Wohnbevölkerung 2018

Luzerner Bevölkerung wächst weiter

Ende 2018 hatten gemäss den neusten Ergebnissen der Bevölkerungsstatistik 409'557 Einwohnerinnen und Einwohner ihren ständigen Wohnsitz im Kanton Luzern. Damit ist die ständige Wohnbevölkerung innert Jahresfrist um 3'051 Personen gewachsen, was einer Zunahme um 0,75 Prozent entspricht. Die Zunahme war damit schwächer als in den letzten Jahren, jedoch leicht stärker als im gesamtschweizerischen Durchschnitt (0,71%).

Wachstum aufgrund Geburtenüberschuss und positivem Wanderungssaldo

Das Wachstum der Luzerner Bevölkerung ist sowohl auf den positiven Wanderungssaldo als auch auf den Geburtenüberschuss zurückzuführen. Im Jahr 2018 wurden im Kanton Luzern 4'413 Lebendgeburten gezählt. Abzüglich der 3'140 Todesfälle innert gleicher Frist entspricht dies einem Geburtenüberschuss von 1'273 Personen. Leicht höher war das Wachstum aufgrund von Wohnortswechseln: Die Differenz von allen Zuzügen und Wegzügen betrug in demselben Zeitraum 1'587 Personen.

Zuzüge aus dem Ausland als Wachstumstreiber

Die Zuzüge sind im Kanton Luzern besonders von Einwanderungen aus dem Ausland getrieben. Über die Hälfte des gesamten Bevölkerungswachstums ist auf den positiven internationalen Wanderungssaldo zurückzuführen: 6'355 Personen kamen im Jahr 2018 vom Ausland in den Kanton Luzern, während 4'578 Luzernerinnen und Luzerner den Kanton ins Ausland verliessen (Wanderungssaldo: +1'777).

Der interkantonale Wanderungssaldo, das heisst die Differenz aus Zuzügen aus anderen Kantonen und Wegzügen in andere Kantone, war für den Kanton Luzern im Jahr 2018 negativ (7'835 Weg- gegenüber 7'645 Zuzügen). Verlassen wurde der Kanton Luzern dabei am häufigsten in Richtung der Kantone Zürich, Aargau, Bern und Zug. Aus denselben Kantonen zogen umgekehrt auch am meisten Personen in den Kanton Luzern. Mit Abstand die stärkste Anziehungskraft übten auf Luzernerinnen und Luzerner die Wohnkantone Zürich und Aargau aus. Allein die Wegzüge nach Zürich bescherten dem Kanton Luzern einen Wanderungsverlust von 550 Personen.

Insgesamt erklärt sich der Luzerner Wanderungsgewinn ausschliesslich durch den Nettozuzug von Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit (Wanderungssaldo: +1'726). Bei der schweizerischen Wohnbevölkerung werden seit 2016 jährlich mehr Wegzüge als Zuzüge registriert (Wanderungssaldo 2018: −139).

Mehr Personen im Rentenalter

Je nach Altersgruppe verlief die Bevölkerungsentwicklung im Kanton Luzern 2018 unterschiedlich. Während der Anteil der 0- bis 19-Jährigen an der Gesamtbevölkerung mit 20,4 Prozent gegenüber 2017 gleich geblieben ist, ist der Anteil der Personen im erwerbsfähigen Alter zwischen 20 und 64 Jahren weiter gesunken und betrug 62,0 Prozent (2017: 62,2%). Gleichzeitig nahm der Anteil der Personen im gesetzlichen Rentenalter (65+ Jahre) abermals leicht zu: Die Zahl der 65-jährigen und älteren Personen erhöhte sich innert Jahresfrist von 70'742 auf 72'068 Personen (+1,9%). Somit waren 17,6 Prozent der Luzerner Bevölkerung – oder gut jede sechste Person im Kanton Luzern – über 65 Jahre alt. Im Jahr 2010 hatte dieser Anteil noch 16,0 Prozent betragen.

Gut 80 Prozent der ausländischen Wohnbevölkerung stammen aus Europa

2018 waren unter den 409'557 Einwohnerinnen und Einwohnern mit ständigem Wohnsitz im Kanton Luzern 75'885 ausländischer Staatsangehörigkeit, was einem Ausländeranteil von 18,5 Prozent entspricht. Damit nahm der Anteil der ausländischen Wohnbevölkerung im Kanton Luzern leicht zu (2017: 18,4%), lag jedoch unter dem gesamtschweizerischen Durchschnitt von 25,1 Prozent.

Die am häufigsten vertretenen nichtschweizerischen Nationalitäten im Kanton Luzern waren Deutschland (18,5%), Kosovo (10,4%), Italien (10,3%) sowie Portugal (9,8%). Insgesamt stammten 57,6 Prozent der ständigen ausländischen Wohnbevölkerung aus der Europäischen Union (EU28) und 24,8 Prozent aus dem übrigen Europa. 60,8 Prozent der ständigen ausländischen Wohnbevölkerung verfügten über eine Niederlassungsbewilligung. Eine Jahresaufenthaltsbewilligung besassen 33,8 Prozent.

Grosse regionale Unterschiede

In 10 der 11 Analyseregionen des Kantons Luzern stieg 2018 die Bevölkerungszahl gegenüber dem Vorjahr an. Den stärksten Zuwachs verzeichneten die Regionen Michelsamt/Surental (+1,7%) und Rooterberg/Rigi (+1,4%). Einzig die Region Entlebuch registrierte einen Bevölkerungsrückgang (−0,1%). Die Stadt Luzern wies ein Wachstum von 0,4 Prozent auf. In insgesamt 27 der 83 Gemeinden des Kantons nahm die Bevölkerungszahl ab.

Wird die Bevölkerungsentwicklung in einem grösseren Zeithorizont betrachtet, erfuhr die Region Sursee/Sempachersee (+18,0%) in den letzten zehn Jahren das stärkste Wachstum. Mit einem Bevölkerungswachstum von 3,2 Prozent wuchs die Region Entlebuch am schwächsten. Im gesamten Kanton nahm die Bevölkerung in diesem Zeitraum um 11,1 Prozent zu.

Autorin: Sibylle Haas / 27. August 2019

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