Wohnbevölkerung 2017

Bevölkerungsanteil der Unter-20-Jährigen nimmt ab

2017 hatten gemäss neusten Ergebnissen der Bevölkerungsstatistik 406'506 Einwohnerinnen und Einwohner ihren ständigen Wohnsitz im Kanton Luzern. Damit ist die Wohnbevölkerung innert Jahresfrist um 3'109 Personen gewachsen, was einer Zunahme um 0,8 Prozent entspricht. Dieses Bevölkerungswachstum entsprach genau dem gesamtschweizerischen Durchschnitt, war jedoch tiefer als in den letzten zehn Jahren.

Geburtenüberschuss und positiver Wanderungssaldo

Das Wachstum der Luzerner Bevölkerung ist sowohl auf den positiven Wanderungssaldo als auch auf den Geburtenüberschuss zurückzuführen. Im Jahr 2017 wurden im Kanton Luzern 4'384 Lebendgeburten gezählt. Abzüglich der 3'077 Todesfälle innert gleicher Frist entspricht dies einem Geburtenüberschuss von 1'307 Personen. Die Differenz von allen Zuzügen und Wegzügen betrug in demselben Zeitraum 1'507 Personen.

Internationale Wanderungsgewinne als grosser Wachstumstreiber

Die Zuzüge sind im Kanton Luzern besonders von Einwanderungen (inkl. Übertritten von der nichtständigen Wohnbevölkerung) getrieben. Über die Hälfte des gesamten Bevölkerungswachstums ist auf den positiven internationalen Wanderungssaldo zurückzuführen. 6'164 Personen kamen im Jahr 2017 vom Ausland in den Kanton Luzern, während 4'488 Luzernerinnen und Luzerner den Kanton ins Ausland verliessen. Der interkantonale Wanderungssaldo, das heisst die Differenz aus Zuzügen aus anderen Kantonen und Wegzügen in andere Kantone, war für den Kanton Luzern im Jahr 2017 negativ (7'578 Weg- gegenüber 7'409 Zuzügen).

Insgesamt erklärt sich der Luzerner Wanderungsgewinn ausschliesslich durch den Nettozuzug von Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit. Bei der schweizerischen Wohnbevölkerung wurden 2016 und 2017 mehr Wegzüge als Zuzüge registriert, dies im Gegensatz zu den Jahren 2006 bis 2015.

Über-64-Jährige gewinnen weiter an Gewicht

Je nach Altersgruppe verlief die Bevölkerungsentwicklung im Kanton Luzern 2017 unterschiedlich. Während der Anteil der Personen im gesetzlichen Rentenalter (65+ Jahre) wiederum leicht zugenommen hat (2017: 17,4%, 2016: 17,2%), hat sich der der Anteil der 0- bis 19-Jährigen an der Gesamtbevölkerung weiter auf 20,4 Prozent verringert (2016: 20,5%). Im Verhältnis zur Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter zwischen 20 und 64 Jahren kam bereits auf weniger als jede vierte Person eine Rentnerin oder ein Rentner; 1990 hatte dieses Verhältnis noch annähernd 5:1 betragen.

Ausländeranteil unter Durchschnitt der Gesamtschweiz

2017 waren unter den 406'506 Einwohnerinnen und Einwohnern mit ständigem Wohnsitz im Kanton Luzern 74'994 ausländischer Staatsangehörigkeit, was einem Ausländeranteil von 18,4 Prozent entspricht (CH: 25,1%). Die am häufigsten vertretenen nichtschweizerischen Nationalitäten waren Deutschland (18,6%), Kosovo (10,4%), Italien (10,2%) sowie Portugal (9,9%). Insgesamt stammten 57,3 Prozent der ausländischen Bevölkerung aus der Europäischen Union (EU28) und 25,4 Prozent aus dem übrigen Europa. 60,7 Prozent der ständigen ausländischen Wohnbevölkerung verfügten über eine Niederlassungsbewilligung. Eine Jahresaufenthaltsbewilligung besassen 33,6 Prozent.

Grosse regionale Unterschiede

In 9 der 11 Analyseregionen des Kantons Luzern ist 2017 die Bevölkerungszahl gegenüber dem Vorjahr angestiegen. Den stärksten Zuwachs verzeichneten die Regionen Rooterberg/Rigi (+2,7%) und Sursee/Sempachersee (+1,9%). Die Stadt Luzern und das Entlebuch verzeichneten beide einen Bevölkerungsrückgang (−0,2 bzw. −0,1%). Neben der Stadt Luzern schrumpfte die Bevölkerung in 17 weiteren Luzerner Gemeinden.

Betrachtet man die Bevölkerungsentwicklung in einem grösseren Zeithorizont, erfuhr die Region Sursee/Sempachersee (+19,5%) in den letzten zehn Jahren das höchste Wachstum. Mit einem Bevölkerungswachstum von 3,8 Prozent wuchs die Region Entlebuch im gleichen Zeitraum am schwächsten.

Autorin: Sibylle Haas / 31. August 2018

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