Bildung im Kanton Luzern 2023/24 – Sekundarstufe II

Mehr Lernende nutzen Brückenangebote

Im Schuljahr 2023/24 starteten an den Luzerner Schulen 6'849 Lernende mit einer nachobligatorischen Ausbildung auf Sekundarstufe II. Das sind 5,0 Prozent mehr als im Vorjahr. Ein Viertel von ihnen ist ausserhalb des Kantons wohnhaft.

5'088 Jugendliche, knapp drei Viertel der Lernenden, ergriffen den dualen Ausbildungsweg und starteten an einer Luzerner Berufsfachschule oder wählten eine schulisch organisierte Ausbildung (inkl. nicht eidg. reglementierte Ausbildungen). 16,7 Prozent (1'141 Lernende) wählten eine allgemeinbildende Ausbildung und besuchten das erste nachobligatorische Bildungsjahr am Gymnasium oder traten in eine Fachmittelschule ein. 620 Jugendlichen traten in eine kantonale oder private Übergangsausbildung bzw. Brückenangebot (inkl. 10. Schuljahr oder Angebot im Rahmen der beruflichen Integration) ein. Das sind 17,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Diese Zunahme der Lernenden ist hauptsächlich auf den Bereich Fokus Integration zurückzuführen, der verstärkt gewachsen ist. Unter anderem besteht seit dem Schulstart 2023 am Zentrum für Brückenangebote ein zusätzliches Angebot für leistungsstarke Lernende.

Knapp 4 Prozent mehr Lernende starteten 2023/24 eine berufliche Grundbildung

Die Zahl der Lernenden, die im Schuljahr 2023/24 eine berufliche Grundbildung starteten, ist um 3,9 Prozent gestiegen. 3'930 Lernende traten in eine betrieblich organisierte 3- bis 4-jährige Grundbildung EFZ (eidg. Fähigkeitszeugnis) ein, und 444 Lernende begannen eine 2-jährige EBA-Ausbildung (eidg. Berufsattest). Nach einem Rückgang im letzten Schuljahr haben aktuell 4,6 Prozent mehr Lernende eine EFZ-Ausbildung begonnen, und auch bei den EBA-Ausbildungen ist die Zahl der Lernenden erstmals seit 2020/21 wieder angestiegen (+4,5%). Eine schulisch-organisierte berufliche Grundbildung starteten 714 Lernende. Hierzu zählen EFZ-Ausbildungen an Wirtschafts-, Informatik- oder Gesundheitsmittelschulen wie auch (nicht reglementierte) Handelsschulen. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl dieser Berufseinsteiger/innen unverändert geblieben.

Bei den Jugendlichen sind unterschiedliche Berufe begehrt. Unter den Frauen, die im Schuljahr 2023/24 an einer Luzerner Berufsfachschule in eine EFZ-Ausbildung eintraten, nahmen die meisten eine Ausbildung zur Fachfrau Gesundheit EFZ oder Kauffrau EFZ auf (18,0 bzw. 15,8%). Bei den EBA-Ausbildungen wurde von den Frauen am häufigsten die Ausbildung zur Assistentin Gesundheit und Soziales EBA oder zur Detailhandelsassistentin EBA gewählt (39,9 bzw. 19,6%). Männer starteten am häufigsten eine Ausbildung zum Kaufmann EFZ oder Strassenbauer EFZ (8,3 bzw. 7,5%) bzw. zum Strassenbaupraktiker EBA (16,7%) oder Detailhandelsassistent EBA (11,7%). Die Spitzenplätze für Ausbildungen im Strassenbau im Kanton Luzern hängen mit der in Sursee lokalisierten interkantonalen Berufsfachschule Verkehrswegbau zusammen, die als Ausbildungszentrum für die gesamte Deutschschweiz überdurchschnittlich viele ausserkantonale Lernende ausbildet.

8 Prozent der EFZ-Lernenden besuchen im 1. Ausbildungsjahr den Berufsmaturitätsunterricht

339 Jugendliche besuchen 2023/24 im ersten Jahr ihrer EFZ-Ausbildung den lehr- oder schulbegleitenden Berufsmaturitätsunterricht (BM1). Das sind 8,2 Prozent aller EFZ-Lernenden im ersten Ausbildungsjahr. Gut die Hälfte davon lässt sich in der BM-Fachrichtung Wirtschaft und Dienstleistungen ausbilden; ein Fünftel in der Richtung Technik, Architektur, Life Science. Insgesamt nehmen im aktuellen Schuljahr 1'233 Lernende am BM1-Unterricht teil (9,4% aller EFZ-Lernenden).

