Krebs in den Kantonen der Zentralschweiz 2015-2019
0,5 Prozent der Bevölkerung neu an Krebs erkrankt
In den vier Zentralschweizer Kantonen Luzern, Uri, Ob- und Nidwalden sind im Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2019 pro Jahr 2'599 Personen oder rund 0,5 Prozent der Bevölkerung dieser Kantone neu an Krebs erkrankt. Die geschlechtsspezifischen Krebsarten Prostata- und Brustkrebs machten knapp einen Drittel aller Neuerkrankungen aus. In demselben Zeitraum sind pro Jahr im Schnitt 995 Personen oder 0,2 Prozent der Bevölkerung an ihrer Krebserkrankung gestorben.
Brust- und Prostatakrebs am häufigsten bei Neuerkrankungen
In den vier Zentralschweizer Kantonen Luzern, Uri, Ob- und Nidwalden erhielten von 2015 bis 2019 jährlich im Schnitt 1'408 Männer und 1'191 Frauen neu eine Krebsdiagnose.
Bei den Männern wurde am häufigsten Prostatakrebs diagnostiziert, nämlich im jährlichen Durchschnitt 31 Prozent. Es folgten bei ihnen Lungen- und Dickdarmkrebs (je 10%) und Hautkrebs (7%). Die Frauen erkrankten am häufigsten an Brustkrebs (jährl. Durchschnitt 33%), gefolgt von Tumoren des Dickdarms (9%) sowie der Haut und der Lunge (je 8%). Insgesamt entfielen knapp drei Fünftel aller Krebsneuerkrankungen auf diese fünf Lokalisationen.
Lungenkrebs für die meisten krebsbedingten Todesfälle verantwortlich
Von 2015 bis 2019 sind im Schnitt jährlich 561 Männer und 433 Frauen an Krebs gestorben. Jeder vierte Todesfall der Zentralschweizer Kantone Luzern, Uri, Ob- und Nidwalden war auf eine Krebserkrankung zurückzuführen. Bei den Männern waren es 29 Prozent aller Todesfälle, bei den Frauen 21 Prozent.
Bei den Männern gingen die Krebstodesfälle am häufigsten auf Lungen- (19%), Prostata- (17%) und Dickdarmkrebs (9%) zurück. Bei den Frauen waren die Krebstodesfälle am häufigsten auf Tumore der Brust (20%), der Lunge (13%) und des Dickdarms (9%) zurückzuführen. Insgesamt war der Lungenkrebs für die meisten Todesfälle verantwortlich.
Weiterführende Informationen
Zentralschweizer Krebsregister
LUSTAT Statistik Luzern ist vom Zentralschweizer Krebsregister (ZKR) unter der Leitung von Prof. Dr. med. Joachim Diebold beauftragt, die Registerdaten der Kantone Luzern, Uri, Ob- und Nidwalden jährlich auszuwerten.
Das ZKR registriert seit 2010 die Krebsfälle des Kantons Luzern und seit 2011 jene der Kantone Uri, Ob- und Nidwalden.
Nationales Krebsregistrierungsgesetz
Seit dem 1. Januar 2020 unterliegt die Krebsregistrierung in der Schweiz dem Krebsregistrierungsgesetz (KRG). Die Regelung baut auf den bestehenden Strukturen auf, schafft aber rechtlich und organisatorisch schweizweit einheitliche Bedingungen.
Die Krebsregistrierung dient als Datengrundlage für Früherkennungsmassnahmen, zur Evaluation der Versorgungs-, Diagnose- und Behandlungsqualität, der Krebsforschung sowie der Unterstützung der kantonalen Versorgungsplanung.
Autorin: Agnes Zwimpfer / 14. Dezember 2022