Alters- und Pflegeheime im Kanton Nidwalden 2022

Eintritte in Alters- und Pflegeheime weiterhin steigend

Anfang 2022 boten die 7 Pflegeheime im Kanton Nidwalden – gegenüber dem Vorjahr unverändert – 476 stationäre Plätze für Pflege und Betreuung an. Zum Jahresende lebten 449 Bewohner/innen in den Heimen des Kantons. Die Institutionen waren im Jahresdurchschnitt zu 94,7 Prozent ausgelastet (–1,3 Prozentpunkte gegenüber Vorjahr). Diese Auslastung liegt leicht höher als jene in der Zentralschweiz insgesamt (93,6%). In Nidwalden selber ist sie allerdings beinahe so tief wie letztes Mal im Jahr 2010 (94,2%).

Anteil der Hochbetagten in Nidwaldner Heimen gestiegen

Im Kanton Nidwalden wurde 2022 ein Langzeitaufenthalt im Heim im Schnitt mit 82,9 Jahren angetreten. Damit ist das durchschnittliche Eintrittsalter der Heimbewohner/innen innerhalb der letzten zehn Jahre leicht gestiegen (2012: 82,1 Jahre).

Definieren wir die "ältere Wohnbevölkerung" über deren Eintritt ins Pensionsalter ab 65 Jahren, ist der Anteil an Personen, der in einem Pflegeheim lebt, seit Jahren rückläufig. Diese Tendenz gilt für alle Zentralschweizer Kantone. Im Kanton Nidwalden blieb der Anteil 2022 stabil: 4,6 Prozent der Nidwaldner/innen im Alter ab 65 Jahren lebten in einem Heim. Das ist der tiefste Wert aller Zentralschweizer Kantone (ZCH insgesamt: 5,8%). Der Anteil der 95-jährigen und älteren Nidwaldner/innen, der in einem Pflegeheim lebt, nahm im Vorjahresvergleich auf 50 Prozent zu (2021: 44%).

2022 waren zwei Drittel der Nidwaldner Heimbewohnenden weiblich (66%). Der Frauenanteil in den Pflegeheimen steigt mit zunehmendem Alter an. 2022 waren unter den Nidwaldner Heimbewohner/innen im Alter von 95 Jahren und mehr 79 Prozent Frauen. Zum Vergleich: Die gleichaltrige Wohnbevölkerung des Kantons war zu 59 Prozent weiblich (siehe Grafik). Der Anteil erhöht sich, da Frauen eine höhere Lebenserwartung haben und im Alter häufiger allein leben. Männer können umgekehrt im Fall einer Pflegebedürftigkeit eher auf die Unterstützung einer Partnerin zurückgreifen.

Erneut mehr Eintritte in Nidwaldner Pflegeheime

2022 gab es im Kanton Nidwalden 341 Heimeintritte. Das entspricht erneut einer markanten Zunahme (+36%). Nachdem im Corona-Jahr 2020 in nahezu allen Zentralschweizer Kantonen die Zahl der Heimeintritte rückläufig gewesen war, nimmt sie seit 2021 wieder in den meisten Kantonen zu.

Kurzzeitaufenthalte können der Entlastung der Angehörigen dienen sowie bei kurzzeitig verschlechtertem Gesundheitszustand sinnvoll sein. Als Teil der intermediären Strukturen gewinnen sie zunehmend an Bedeutung. 2022 initiierten im Kanton Nidwalden 44 Prozent Heimeintritte einen Kurzzeitaufenthalt. Der Anteil der Eintritte mit kurzzeitiger Absicht ist damit innerhalb von zehn Jahren um mehr als das Dreifache gestiegen (2012: 13%).

56 Prozent der Nidwaldner Heimeintritte erfolgten 2022 mit langfristiger Absicht. Von den eingetretenen Langzeitaufenthalter/innen hatten gut 36 Prozent zuvor im eigenen Zuhause gelebt, 42 Prozent kamen aus einem Krankenhaus und knapp 19 Prozent aus einer anderen Institution ins Heim. Während der Austritt nach einem Kurzzeitaufenthalt meist zurück nach Hause führte, endeten die Langzeitaufenthalte in gut 80 Prozent der Fälle mit dem Lebensende der Bewohner/innen. Die durchschnittliche Dauer eines Langzeitaufenthalts betrug 2,6 Jahre. Frauen leben in der Regel länger in Heimen als Männer (2022: 3,1 vs. 1,8 Jahre).

Zahl der fakturierten Aufenthaltstage leicht gesunken

2022 wurden im Kanton Nidwalden gut 164'600 Heimtage in Rechnung gestellt. Das entspricht einer erneuten Abnahme gegenüber dem Vorjahr (–1,3%). Tage, an welchen ein Heimzimmer trotz Abwesenheit der Klientenschaft reserviert bleibt, werden als Reservationstage erfasst. Ohne Reservationstage belief sich die Anzahl der fakturierten Aufenthaltstage auf knapp 162'800. Das sind 2'270 Tage weniger als ein Jahr zuvor.

Der Anteil der Aufenthaltstage mit keinem oder niedrigem Pflegebedarf (Pflegestufe 1–2, 1 bis 40 Min./Tag) ist im Kanton Nidwalden seit 2011 tendenziell rückläufig (2022: 15%). Im gleichen Zeitraum nahmen die fakturierten Aufenthaltstage mit mittlerem Pflegeaufwand (Pflegestufe 3–7, 41 bis 140 Min./Tag) anteilmässig von rund 40 auf 50 Prozent zu. Der Anteil der fakturierten Aufenthaltstage mit hohem Pflegeaufwand (Pflegestufen 8–12, 141 Min./Tag und mehr) hatte 2021 mit 36 Prozent einen neuen Höchststand erreicht und blieb im Jahr 2022 stabil (36%).

Beschäftigungsvolumen erneut angestiegen

Seit 2014 steigt die Zahl der Vollzeitäquivalente (VZÄ) in den Pflegeinstitutionen des Kantons Nidwalden kontinuierlich an, so auch 2022 (+2,5%). In den Nidwaldner Pflegeheimen waren 715 Personen beschäftigt. Diese besetzten im Jahresmittel rund 492 Vollzeitstellen.

In der Pflege waren die 305 Vollzeitstellen am häufigsten mit Fachpersonal besetzt (42%). Rund 6 Prozent hatten das Assistenzpersonal und 26 Prozent hatten Personen mit einem Abschluss als Pflegehelfer/in SRK oder in einem Praktikum inne. Rund 21 Prozent besetzte Pflegepersonal in Aus- oder Weiterbildung. Der Anteil des Pflegepersonals ohne oder mit fachfremder Ausbildung betrug knapp 4 Prozent.

Kontakt

Antje Schattat

E-Mail: antje.schattat@lustat.ch

Telefon: +41 41 228 73 36

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