Sozialhilfequote
Die wirtschaftliche Sozialhilfe hat das Ziel, die Existenz bedürftiger Personen zu sichern, ihre wirtschaftliche und persönliche Selbständigkeit zu fördern und ihre soziale Integration zu gewährleisten. Als unterstes Netz des Systems der sozialen Sicherheit der Schweiz kommt die wirtschaftliche Sozialhilfe erst dann zum Tragen, wenn alle anderen Einnahmequellen privater und öffentlicher Natur ausgeschöpft worden sind.
Beobachtete Entwicklung
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Im Jahr 2023 wurden in der Stadt Luzern 3'525 Personen mindestens einmal mit wirtschaftlicher Sozialhilfe unterstützt. Dies entspricht 4,2 Prozent der Bevölkerung (–0,3 Prozentpunkte gegenüber Vorjahr). Die Sozialhilfequote der Stadt Luzern lag deutlich über dem kantonalen Durchschnitt von 2,2 Prozent (–0,2 Prozentpunkte gegenüber Vorjahr). Die Wahrscheinlichkeit, wirtschaftliche Sozialhilfe zu beziehen, unterscheidet sich je nach Bevölkerungsgruppe und Haushaltssituation beträchtlich. Das Armutsrisiko von Familien mit nur einem Elternteil (überwiegend Mütter) ist im Vergleich zu allen anderen Haushaltstypen um ein Vielfaches höher. 2023 bezogen 26,4 Prozent aller Einelternfamilien in der Stadt Luzern Sozialhilfe, während der entsprechende Anteil bei verheirateten Paaren mit einem oder mehreren Kindern 1,4 Prozent betrug. Die hohe Sozialhilfequote bei Einelternfamilien führt dazu, dass bei Minderjährigen im Vergleich zu den übrigen Altersgruppen ein erhöhtes Sozialhilferisiko besteht. Wird das Mittel der drei jüngsten Datenjahre (2021–2023) mit dem Mittel der Datenjahre 2014–2016 verglichen, zeigt sich eine Zunahme der Sozialhilfequote in der Stadt Luzern. |
Definition
Anteil der Personen, die mindestens einmal im Kalenderjahr mit wirtschaftlicher Sozialhilfe unterstützt wurden, an der ständigen Wohnbevölkerung des Vorjahres.
Daten
Stadt Luzern:
Kanton Luzern:
Analysen
LUSTAT (2024): Sozialhilfe im Kanton Luzern 2023
Städteinitiative Sozialpolitik: Sozialhilfe in Schweizer Städten
Aktualisiert: 28. November 2024