Teilnahme an Abstimmungen und Wahlen 2001-2021

Abstimmungsteilnahme im Kanton Luzern höher als in der Gesamtschweiz

Im Kanton Luzern haben die eidgenössischen Vorlagen die Stimmbevölkerung in den letzten Jahren stärker mobilisiert als die kantonalen. Die Luzerner Stimmberechtigten beteiligen sich im Vergleich zur Gesamtschweizer Stimmbevölkerung öfters an eidgenössischen Abstimmungen, wobei der Unterschied in den letzten Jahren kleiner geworden ist.

In den Luzerner Gemeinden unterscheiden sich die Teilnahmen an Abstimmungen teilweise beachtlich. So mobilisieren z.B. kommunale Abstimmungen zu Gemeindefusionen die Stimmbevölkerung verstärkt. Die Analyse zeigt, dass die Abstimmungsteilnahme in Adligenswil, Hildisrieden, Horw, Meggen und Weggis im Vergleich zum Kantonsdurchschnitt häufig überdurchschnittlich hoch gewesen ist.

Der vorliegende Webartikel behandelt die Teilnahme an eidgenössischen und kantonalen Abstimmungen und Wahlen im Kanton Luzern. Dabei wird im ersten Teil die Abstimmungs- und Wahlteilnahme seit 2001 auf Ebene des Kantons betrachtet. Im zweiten Teil steht das Abstimmungsverhalten in den Luzerner Gemeinden seit 2006 im Fokus.

Nötige Anpassung bei der Berechnung der Stimmbeteiligung

Zur Berechnung der Stimmbeteiligung wird üblicherweise pro Abstimmungsfrage die Zahl der eingelegten Stimmzettel in Bezug zur Zahl der stimmberechtigten Personen gesetzt. Leer eingelegte Stimmzettel und ungültige Stimmzettel werden dabei mitgezählt. Wenn an einem Abstimmungswochenende mehrere Vorlagen zur Abstimmung kommen, kann sich also die Zahl der eingelegten Stimmzettel je nach Vorlage unterscheiden.

In der Stadt Luzern werden die Stimmergebnisse seit Ende 2018 mittels Scanning (e-Counting) erfasst. Die Stadtluzerner Stimmbevölkerung beantwortet seither alle Abstimmungsfragen, die am gleichen Termin zur Abstimmung kommen, auf einem einzigen Stimmzettel. Die Stimmbeteiligung kann deshalb nicht mehr differenziert nach einzelnen Abstimmungsvorlagen bestimmt werden. Sie ist beim herkömmlich angewendeten Berechnungsverfahren bei allen Fragen identisch.

Um im vorliegenden Artikel die Unterschiede bei den verschiedenen Abstimmungsvorlagen trotzdem analysieren zu können, wird deshalb eine angepasste Berechnungsart der Stimmbeteiligung verwendet. Es werden jeweils nur die eingegangenen gültigen Stimmen berücksichtigt und diese in Bezug zur stimmberechtigten Bevölkerung gesetzt. Die berechneten Teilnahmewerte sind deshalb etwas tiefer als die Werte der herkömmlich berechneten Stimmbeteiligung. Aufgrund dieser Anpassung wird im vorliegenden Artikel nicht die Bezeichnung "Stimmbeteiligung", sondern die Bezeichnung "Teilnahme an der Abstimmung" verwendet.

Analyse der Stimmbeteiligung nach Alter nur in der Stadt Luzern möglich

Die Teilnahme an Abstimmungen nach Alter und Geschlecht wird im vorliegenden Artikel nicht thematisiert. Diese Daten liegen für den Kanton Luzern nicht vor. Als einzige Luzerner Gemeinde wird in der Stadt Luzern die Stimmbeteiligung nach Alter und Geschlecht pro Urnengang erfasst und ausgewertet. Diese Daten zeigen, dass die Stimmbeteiligung bei den 18- bis 29-Jährigen am tiefsten liegt und mit dem Alter ansteigt. Bei den 80-Jährigen und Älteren reduziert sich die Beteiligung dann wieder. Nach Geschlecht betrachtet, wiesen die Männer bis Mitte des Jahrs 2021 eine leicht höhere Stimmbeteiligung als die Frauen aus. Bei den Urnengängen vom 26. September und vom 28. November 2021 lag die Stimmbeteiligung der Stadtluzerner Frauen erstmals seit 2006 – dem Anfangsjahr der Analyse – leicht höher als diejenige der Stadtluzerner Männer.

Autorin: Andrea Oppliger, 8. März 2022

Kontakt

Andrea Oppliger

E-Mail: andrea.oppliger@lustat.ch

Telefon: +41 41 228 59 47

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