Zunahme der Gesamtlernendenzahl in nachobligatorischer Ausbildung

Über alle Ausbildungstypen und -jahre hinweg befinden sich im Schuljahr 2023/24 insgesamt 20'182 Lernende in einer nachobligatorischen Ausbildung auf Sekundarstufe II. Damit steigt die Lernendenzahl wieder (+1,5%), nachdem sie im letzten Schuljahr leicht gesunken war. Knapp drei Viertel der Lernenden in nachobligatorischen Ausbildungen (14'722 Pers.) besuchen eine Berufsfachschule im Rahmen einer beruflichen Grundbildung. 504 Lernende besuchen nach Abschluss ihrer beruflichen Grundbildung eine Berufsmaturitätsschule. 3'179 Lernende machen eine Ausbildung an einer allgemeinbildenden Schule, also an einem Gymnasium oder an einer Fachmittelschule. Zudem besuchen 629 Personen im Anschluss an die obligatorische Schulzeit eine Übergangsausbildung respektive ein Brückenangebot. 413 Erwachsene sind daran, ihren Berufsabschluss via eine Nachholbildung zu erlangen.

Zugenommen hat im Vergleich zum Vorjahr die Zahl der Lernenden in einer Übergangsausbildung (+18,2%), der erwachsenen Lernenden in der Nachholbildung (+9,5%), der Gymnasiasten/-innen (+5,0%) sowie der EFZ-Lernenden der betrieblich organisierten und der schulisch organsierten beruflichen Grundbildung (+1,7 bzw. +2,6%). In den übrigen Ausbildungskategorien waren die Lernendenzahlen rückläufig.

Ein Viertel wählt Wirtschaft und Recht als Schwerpunktfach im Gymnasium

Die Luzerner Gymnasien zählen im Rahmen der nachobligatorischen Schulzeit (4.–6. Gymnasialklasse und 7. Gymnasial-Talentklasse) aktuell 2'783 Lernende.

Wirtschaft und Recht ist im Schuljahr 2023/24 bei beiden Geschlechtern ein beliebtes Schwerpunktfach. Die Männer ziehen dieses Fach den anderen mit grossem Abstand vor (36,4%). An zweiter und dritter Stelle folgen Biologie/Chemie (19,5%) und Physik/Mathematik (15,9%). Die Frauen zeigen eine ausgeglichenere Schwerpunktwahl: Biologie/Chemie (20,0%) liegt leicht vor Wirtschaft und Recht (17,9%), gefolgt von modernen Sprachen (15,9%) und Bildnerischem Gestalten (14,9%).

Lehrpersonen auf Sekundarstufe II haben im Schnitt ein Pensum von 58 Prozent

Im Schuljahr 2023/24 unterrichten 1'931 Lehrpersonen an den Luzerner Berufsfachschulen sowie den anderen Schulen der Sekundarstufe II (inkl. Gymnasien Sekundarstufe I). Die Lehrer/innen teilen sich 2'015 Anstellungen, wobei es sich bei 41,9 Prozent dieser Anstellungsverhältnisse um Kleinpensen handelt (<50 Stellenprozent) und bei 20,4 Prozent um Vollzeitstellen (≥90 Stellenprozent). 3,8 Prozent aller Lehrpersonen haben gleichzeitig mehr als eine Anstellung inne. Im Schnitt unterrichtet eine Lehrperson auf Sekundarstufe II in einem 58-Prozent-Pensum. Insgesamt entsprechen die 2'015 Anstellungen 1'122 Vollzeitäquivalenten.

Kontakt

Angela Kaufmann

E-Mail: angela.kaufmann@lustat.ch

Telefon: +41 41 228 59 43

Analysen

Bildungsszenarien 2023–2037

Zahl der Lernenden in den nächsten Jahren weiter steigend

Bildungsszenarien zeigen auf, wie sich die Lernendenzahlen unter Berücksichtigung von bestimmten Modellannahmen zukünftig entwickeln werden. Sie sind für Entscheidungsträgerinnen und -träger öffentlicher Institutionen wichtige Planungsinstrumente, sei es für die Ermittlung des künftigen Bedarfs an Schulraum oder an Lehrpersonal. Basis der Bildungsszenarien bilden die LUSTAT-Bevölkerungsszenarien, welche die Bevölkerungsentwicklung in die Zukunft rechnen.

Statistik Panorama Luzern 2024

Bildung

Die Infografik gibt einen Überblick über den Fachbereich Bildung.

LUSTAT Jahrbuch 2024 - Fachbereiche

Bildung

Datenmaterial, Kommentare sowie weitere Informationen zur obligatorischen Schulstufe, zur Sekundarstufe II, zur tertiären Bildung, zum Bildungsstand und zur Qualifikation der Bevölkerung sowie zu Bildungsszenarien.