bei beiden Geschlechtern ein beliebtes Schwerpunktfach. Die Männer ziehen dieses Fach den anderen mit grossem Abstand vor (36,4%). An zweiter und dritter Stelle folgen Biologie/Chemie (19,5%) und Physik/Mathematik (15,9%). Die Frauen zeigen eine ausgeglichenere Schwerpunktwahl: Biologie/Chemie (20,0%) liegt leicht vor Wirtschaft und Recht (17,9%), gefolgt von modernen Sprachen (15,9%) und Bildnerischem Gestalten (14,9%).

Lehrpersonen auf Sekundarstufe II haben im Schnitt ein Pensum von 58 Prozent

Im Schuljahr 2023/24 unterrichten 2'002 Lehrpersonen an den Luzerner Berufsfachschulen sowie den anderen Schulen der Sekundarstufe II (inkl. Gymnasien Sekundarstufe I). Die Lehrer/innen teilen sich 2'091 Anstellungen, wobei es sich bei 44,0 Prozent dieser Anstellungsverhältnisse um Kleinpensen handelt (<50 Stellenprozent) und bei 19,7 Prozent um Vollzeitstellen (≥90 Stellenprozent). 4,0 Prozent aller Lehrpersonen haben gleichzeitig mehr als eine Anstellung inne. Im Schnitt unterrichtet eine Lehrperson auf Sekundarstufe II in einem 57-Prozent-Pensum. Insgesamt entsprechen die 2'091 Anstellungen 1'134 Vollzeitäquivalenten.

Kontakt

Angela Kaufmann

E-Mail: angela.kaufmann@lustat.ch

Telefon: +41 41 228 59 43

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