Alters- und Pflegeheime im Kanton Schwyz 2022

Auslastung in Schwyzer Pflegeheimen wieder angestiegen

31 Alters- und Pflegeheime (28 Institutionen; 3 davon betreiben 2 Heime) boten 2022 im Kanton Schwyz 1'962 stationäre Plätze für Pflege und Betreuung an. Das sind erneut leicht weniger als im Vorjahr (–0,5%). In der Statistik der sozialmedizinischen Institutionen bezieht sich die Anzahl der stationären Plätze auf die Plätze, über die der Betrieb am 1. Januar des erfassten Datenjahres verfügt. Die Anzahl der in der Statistik angegebenen verfügbaren Plätze kann somit von der Anzahl bewilligter Plätze abweichen.

1'755 Bewohner/innen lebten Ende 2022 in den Heimen des Kantons (2021: 1'670 Pers.). Nachdem die Bewohnerzahl in den letzten beiden Jahren gesunken war, ist sie nun wieder gestiegen (+5%). Die Institutionen waren im Jahresdurchschnitt zu 87,6 Prozent ausgelastet. Damit ist die mittlere Auslastung wieder leicht gestiegen, nachdem sie in den letzten beiden Jahren gesunken war. Schwyz hatte auch 2022 die niedrigste Auslastung aller Zentralschweizer Kantone. Die Zentralschweiz insgesamt wies eine Auslastung von 93,6 Prozent aus.

4 von 5 hochbetagten Heimbewohnenden sind Frauen

Der medizinische Fortschritt sowie der Ausbau von ambulanten Pflege- und Hilfsangeboten ermöglichen einen zunehmend späteren Eintritt in die stationäre Pflege. Im Kanton Schwyz erfolgte der Heimeintritt 2022 im Schnitt mit 83,8 Jahren. Damit ist das durchschnittliche Eintrittsalter der Heimbewohner/innen innerhalb der letzten zehn Jahre angestiegen (2012: 81,3 Jahre).

Definieren wir die "ältere Wohnbevölkerung" über das Pensionsalter ab 65 Jahren, ist der Anteil an Personen, der in einem Pflegeheim lebt, seit Jahren rückläufig. Diese Tendenz gilt für alle Zentralschweizer Kantone. In Schwyz stieg der Wert 2022 jedoch vorübergehend leicht auf 5,6 Prozent. Der Anteil der 95-jährigen und älteren Schwyzer/innen ist dagegen im dritten Jahr in Folge zurückgegangen – von rund 56 auf 55 Prozent.

2022 waren – wie in den letzten Jahren – mehr als zwei Drittel der Schwyzer Heimbewohnenden weiblich (68%). Mit zunehmendem Alter steigt der Frauenanteil in den Alters- und Pflegeheimen an. 2022 lebten von den Schwyzerinnen im Alter ab 95 Jahren 62 Prozent im Heim. Bei den gleichaltrigen Heimbewohnenden lag der Frauenanteil bei 83 Prozent. Der Anteil erhöht sich, da Frauen eine höhere Lebenserwartung haben und im Alter häufiger allein leben. Männer können anderseits im Fall einer Pflegebedürftigkeit eher auf die Unterstützung einer Partnerin zurückgreifen.

Erneut mehr Eintritte in Schwyzer Pflegeheime

2022 wurden in den Schwyzer Alters- und Pflegeheimen 1ꞌ294 Eintritte gezählt. Nachdem im Corona-Jahr 2020 in nahezu allen Zentralschweizer Kantonen die Zahl der Heimeintritte rückläufig gewesen war, nimmt sie seit 2021 wieder in den meisten Kantonen zu – 2022 im Kanton Schwyz um rund 16 Prozent (2021: +14%).

Kurzzeitaufenthalte in Heimen können Angehörige entlasten oder bei kurzzeitig verschlechtertem Gesundheitszustand sinnvoll sein. Sie sind Teil der intermediären Strukturen, die zunehmend an Bedeutung gewinnen. 2022 initiierten im Kanton Schwyz 571 der Heimeintritte einen Kurzzeitaufenthalt. Gegenüber dem Vorjahr ist das erneut eine Zunahme (+2,7 Prozentpunkte). Innert zehn Jahren haben sich die Kurzzeitaufenthalte im Kanton mehr als verdoppelt (2012: 20%, 2022: 44%).

