Bildungsausgaben im Verhältnis zu den Lernendenzahlen
Investitionen in Bildung haben allgemein das Potenzial, die persönlichen Entfaltungsmöglichkeiten zu begünstigen, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken, das Wirtschaftswachstum zu fördern und die Produktivität zu steigern. Bildung gehört zu den wichtigsten Aufgabengebieten der öffentlichen Hand. Die Höhe der Ausgaben in diesem Bereich für die obligatorische Schulstufe, sei es für Personal und Lehrkräfte oder weitere Sachaufwände (ohne Investitionskosten z.B. in die Ausbildungsinfrastruktur), im Verhältnis zu den Lernenden gibt Hinweise auf die finanziellen Mittel, die für die Ausbildung der einzelnen Schüler/innen bereitgestellt werden. Die öffentlichen Bildungsausgaben werden nicht alleine durch die Lernendenzahlen beeinflusst, sondern auch durch weitere Aufgaben, welche je nach Leistungsauftrag schwanken können.
Beobachtete Entwicklung
|
Der Indikator stellt die Entwicklung der kantonalen laufenden Bildungsausgaben für die obligatorische Schulstufe der Entwicklung der Lernendenzahlen gegenüber. Wenn die Bildungsausgaben mehr steigen als die Zahl der Lernenden, erhöht sich der Pro-Kopf-Betrag (Differenz im Plus-Bereich). Wachsen die Lernendenzahlen stärker als die Bildungsausgaben, verringert sich der Pro-Kopf-Betrag (Differenz im Minus-Bereich). Entwickeln sich die Ausgaben gleich wie die Lernendenzahlen gibt es keine Veränderung des Pro-Kopf-Betrags (keine Differenz). Die Bildungsausgaben im Kanton Luzern lagen 2022 bei rund 915 Millionen Franken. Dies entspricht einer Zunahme von 5,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Lernendenzahlen haben im gleichen Zeitraum um 2,8 Prozent zugenommen. Dies ergibt eine Differenz im Plus-Bereich von 2,4 Prozentpunkten. |
Angestrebte Entwicklung und Beurteilung
|
Die laufenden Bildungsausgaben für die obligatorische Schulstufe sollen sich analog zu den Lernendenzahlen entwickeln. Die Differenz der prozentualen Entwicklung der laufenden Bildungsausgaben und der Lernendenzahlen der obligatorischen Schulstufe soll nicht mehr als 3 Prozentpunkte betragen. Die Beurteilung erfolgt aufgrund folgender Kriterien:
|
|
Die laufenden Bildungsausgaben haben stärker zugenommen als die Lernendenzahlen der obligatorischen Schulstufe; die Differenz liegt mit 2,4 Prozentpunkten im gewünschten Bereich. Dies wird positiv beurteilt. |
Definition
Dieser Indikator zeigt die Entwicklung der öffentlichen Bildungsausgaben im Verhältnis zur Entwicklung der Anzahl Lernenden der obligatorischen Schulstufe. Die prozentuale Zu-/Abnahme der laufenden Ausgaben des Kantons Luzern und seinen Gemeinden wird der prozentualen Zu-/Abnahme der Lernendenzahlen gegenübergestellt. Der Vergleich zeigt, wie stark die Entwicklung der laufenden Bildungsausgaben im Kanton Luzern von der Entwicklung der Lernendenzahlen der obligatorischen Schulstufe abweicht.
Es werden nur die laufenden Ausgaben berücksichtigt (exkl. Investitionen). Die Ergebnisse sind konsolidiert, d.h. "interne Transfers" zwischen dem Kanton und seinen Gemeinden sowie unter den Gemeinden werden abgezogen, damit die Ausgaben nicht zu hoch ausgewiesen werden (sog. Doppelzählungen).
Die ausserordentlichen Ausgaben sind ausgeschlossen. Die Transferausgaben an andere öffentliche Haushalte sind eingeschlossen (Finanzierungsperspektive).
Daten
Luzern:
Finanzen: Öffentliche Bildungsausgaben des Kantons und der Gemeinden nach Bildungsstufe seit 1990
Schweiz:
Analysen
LUSTAT (2024): Bildungsbericht des Kantons Luzern – Finanzierung der Bildung
Aktualisiert: 9. April 2025