Arbeitslosigkeit 2018
Luzerner Arbeitslosigkeit sinkt weiter
2018 waren im Kanton Luzern durchschnittlich 3'983 Personen als arbeitslos gemeldet. Mit einem Rückgang um 246 Personen gegenüber dem Vorjahr lag die Arbeitslosenquote damit bei 1,8 Prozent (2017: 1,9%). In der Gesamtschweiz betrug die Arbeitslosenquote 2,6 Prozent (2017: 3,2%). Acht Schweizer Kantone wiesen eine tiefere Quote als Luzern aus, wobei Obwalden und Uri mit 0,7 respektive 0,8 Prozent die Liste anführten. Die höchsten Arbeitslosenquoten verzeichneten die Kantone Neuenburg und Genf mit 4,6 respektive 4,5 Prozent.
Einzig im Kanton Appenzell Innerrhoden nahm die Zahl der Arbeitslosen 2018 um 3 auf 88 Personen zu. Dies entspricht einem Zuwachs um 3,3 Prozent. Alle übrigen Kantone verzeichneten 2018 weniger Arbeitslose als 2017. Am deutlichsten nahm die Arbeitslosigkeit in den Kantonen Bern (–26,1%) und Zürich (–25,1%) ab. Luzern mit einer vergleichsweise tiefen Arbeitslosenquote vermeldete einen Rückgang um 5,8 Prozent.
Die Analyseregionen mit der höchsten Arbeitslosenquote im Kanton Luzern waren die Stadt und der Agglomerationskern mit 2,2 Prozent. Im Vorjahr hatte die Quote in der Stadt noch 2,5 Prozent und im Agglomerationskern 2,3 Prozent betragen. Unverändert blieb die Arbeitslosenquote im Entlebuch mit 0,6 Prozent. Dies war gleichzeitig der tiefste Wert aller Luzerner Regionen.
Jugendarbeitslosigkeit deutlich gesunken
Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen (Altersgruppe 15–24 Jahre) sank 2018 im Vorjahresvergleich von 662 auf 559 Personen. Dies entsprach einem Rückgang um 15,6 Prozent; die Luzerner Jugendarbeitslosenquote betrug damit neu 1,8 Prozent (2017: 1,9%). Während der Kanton Luzern mit dieser Quote im Mittelfeld der Kantone lag, wurden die Skalenenden auch hier von Obwalden (0,5%) und Neuenburg (4,7%) belegt. Deutlicher als bei der allgemeinen Arbeitslosenquote waren die Differenzen der Jugendarbeitslosigkeit zwischen den Luzerner Regionen: Im Entlebuch waren 0,4 Prozent der Jugendlichen als arbeitslos gemeldet, in der Stadt Luzern 2,6 Prozent.
In der Alterskategorie der 25- bis 49-Jährigen waren 2'291 Personen 2018 als arbeitslos gemeldet (2017: 2'410), was einer Quote von 1,8 Prozent entsprach (2017: 1,9%). Die tiefste Arbeitslosenquote in der gesamten Schweiz hatte auch in dieser Altersgruppe der Kanton Obwalden mit 0,7 Prozent inne; der Kanton Genf wies mit 5,0 Prozent die höchste Quote aus.
Auch die Arbeitslosigkeit von Personen im Alter ab 50 Jahren war in der gesamten Schweiz rückläufig; 2018 betrug die entsprechende Quote 2,5 Prozent (2017: 2,8%). Im Kanton Luzern lag sie bei 1,7 Prozent (2017: 1,8%). Uri schnitt mit 0,8 Prozent am besten und Neuenburg mit 4,3 Prozent am schlechtesten ab. Innerhalb des Kantons Luzern war auch die Altersarbeitslosigkeit mit 0,7 im Entlebuch am tiefsten; die entsprechend höchste Quote wurde in der Stadt Luzern mit 2,3 Prozent gemessen.
Ältere Personen sind deutlich länger arbeitslos
Es ist deutlich feststellbar, dass mit zunehmendem Alter die Arbeitslosigkeit länger dauert. Noch im Alter von 15 bis 24 Jahren fanden mehr als 8 von 10 Arbeitslosen innerhalb der ersten sechs Monate eine neue Stelle. Bei den über-55-jährigen Arbeitslosen war dies bei etwas mehr als 4 von 10 Personen der Fall. Auch waren vergleichsweise wenige der Unter-25-Jährigen länger als ein Jahr arbeitslos, während bei den Über-55-Jährigen mehr als jede/r Vierte von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen war.
Deutlicher Rückgang der Arbeitslosenquote in der Baubranche und dem Gastgewerbe
Die meisten Arbeitslosen finden sich im Kanton Luzern in den Branchen "Herstellung von Waren" und "Handel; Motorfahrzeuge". Das erstaunt wenig, denn diese zwei Branchen beschäftigen zusammen mit dem Gesundheits- und Sozialwesen am meisten Erwerbstätige.
Erfahrungsgemäss liegt die Arbeitslosenquote im Bau- und im Gastgewerbe jeweils besonders hoch (vgl. Definition Arbeitslosenquote in den Branchen). Beide Branchen konnten die Zahl ihrer Arbeitslosen im vergangenen Jahr jedoch im Jahresmittel deutlich verringern. Im Baugewerbe ging die Zahl der Arbeitslosen 2018 um 64 Personen auf 450 Personen zurück; die Arbeitslosenquote nahm damit in dieser Branche von 3,2 auf 2,8 Prozent ab. Im Gastgewerbe sank die Zahl der Arbeitslosen von 419 auf 384 Personen; die Quote dieser Branche verringerte sich damit im Jahresmittel von 4,7 auf 4,3 Prozent. Beide Branchen unterliegen jedoch starken saisonalen Schwankungen und weisen in den Wintermonaten jeweils deutlich mehr Arbeitslose aus als im Sommer.
Wie bereits in den vergangenen Jahren wies die Branche "Land-, Forstwirtschaft und Fischerei" die tiefste Arbeitslosenquote aus (0,4%). Unter den übrigen grossen Branchen vermeldeten "Erziehung und Unterricht" (0,8%) und "Gesundheits- und Sozialwesen" (1,5%) ebenfalls unterdurchschnittliche Arbeitslosenquoten.
Noch tiefere Arbeitslosenquote für 2019 erwartet
Eine Expertengruppe des Bundes erstellt quartalsweise Konjunkturprognosen für die folgenden zwei Jahre. Für das Jahr 2019 prognostiziert sie für die Schweiz einen weiteren Rückgang der Arbeitslosenquote um 0,2 Prozentpunkte auf 2,4 Prozent; für das Jahr 2020 hingegen einen leichten Anstieg auf 2,5 Prozent. Kantonale Prognosen, beispielsweise für den Kanton Luzern, liegen hier nicht vor.
In einer Erhebung der Konjunkturforschungsstelle (KOF) der ETH machen jedoch Vertreter aus einzelnen Luzerner Branchen eine Einschätzung ihrer aktuellen wirtschaftlichen Lage. So erwarten Befragte aus der Industrie und dem Detailhandel während des 1. Quartals 2019 keine Veränderung ihrer Beschäftigtenzahl, die Baubranche rechnet mit mehr Beschäftigten, die Gastronomie mit einem Beschäftigtenrückgang.