Bevölkerung mit Migrationshintergrund

Der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund ist ein Indikator für die kulturelle Vielfalt der Bevölkerung. Er verweist zudem auf internationale Wanderungsdynamiken und transnationale Netzwerke. Eine grosse Anzahl an jungen Migrantinnen und Migranten kann unter anderem die demografische Alterung bremsen und zu einer Entlastung des Sozialstaats führen.

Beobachtete Entwicklung

Kreis mit Pfeil nach oben

Im Jahr 2021 haben 30 Prozent der in Privathaushalten lebenden Luzerner Wohnbevölkerung ab 15 Jahren einen Migrationshintergrund. Der Anteil an Personen mit Migrationshintergrund hat seit 2012 um 21 Prozent zugenommen. Den grössten Anteil der Personen mit Migrationshintergrund machen die Ausländerinnen und Ausländer der ersten Generation aus.

Definition

In der internationalen Diskussion um Migration und Integration wird zunehmend das Konzept der Bevölkerung mit Migrationshintergrund verwendet. Es ist eine Alternative zur Unterscheidung zwischen in- und ausländischen Staatsangehörigen, weil diese allein auf die aktuelle Staatsangehörigkeit einer Person abstützt und nicht Aufschluss darüber gibt, ob eine Person bzw. deren Eltern über eigene Migrationserfahrungen verfügen.

Für die Schweiz hat das Bundesamt für Statistik (BFS) eine Typologie der Bevölkerung nach Migrationsstatus entwickelt. Der Migrationsstatus einer Person lässt sich durch die Kombination der persönlichen Merkmale «Geburtsland», «Staatsangehörigkeit bei Geburt» und «aktuelle Staatsangehörigkeit» sowie dem Merkmal «Geburtsland» der beiden Eltern bestimmen.

Folgende Schweizer/innen und Ausländer/innen verfügen gemäss Definition über einen Migrationshintergrund:

Als Schweizer/innen mit Migrationshintergrund zählen im Ausland geborene gebürtige Schweizer/innen mit zwei im Ausland geborenen Eltern, im Ausland geborene Eingebürgerte, in der Schweiz geborene gebürtige Schweizer/innen mit zwei im Ausland geborenen Eltern sowie im Inland geborene Eingebürgerte mit mindestens einem im Ausland geborenen Elternteil.

Bei Ausländer/innen der zweiten Generation ist mindestens ein Elternteil im Ausland geboren, bei Ausländer/innen der dritten und höheren Generation sind beide Elternteile im Inland geboren.

Als Schweizer/innen ohne Migrationshintergrund zählen im In- oder Ausland geborene gebürtige Schweizer/innen mit mindestens einem im Inland geborenen Elternteil, sowie im Inland geborenen Eingebürgerte mit zwei im Inland geborene Elternteilen.

Der angegebene Schweizer Vergleichswert beruht auf der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung des BFS.

Daten

Schweiz:

Bevölkerung nach Migrationsstatus (BFS, Integration und Migration)

Analysen

LUSTAT (2021): Sozialbericht des Kantons Luzern 2021 (vgl. 1. Teil Dynamik, Entwicklung und Trends in der Gesellschaft)

Aktualisiert: 20. April 2023