Konjunktur 1. Quartal 2024 – Gastgewerbe

Befriedigende Geschäftslage in der Beherbergung, gute Geschäftslage in der Gastronomie

Die Betriebe des Luzerner Gastgewerbes (Gastronomie und Beherbergung) stuften ihre Geschäftslage anfangs April 2024 per Saldo als "gut" ein (Saldo: 22 Punkte): 28 Prozent der befragten Betriebe konstatierten eine "gute" Geschäftslage, währenddem 6 Prozent der befragten Betriebe eine "schlechte" Geschäftslage feststellten. 67 Prozent der Betriebe beurteilten die Geschäftslage schlussendlich als "befriedigend". Gegenüber der Beurteilung vom Januar dieses Jahres bedeutet dies einen Rückgang des Saldos um 18 Punkte. Gegenüber der Beurteilung vom April 2023 ergibt sich ein Rückgang um 26 Punkte. Die aktuell "gute" Geschäftslage ist entsprechend weniger stark ausgeprägt als noch im Vorquartal bzw. im Vorjahresquartal.

Schweizweit wurde die Geschäftslage im Gastgewerbe anfangs April als "befriedigend" beurteilt. Dies trifft sowohl auf die Beherbergung wie auch auf die Gastronomie zu.

Ertragslage hat sich in der Beherbergung verschlechtert

Die im Vergleich zum Vorquartal weniger verbreitet "gute" Beurteilung der Geschäftslage im Gastgewerbe liegt in der Beherbergung begründet: Hier wird die Geschäftslage anfangs April per Saldo als "befriedigend" (Saldo: 9 Punkte) eingestuft, während dem sie im Januar noch ziemlich verbreitet als "gut" (Saldo: 64 Punkte) beurteilt wurde. Im Vergleich zum Vorjahresquartal werden in der Beherbergung der Stand der Reservationen/Buchungen verbreitet als "niedriger", die Zahl der Logiernächte (Gäste aus dem In- und Ausland) verbreitet als "abnehmend" und der mengenmässige Absatz verbreitet als "kleiner" beurteilt. Auch die Entwicklung der Ertragslage hat sich seit Januar per Saldo "verschlechtert". Für das 4. Quartal 2023 wurde im Januar per Saldo noch eine Verbesserung konstatiert. Die Beschäftigtenzahl wird insgesamt als "ausreichend" beurteilt (Saldo: 6 Punkte).

In der Gastronomie hingegen wird die Geschäftslage anfangs April weiterhin per Saldo als "gut" beurteilt (Saldo: 30 Punkte). Seit Januar hat sich daran kaum etwas verändert. Die Entwicklung der Ertragslage hat sich seit Januar per Saldo "verbessert". Die Beschäftigtenzahl wird hingegen wieder vermehrt als "zu tief" beurteilt (Saldo: −19 Punkte). Im Januar wurde sie noch als "ausreichend" beurteilt (Saldo: −10 Punkte).

Logiernächte: Geringes Wachstum auf rekordhohem Niveau

Im 1. Quartal 2024 nahm die Zahl der Logiernächte im Kanton Luzern gegenüber dem Vorjahresquartal um 2 Prozent zu (CH: +3%). Das Wachstum der Logiernächte hat sich damit gegenüber den Vorquartalen abgeschwächt (4. Q. 2023: +7%; 3. Q. 2023: +8%; 2. Q. 2023: +20%; 1. Q. 2023 +46%). Es setzt sich jedoch auf hohem Niveau fort: Noch nie waren im Kanton Luzern so viele Logiernächte gezählt worden wie im Tourismusjahr 2023.

Im Januar 2024 wurden im Kanton Luzern 112'817, im Februar 122'340 und im März 153'411 Logiernächte gezählt. Dies entspricht gegenüber den Vorjahresmonaten für den Januar einer Abnahme um 1 Prozent und für die Monate Februar und März einer Zunahme um 3 bzw. 4 Prozent.

In der Gesamtschweiz wurden durchgehend positive Wachstumsraten im Bereich von 2 bis 4 Prozent gemessen.

Optimismus im Gastgewerbe – in der Beherbergung ausgeprägter als in der Gastronomie

Bis im September geht das Luzerner Gastgewerbe per Saldo von einer verbesserten Geschäftslage aus (Saldo: 30 Punkte), wobei die Einschätzungen leicht positiver ausfallen als noch im Vorquartal (Saldo: 23 Punkte). Dabei wird von einer Zunahme der Nachfrage im 2. Quartal (Saldo: 37 Punkte) wie auch von einer Zunahme der Beschäftigtenzahl ausgegangen (Saldo: 25 Punkte).

Für sich genommen sind die befragten Beherbergungsbetriebe im Vergleich noch etwas optimistischer: Sie gehen bei einem Saldo von 50 Punkten ebenfalls von einer verbesserten Geschäftslage bis im September aus. Eine noch höhere Einigkeit herrscht im Hinblick auf die erwartete Zunahme der Nachfrage im 2. Quartal: Hier erreicht der Saldo gar einen Wert von 82 Punkten, wobei lediglich 3 Prozent der befragten Beherbergungsbetriebe von einer Abnahme der Nachfrage ausgehen. Nicht überraschend geht die Beherbergung für denselben Zeitraum auch von einer Zunahme der Zimmerpreise (65 Punkte) sowie der Beschäftigtenzahl (Saldo: 48 Punkte) aus.

Im Gegenzug gehen die befragten Gastronomiebetriebe zwar ebenfalls von einer positiven Entwicklung der Geschäftslage bis im September aus (Saldo: 18 Punkte), jedoch etwas weniger deutlich als das Gastgewerbe insgesamt. Bezüglich der Nachfrage (Saldo: 10 Punkte) und der Beschäftigtenzahl (Saldo: 11 Punkte) ist man im Hinblick auf das 2. Quartal optimistischer als noch für das 1. Quartal (Saldo: −15 Punkte resp. −13 Punkte). Bei den Verkaufspreisen gehen die Gastronomiebetriebe von einer Zunahme der Verkaufspreise aus (Saldo: 34 Punkte).

Auch das gesamtschweizerische Gastgewerbe geht bis im September von einer verbesserten Geschäftslage aus. Dies auf einem vergleichbaren Niveau wie das Luzerner Gastgewerbe (Saldo: 29 Punkte). Wie in Luzern blickt die Beherbergung (Saldo: 41 Punkte) optimistischer auf die kommende Sommersaison als die Gastronomie (Saldo: 22 Punkte).

Kontakt

Raphael Vogel

E-Mail: raphael.vogel@lustat.ch

Telefon: 041 228 53 26

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