Angebot an günstigem Wohnraum

Das Angebot an preisgünstigem Wohnraum ist vor allem für einkommensschwache Haushalte von Bedeutung, weil die Mietkosten das Haushaltsbudget stark belasten und die wirtschaftliche Selbständigkeit gefährden können. Vor allem in städtischen Zentren und in Wachstumsregionen kann das Angebot an preisgünstigem Wohnraum knapp sein. Das kann dazu führen, dass einkommensschwache Haushalte zum Wegzug in periphere Lagen bewegt werden, was die Möglichkeiten der Lebensgestaltung einschränken kann. Steht geeigneter Wohnraum für verschiedene Bevölkerungsgruppen zur Verfügung, kann das einen positiven Einfluss auf die Attraktivität von Wohngebieten haben. Der Indikator informiert über das Vorhandensein von preisgünstigen Mietwohnungen und deutet damit auf die Wohnraumversorgungsqualität hin.

Beobachtete Entwicklung

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Im Jahr 2021 liegt im Kanton Luzern der Anteil der preisgünstigen Mietwohnungen am Gesamtmietwohnungsbestand bei 14 Prozent. Im Vergleich zu 2012 ist eine Abnahme zu beobachten, die jedoch noch innerhalb des statistischen Unschärfebereichs liegt. Sie ist deshalb nicht als eindeutige Entwicklung zu interpretieren.

Bei Wohnungen mit bis zu 3 Zimmern liegt der Anteil an preisgünstigen Mietwohnungen 2021 tiefer als bei Wohnungen mit 4 oder mehr Zimmern.

Angestrebte Entwicklung und Beurteilung

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Bund und Kantone setzen sich in Ergänzung zu persönlicher Verantwortung und privater Initiative dafür ein, dass Wohnungssuchende für sich und ihre Familie eine angemessene Wohnung zu tragbaren Bedingungen finden können.

Eine anteilmässige Zunahme an preisgünstigen Wohnungen ist wünschenswert. Aus sozialer Perspektive würden sich dadurch die Versorgungschancen für Bevölkerungskreise in beschränkten finanziellen Verhältnissen erhöhen.

Die Beurteilung erfolgt aufgrund folgender Kriterien:

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Die beobachtete Abnahme liegt innerhalb des statistischen Unschärfebereichs, sodass zur Zeit keine statistisch gesicherte eindeutige Beurteilung vorgenommen werden kann.

Definition

Der Indikator erfasst den Anteil preisgünstiger Mietwohnungen am Gesamtmietwohnungsbestand. Bei Differenzierung nach Wohnungsgrössen gilt der entsprechende Anteil am Gesamtbestand der jeweiligen Wohnungsgrössenklasse. Als preisgünstig gelten Wohnungen, deren Mietpreis weniger als 70 Prozent des durchschnittlichen Mietpreises der Wohnungen mit gleicher Zimmerzahl beträgt. Massgebend ist der monatliche Nettomietzins (ohne Neben- und Heizkosten) von Mieter- und Genossenschaftswohnungen mit bekannter Zimmerzahl.

Aktualisiert: 5. Mai 2023