Bildung im Kanton Luzern 2024/25 – Sekundarstufe II
Rund 7'100 Lernende starteten Ausbildung auf Sekundarstufe II
Im Schuljahr 2024/25 starteten an den Luzerner Schulen 7'110 Lernende mit einer nachobligatorischen Ausbildung auf Sekundarstufe II. Das sind 3,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Ein Viertel von ihnen ist ausserhalb des Kantons wohnhaft.
5'238 Jugendliche, knapp drei Viertel der Lernenden, ergriffen den dualen Ausbildungsweg und starteten an einer Luzerner Berufsfachschule oder wählten eine schulisch organisierte berufliche Grundbildung (inkl. nicht eidg. reglementierte Ausbildungen). 15,7 Prozent (1'115 Lernende) wählten eine allgemeinbildende Ausbildung und traten in eine Fachmittelschule ein oder besuchen das erste nachobligatorische Bildungsjahr am Gymnasium bzw. an einer Schule mit ausländischem Curriculum. 757 Jugendlichen traten in eine kantonale oder private Übergangsausbildung bzw. ein Brückenangebot ein (inkl. 10. Schuljahr oder Angebot im Rahmen der beruflichen Integration). Das sind 22,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Diese Zunahme ist hauptsächlich auf Angebote im Bereich Integration zurückzuführen, die verstärkt gewachsen sind.
Erneut mehr Lernende starten an Luzerner Berufsfachschulen
Die Zahl der Lernenden, die im Schuljahr 2024/25 eine berufliche Grundbildung starteten, ist um 2,9 Prozent gestiegen. Zugenommen hat – wie bereits im Vorjahr – die Zahl der Lernenden an den Luzerner Berufsfachschulen, welche eine betrieblich organisierte Ausbildung besuchen (+3,8%). 4'090 Lernende traten in eine 3- bis 4-jährige EFZ-Ausbildung (eidg. Fähigkeitszeugnis) ein, und 452 Lernende begannen eine 2-jährige EBA-Ausbildung (eidg. Berufsattest). Die Zahl der Lernenden, die eine schulisch organisierte berufliche Grundbildung starteten hat abgenommen (–20 Lernende). Die 696 Lernenden wählten im Schuljahr 2024/25 entweder eine EFZ-Ausbildung an einer Wirtschafts-, Informatik-, oder Gesundheitsmittelschule oder eine Handelsschule (inkl. nicht reglementierte Ausbildungen).
Bei den Jugendlichen sind unterschiedliche Berufe begehrt. Unter den Frauen, die im Schuljahr 2024/25 an einer Luzerner Berufsfachschule eine EFZ-Ausbildung antraten, nahmen die meisten eine Ausbildung zur Fachfrau Gesundheit EFZ oder Kauffrau EFZ auf (17,0 bzw. 16,2%). Bei den EBA-Ausbildungen wurde von den Frauen am häufigsten die Ausbildung zur Assistentin Gesundheit und Soziales EBA oder zur Detailhandelsassistentin EBA gewählt (41,9 bzw. 22,9%). Männer starteten am häufigsten eine Ausbildung zum Kaufmann EFZ oder Strassenbauer EFZ (9,2 bzw. 7,7%) bzw. zum Strassenbaupraktiker EBA (13,7%) oder Detailhandelsassistent EBA (10,9%). Die Spitzenplätze für Ausbildungen im Strassenbau im Kanton Luzern hängen mit der in Sursee lokalisierten interkantonalen Berufsfachschule Verkehrswegbau zusammen, die als Ausbildungszentrum für die gesamte Deutschschweiz überdurchschnittlich viele ausserkantonale Lernende ausbildet.
Knapp 1 von 10 EFZ-Lernenden besucht Berufsmaturitätsunterricht
398 Jugendliche besuchen 2024/25 im ersten Jahr ihrer EFZ-Ausbildung den lehr- oder schulbegleitenden Berufsmaturitätsunterricht (BM1). Das sind 9,3 Prozent aller EFZ-Lernenden im ersten Ausbildungsjahr. Gut die Hälfte davon lässt sich in der BM-Fachrichtung Wirtschaft und Dienstleistungen ausbilden; ein Viertel tut dies in der Richtung Technik, Architektur, Life Sciences. Insgesamt nehmen im aktuellen Schuljahr 1'260 Lernende am BM1-Unterricht teil (9,5% aller EFZ-Lernenden).
