Alters- und Pflegeheime im Kanton Zug 2019

Später Eintritt in Heime: Zugerinnen und Zuger leben vergleichsweise lange zu Hause

Anfang 2019 boten die 15 Alters- und Pflegeheime im Kanton Zug 1'167 stationäre Plätze für Pflege und Betreuung an (ohne Pflegeheime und -abteilungen von Klöstern). Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Zunahme um 16 Plätze (+1,4%). Zum Jahresende lebten 1'143 Bewohner/innen in den Heimen des Kantons (2018: 1'112 Personen). Die Institutionen waren im Jahresdurchschnitt zu 98,0 Prozent ausgelastet (2018: 97,9%). Anders als im Jahr zuvor wies der Kanton Zug damit nicht mehr die höchste mittlere Auslastung in der Zentralschweiz auf.

Anteil der in Heimen Wohnenden ist im Kanton Zug weiterhin tief

Seit 2014 steigt die Anzahl der Bewohner/innen in den Zuger Alters- und Pflegeheimen stetig an. Jedoch ermöglichen der medizinische Fortschritt sowie der Ausbau von ambulanten Pflege- und Hilfsangeboten einen zunehmend späteren Eintritt in die stationäre Pflege. Im Kanton Zug verharrt der Anteil der 65-jährigen und älteren Personen, der in einem Alters- oder Pflegeheim lebt, auf einem tiefen Niveau von 5,2 Prozent. Im Zentralschweizer Vergleich ist das erneut der tiefste Wert (ZCH: 6,0%). Der Anteil der 95-jährigen und älteren Zuger/innen, der in einem Alters- oder Pflegeheim lebt, ist im Vorjahresvergleich um 2 Prozentpunkte gesunken (2019: 54,3%). Während in dieser Altersgruppe 41,9 Prozent der Männer im Heim leben, sind es 57,3 Prozent der hochbetagten Frauen.

Der Frauenanteil in den Alters- und Pflegeheimen steigt mit zunehmendem Alter an. Frauen benötigen eher Pflegeleistungen als Männer, da sie eine höhere Lebenserwartung haben und im Alter häufiger allein leben. Männer können anderseits im Fall einer Pflegebedürftigkeit eher auf die Unterstützung der Partnerin zurückgreifen. 2019 waren insgesamt 71,1 Prozent der Heimbewohner/innen weiblich.

Weniger Heimeintritte als im Vorjahr

2019 wurden mit 809 Eintritten 5,3 Prozent weniger Eintritte in die Zuger Alters- und Pflegeheime gezählt als im Vorjahr. Mit einem Anteil von 56,7 Prozent initiierten dabei mehr Eintritte einen Kurz- als einen Langzeitaufenthalt.

Das durchschnittliche Eintrittsalter für einen Langzeitaufenthalt betrug 83,6 Jahre. Über die Hälfte der 350 eintretenden Langzeitaufenthalter/innen hatte zuvor im eigenen Zuhause gelebt (51,4%). 32,0 Prozent der Langzeiteintritte führten vom Krankenhaus und 15,4 Prozent von einer anderen Institution ins Heim. Während der Austritt aus einem Kurzzeitaufenthalt meist zurück nach Hause führte, endeten 2019 die Langzeitaufenthalte in 87,4 Prozent der Fälle mit dem Lebensende der Bewohner/innen. Die durchschnittliche Dauer eines Langzeitaufenthalts betrug 2019 2,8 Jahre (2018: 2,7 Jahre). Frauen lebten 2019 mit 3,0 Jahren in der Regel länger im Heim als Männer (2,6 Jahre).

Weiterer Rückgang bei Aufenthaltstagen mit keinem oder geringem Pflegeaufwand

Im Kanton Zug wurden 2019 rund 417'300 Heimtage fakturiert, knapp 35'000 Tage mehr als 2011 (+9%), was sich zum grössten Teil mit der Zunahme der Zahl der Bewohner/innen im gleichen Zeitraum erklären lässt (+7,6%). Ohne reine Reservationstage beläuft sich die Anzahl fakturierter Aufenthaltstage auf gut 411'400.

Gemäss Verordnung zum Krankenversicherungsgesetz wird der Pflegeaufwand für die Bewohner/innen in 12 Pflegestufen unterteilt, wobei jede Stufe einer Zunahme des täglichen Pflegeaufwands um 20 Minuten entspricht. Der Anteil der Aufenthaltstage ohne oder mit niedrigem Pflegebedarf bis Pflegestufe 2 ist im Kanton Zug seit 2014 (29%) rückläufig (2019: 23,8%). Die Aufenthaltstage mit mittlerem Pflegeaufwand (Pflegestufe 3–7, 41 bis 140 Min./Tag) blieben seit 2017 bei rund 57 Prozent stabil. Am anderen Ende der Pflegeintensitätsskala lag der Anteil der fakturierten Aufenthaltstage mit sehr hohem Pflegeaufwand (Pflegestufen 8–12, 141 Min./Tag und mehr) bei 18,6 Prozent (2018: 18,4%).

Anzahl der Stellen steigt

Ende 2019 waren 1'503 Personen in den Zuger Alters- und Pflegeheimen beschäftigt. Diese besetzten im Jahresmittel 1'103,0 Vollzeitstellen (+2,3%). Die Anzahl Stellen pro 1'000 verrechnete Heimtage betrug unverändert 2,7 Stellen.

Fast die Hälfte der 669 Pflegestellen war 2019 durch Fachpersonal besetzt (46%). 8 Prozent hatten Assistenzpersonal inne und 23 Prozent Personen mit einem Abschluss als Pflegehelfer/in SRK oder solche in Praktika. 20 Prozent der Pflegestellen besetzte Pflegepersonal in Aus- oder Weiterbildung.

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