Bau- und Wohnungswesen
Datenmaterial, Kommentare sowie weitere Informationen zu Gebäude und Wohnungen, Wohnverhältnissen, Mietpreisen sowie zur Bautätigkeit.
Am 1. Juni 2024 standen im Kanton Luzern 1'747 Wohnungen (inkl. Einfamilienhäuser) leer. Das entspricht einer Leerwohnungsziffer von 0,82 Prozent. Die Leerwohnungsziffer ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken und verbleibt im dritten nacheinander folgenden Jahr unter der 1-Prozent-Marke. Gemessen am Bestand gab es unter den kleinen Wohnungen mehr Leerstände als unter den grossen. Der Agglomerationsgürtel ist die Luzerner Region mit der niedrigsten und die Region Unteres Wiggertal jene mit der höchsten Leerwohnungsziffer.
Die Zahl der am 1. Juni 2024 im Kanton Luzern leerstehenden Wohnungen (inkl. Einfamilienhäuser) nahm gegenüber dem Vorjahr um 262 auf 1'747 Wohnungen ab (–13,0%). 85 Prozent der Leerwohnungen waren Miet- und 15 Prozent Kaufobjekte. Die Leerwohnungsziffer, die den Anteil leerstehender Wohnungen am Gesamtwohnungsbestand misst, nahm um 0,14 Prozentpunkte auf 0,82 Prozent ab. Sie lag damit im dritten Jahr in Folge unter der 1-Prozent-Marke.
Von den am Stichtag leerstehenden Wohnungen waren 90 Einheiten oder gut 5 Prozent innerhalb der letzten beiden Jahre fertiggestellt worden. 1'657 Wohnungen beziehungsweise rund 95 Prozent waren früheren Baudatums. Die Grössenkategorie der 3- und 4-Zimmer-Wohnungen, auf welche 56 Prozent des Luzerner Gesamtwohnungsbestands entfallen, umfasste 534 beziehungsweise 420 Leerwohnungen. Es folgten die Wohnungen mit 2 Zimmern (298 Leerstände) und solche mit 1 Zimmer (198); in absoluten Zahlen gab es in den Kategorien der 5-Zimmer-Wohnungen (153) und der Wohnungen mit 6 und mehr Zimmern (144) am wenigsten Leerstand. Zu den vielräumigen Wohnungen gehören auch die meisten Einfamilienhäuser; mit 132 Häusern waren von ihnen 11 mehr unbesetzt als noch ein Jahr zuvor (2023: 121).
Der Anteil der Leerwohnungen am Wohnungsbestand der jeweiligen Grössenkategorie war bei den 1-Zimmer-Wohnungen am höchsten (2,13%). Von den 2- und 3-Zimmer-Wohnungen waren 1,12 respektive 1,01 Prozent unbesetzt, von den Wohnungen mit 4 sowie mit 6 und mehr Zimmern 0,65 respektive 0,62 Prozent. Anteilmässig am wenigsten Leerstände gab es bei den Wohnungen mit 5 Zimmern (0,44%). Im Vergleich zu 2023 hat die Leerwohnungsziffer in vier der sechs Grössensegmenten abgenommen. Im Grössensegment der Wohnungen mit 3 und 4 Zimmern war die Abnahme am stärksten (–0,30 bzw. –0,17 Prozentpunkte), bei den Wohnungen mit 2 und 5 Zimmern am schwächsten (je –0,07 Pp.). Eine leichte Zunahme der Leerwohnungsziffer wurde bei den Klein- und Kleinstwohnungen mit 1 Zimmer sowie im Grössensegment mit 6 und mehr Zimmern verzeichnet (+0,05 bzw. +0,07 Pp.).
Die regionalen Leerwohnungsziffern weichen zum Teil deutlich vom kantonalen Mittelwert von 0,82 Prozent ab. In drei Regionen lag der Wert über der 1-Prozent-Marke, in acht Regionen darunter. Am rarsten waren Leerwohnungen in den Analyseregionen Agglomerationsgürtel (0,34%), Sursee/Sempachersee (0,41%) und Rottal-Wolhusen (0,42%). Am höchsten war die Leerwohnungsziffer wie schon in den letzten acht Jahren in der Region Unteres Wiggertal (1,16%), gefolgt von der Region Entlebuch (1,11%). In der Stadt Luzern lag der Leerwohnungsanteil oberhalb des kantonalen Mittels: Am 1. Juni 2024 waren 511 Wohnungen oder 1,07 Prozent des städtischen Wohnungsbestands unbesetzt.
Gegenüber 2023 verzeichneten die meisten Regionen eine Abnahme ihrer Leerwohnungsziffer. Lediglich in den Analyseregionen Sursee/Sempachersee (+0,03 Pp.) und Seetal (+0,02 Pp.) nahm der Leerwohnungsanteil minim zu. Am stärksten rückläufig war der Leerwohnungsanteil in den Regionen Unteres Wiggertal (–0,33 Pp.) und Willisau (–0,31 Pp.). Im Agglomerationskern (–0,22 Pp.) und in der Region Michelsamt/Surental (–0,20 Pp.) fiel die Abnahme etwas schwächer aus. In vier weiteren Regionen (Agglomerationsgürtel, Rottal-Wolhusen, Rooterberg/Rigi, Stadt Luzern) lag die Abnahme des Leerwohnungsanteils zwischen –0,12 und –0,07 Prozentpunkten, während sie im Entlebuch (–0,01 Pp.) nahezu unverändert blieb.
In absoluten Zahlen standen am 1. Juni 2024 in der Stadt Luzern und der Gemeinde Emmen am meisten Wohnungen (inkl. Einfamilienhäuser) leer – dies bei Leerwohnungsziffern von 1,07 respektive 2,30 Prozent (Kanton: 0,82%). Rund ein Drittel aller 80 Luzerner Gemeinden hatten am Stichtag Leerstände von lediglich 1 bis 4 Objekten (27 Gemeinden). Ihre Leerwohnungsziffern lagen zwischen und 0,03 Prozent (Ruswil) und 0,65 Prozent (Ermensee). Über gar keinen Leerstand verfügte die Gemeinde Dierikon. Die höchsten Leerwohnungsziffern wiesen die Gemeinden Reiden und Buchrain mit je 2,38 Prozent aus.
Die aus der Leerwohnungszählung (Stichtag: 1. Juni) abgeleitete Leerwohnungsziffer misst den Anteil der am Markt angebotenen leerstehenden Wohnungen (inkl. Einfamilienhäuser) am gesamten Wohnungsbestand am Ende des Vorjahrs. Die Leerwohnungsziffer 2024 basiert auf dem Wohnungsbestand am 31. Dezember 2023. Die Leerwohnungsziffer ist eine von mehreren Kennzahlen zum Wohnungsmarkt. Die Lage auf dem Wohnungsmarkt kann mit ihr nicht abschliessend beurteilt werden.
LUSTAT Statistik Luzern / 10. September 2024 / Autor: Khanh Hung Duong