Verstärkte Zunahme der Gesamtlernendenzahl in nachobligatorischen Ausbildungen
Über alle Ausbildungstypen und -jahre hinweg befinden sich im Schuljahr 2024/25 insgesamt 20'831 Lernende in einer nachobligatorischen Ausbildung auf Sekundarstufe II im Kanton Luzern. Damit steigt die Lernendenzahl um insgesamt 3,3 Prozent und damit doppelt so stark wie im Vorjahr (2023/24: +1,5%). 72 Prozent der Lernenden in nachobligatorischen Ausbildungen (14'921 Pers.) besuchen eine Berufsfachschule im Rahmen einer beruflichen Grundbildung. 568 Lernende besuchen nach Abschluss ihrer beruflichen Grundbildung eine Berufsmaturitätsschule. 3'320 Lernende machen eine Ausbildung an einer allgemeinbildenden Schule, also an einem Gymnasium, an einer Fachmittelschule oder einer Schule mit ausländischem Curriculum. Zudem besuchen 766 Personen im Anschluss an die obligatorische Schulzeit eine Übergangsausbildung respektive ein Brückenangebot. 462 Erwachsene sind daran, ihren Berufsabschluss via eine Nachholbildung zu erlangen.
Zugenommen haben im Vergleich zum Vorjahr insbesondere die Zahlen der Lernenden in einer Übergangsausbildung (+21,8%), der Berufsmaturanden/-innen nach der Lehre (BM2: +12,7%) und der erwachsenen Lernenden in der Nachholbildung (+11,9%). Auch in den übrigen Ausbildungskategorien sind die Lernendenzahlen gestiegen, ausser bei den EBA-Ausbildungen sowie den schulisch-organisierten Ausbildungen der beruflichen Grundbildung.
Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht besonders bei Männern beliebt
Die Luzerner Gymnasien zählen im Rahmen der nachobligatorischen Schulzeit (4.–6. Gymnasialklasse und 7. Gymnasial-Talentklasse) aktuell 2'874 Lernende.
Wirtschaft und Recht bleibt im Schuljahr 2024/25 bei beiden Geschlechtern ein beliebtes Schwerpunktfach. Die Männer ziehen dieses Fach den anderen Fächern mit grossem Abstand vor (40,2%). An zweiter und dritter Stelle folgen bei ihnen Biologie/Chemie (17,5%) und Physik/Mathematik (15,4%). Die Frauen zeigen eine ausgeglichenere Schwerpunktwahl: Biologie/Chemie (17,9%) liegt wenig vor Wirtschaft und Recht (17,7%), gefolgt von modernen Sprachen (16,9%).
Knapp 45 Prozent der Lehrpersonen unterrichten in Kleinpensen
Im Schuljahr 2024/25 unterrichten 2'086 Lehrpersonen an den Luzerner Berufsfachschulen sowie den anderen Schulen der Sekundarstufe II (inkl. Gymnasien Sekundarstufe I). Die Lehrer/innen teilen sich 2'176 Anstellungen, wobei es sich bei 44,7 Prozent dieser Anstellungsverhältnisse um Kleinpensen handelt (<50 Stellenprozent) und bei 19,7 Prozent um Vollzeitstellen (≥90 Stellenprozent). 3,9 Prozent aller Lehrpersonen haben gleichzeitig mehr als eine Anstellung inne. Im Schnitt unterrichtet eine Lehrperson auf Sekundarstufe II in einem 56-Prozent-Pensum. Insgesamt entsprechen die 2'176 Anstellungen rund 1'175 Vollzeitäquivalenten. Dies sind 3,6 Prozent mehr Vollzeitäquivalente als im Vorjahr.
LUSTAT Statistik Luzern / 9. April 2025 / Autorin: Angela Kaufmann