723 Schwyzer Heimeintritte erfolgten 2022 mit der Absicht eines Langzeitaufenthalts (56%). Gut 41 Prozent der eintretenden Langzeitaufenthalter/innen hatte zuvor noch im eigenen Zuhause gelebt. 33 Prozent kamen vom Krankenhaus und 22 Prozent von einer anderen Institution ins Heim. Während der Austritt aus einem Kurzzeitaufenthalt meist zurück nach Hause führte, endeten die Langzeitaufenthalte in 88 Prozent der Fälle mit dem Lebensende der Bewohner/innen. Die durchschnittliche Dauer eines Langzeitaufenthalts betrug 2,6 Jahre. Frauen leben in der Regel länger im Heim als Männer (2021: 3,1 vs. 1,8 Jahre).

Erneut markant mehr Aufenthalte mit hohem Pflegeaufwand

2022 wurden im Kanton Schwyz rund 627'200 Heimtage fakturiert. Tage, an welchen ein Heimzimmer trotz Abwesenheit der Klientenschaft reserviert bleibt, werden als Reservationstage erfasst. Ohne Reservationstage belief sich die Anzahl fakturierter Aufenthaltstage auf 614'200. Das sind leicht weniger als im Vorjahr.

Gemäss Verordnung zum Krankenversicherungsgesetz wird der Pflegeaufwand für die Bewohner/innen in 12 Pflegestufen unterteilt, wobei jede Stufe einer Zunahme des täglichen Pflegeaufwands um 20 Minuten entspricht. Der Anteil der Aufenthaltstage mit keinem oder niedrigem Pflegebedarf (Pflegestufe 1–2, 1 bis 40 Min./Tag) ist im Kanton Schwyz seit 2015 (27%) tendenziell rückläufig. 2022 betrug er rund 19 Prozent. Der Anteil der fakturierten Aufenthaltstage in den Pflegestufen 3 bis 7 (41 bis 140 Min./Tag) war hingegen in den letzten zehn Jahren tendenziell steigend. 2022 ist er gegenüber dem Vorjahr aber erneut wieder leicht gesunken (von 62 auf 56%). Der Anteil fakturierter Aufenthaltstage mit hohem Pflegeaufwand (Pflegestufen 8–12, 141 Min./Tag und mehr) hatte 2021 erstmals die 20-Prozent-Marke überstiegen (22%). 2022 ist der Anteil nun nochmals deutlich gewachsen (25%).

Beschäftigungsvolumen erneut leicht gesunken

2'682 Personen waren Ende 2022 in den Schwyzer Alters- und Pflegeheimen beschäftigt. Diese besetzten im Jahresmittel rund 1'945 Vollzeitstellen. Seit Jahren war die Zahl der Vollzeitäquivalente (VZÄ) in den Heimen des Kantons Schwyz kontinuierlich angestiegen. Nun ist sie zum zweiten Mal in Folge leicht gesunken (2021: 1'966 VZÄ). Auf 1'000 verrechnete Heimtage kamen wie im Vorjahr 3,2 Stellen.

2022 war in den Schwyzer Alters- und Pflegeheimen Personal in 1'209 VZÄ in der Pflege tätig. Das sind erneut weniger als im Vorjahr (–2%). Am häufigsten waren die Pflegestellen mit Fachpersonal besetzt (41%). Rund 6 Prozent hatten das Assistenzpersonal inne und 36 Prozent waren Personen mit einem Abschluss als Pflegehelfer/in SRK oder solche in Praktika. 14 Prozent der Pflegestellen besetzte Pflegepersonal in Aus- oder Weiterbildung. Der Anteil des Pflegepersonals ohne oder mit fachfremder Ausbildung betrug 4 Prozent.

Kontakt

Antje Schattat

E-Mail: antje.schattat@lustat.ch

Telefon: +41 41 228 73 36

Analysen

Schweizerische Gesundheitsbefragung 2022

Einsamkeitsgefühle in der Luzerner Bevölkerung nehmen stetig zu

Die Kurzanalyse behandelt ausgewählte Ergebnisse der Schweizerischen Gesundheitsbefragung 2022. Betrachtet werden unter anderem die Entwicklung der psychischen Belastung und des Anteils der Übergewichtigen in der Luzerner Bevölkerung.

Statistik Panorama Luzern 2024

Gesundheit

Die Infografik gibt einen Überblick über den Fachbereich Gesundheit.

LUSTAT Jahrbuch 2024 - Fachbereiche

Gesundheit

Datenmaterial, Kommentare sowie weitere Informationen zum Gesundheitssystem und zur Gesundheitsversorgung sowie zum Gesundheitszustand der Bevölkerung.