Jugenddelinquenz
Sicherheit gehört zu den Grundbedürfnissen des Menschen. Die Entwicklung der Delinquenz ist ein Gradmesser dafür, inwieweit diesem Bedürfnis entsprochen wird. Die Delinquenz von Minderjährigen kann ein Hinweis auf Probleme bei der Sozialisation oder ein Zeichen der kulturellen Desintegration sein.
Beobachtete Entwicklung
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Im Jahr 2019 werden im Kanton Luzern knapp 8 von 10'000 Jugendlichen beschuldigt, eine Gewaltstraftat begangen zu haben. Im Mittel der drei jüngsten Jahre 2017 bis 2019 ist diese Zahl beinahe die Hälfte tiefer als im Mittel der Jahre 2009 bis 2011 zu Beginn der Referenzperiode. |
Angestrebte Entwicklung und Beurteilung
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Die Abnahme der Zahl der Delikte (im Verhältnis zur Anzahl Jugendlicher) wird entsprechend positiv beurteilt. Eine Abnahme, die lediglich auf einen Rückgang beim Anzeigeverhalten zurückzuführen ist, darf jedoch nicht angestrebt werden. |
Definition
Der Indikator zeigt die Anzahl der polizeilich registrierten Beschuldigten von Gewaltstraftaten, bei denen der/die Beschuldigte das 18. Lebensjahr noch nicht erreicht hat, pro 10'000 Jugendliche derselben Altersgruppe (ständige Wohnbevölkerung). Angedrohte minderschwere Gewaltstraftaten sind mitberücksichtigt.
Erfahrungsgemäss wird eine hohe Zahl der von Jugendlichen begangenen Straftaten nie der Strafverfolgungsbehörde gemeldet. Trotz dieser Einschränkung bilden sie aktuell die einzige quantitative Grundlage zur kleinräumlichen Beobachtung des Phänomens der Jugendgewalt.
Analysen
Luzerner Polizei (2020): Polizeiliche Kriminalstatistik des Kantons Luzern - Jahresbericht 2019
BFS (2020): Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) - Jahresbericht 2019