Krankenhäuser im Kanton Luzern 2022

Hospitalisierungen auf Niveau des Vorjahrs

Im Jahr 2022 zählten die Spitäler im Kanton Luzern 63'950 stationäre Behandlungsfälle, annähernd so viele wie im Vorjahr. Die Zahl der betriebenen Betten nahm insgesamt um 2 Prozent ab, wobei sich in den Spitälern unterschiedliche Entwicklungen zeigten. Die Stellenzahl nahm um 2 Prozent zu. Bei 4 Prozent der Spitalaufenthalte lag ein Covid-19-Diagnosekode vor.

Kürzere Aufenthalte in Akutspitälern

Das Luzerner Kantonsspital (LUKS) verzeichnete 2022 im Vergleich zu 2021 eine leichte Zunahme der Behandlungsfälle (+1%). In der Hirslanden Klinik St. Anna nahm die Zahl der Behandlungsfälle im Vorjahresvergleich um 2 Prozent ab, wobei die Abnahme unter anderem auf den Fachkräftemangel zurückgeführt wird. Mit rund 57'800 Hospitalisierungen entfielen 90 Prozent aller Behandlungsfälle auf die Akutspitäler, zu denen auch das Geburtshaus Terra Alta in Oberkirch gezählt wird. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in den Akutspitälern verkürzte sich von 5,3 Tagen im Jahr 2021 auf 5,2 Tage im Jahr 2022.

Die psychiatrischen Kliniken und die Rehabilitationskliniken (inkl. Schweizer Paraplegiker-Zentrum) zählten im Jahr 2022 zusammen 10 Prozent aller 63'950 Behandlungsfälle, erbrachten aber 41 Prozent der rund 512'000 Pflegetage. Die psychiatrischen Kliniken verzeichneten zusammengenommen eine Zunahme der stationären Aufenthalte um 2 Prozent. Im Bereich der Rehabilitation gingen die Hospitalisierungen gegenüber dem Vorjahr um 1 Prozent zurück. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer betrug in der Psychiatrie 36,4 Tage (2021: 36,5 Tage) und in der Rehabilitation 29,5 Tage (2021: 29,2 Tage).

Geringeres Stellenwachstum beim Pflegepersonal

Ende 2022 waren in den Luzerner Krankenhäusern insgesamt rund 11'900 Personen angestellt. Die Stellenzahl erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 2 Prozent auf im Jahresmittel 9'160 Vollzeitstellen (VZÄ). Nicht berücksichtigt ist dabei externes Personal (z. B. Belegärzte), für dessen Leistungen der Betrieb nicht sozialversicherungspflichtig ist. Während die Zahl der angestellten Ärztinnen und Ärzte um 5 Prozent auf 1'344 Stellen zunahm, fiel das Wachstum beim Pflegepersonal (3'840 VZÄ) und beim medizinisch-technischen oder medizinisch-therapeutischen Personal (1'310 VZÄ) niedriger aus (je +2%). Beim Pflegepersonal war das Wachstum im Durchschnitt der letzten Jahre geringer ausgefallen als bei der Stellenzahl insgesamt.

Die Stellenzahl nahm beim Luzerner Kantonsspital (LUKS) im Vorjahresvergleich insgesamt um 120 Vollzeitstellen zu (+2%), was den Personalbedarf nach Angabe des Spitals nicht abzudecken vermochte. Die Stellenzahl der Hirslanden Klinik stagnierte auf dem Vorjahreswert (1'037 Vollzeitstellen im Jahresmittel).

Weniger Betten im Akutbereich − mehr Betten im Psychiatriebereich

Im Jahr 2022 standen in den Krankenhäusern des Kantons Luzern insgesamt 1'615 Betten für stationäre Behandlungen zur Verfügung. Nicht erfasst werden Notfallbetten, Isolationsbetten sowie Betten für Zivilschutz, gesunde Neugeborene oder ambulante Behandlungen.

Im Akutbereich verringerte sich die Zahl der in Betrieb stehenden Betten im Vorjahresvergleich um 4 Prozent auf insgesamt 977 Betten. Dieser Rückgang ist auf das Luzerner Kantonsspital (LUKS) zurückzuführen, bei dem es zu Bettenschliessungen kam (−40 Betten). Als Grund für die Schliessungen werden Kapazitätsengpässe im Personalbereich genannt. Der Psychiatriebereich verzeichnete einen Zuwachs um 7 Betten auf insgesamt 312 Betten. In den Rehabilitationskliniken und dem Schweizer Paraplegiker-Zentrum standen zusammengenommen wie im Vorjahr 327 Betten in Betrieb.

Weniger Spitalaufenthalte aufgrund von Schwangerschaft und Geburt

Spitalaufenthalte erfolgten 2022 am häufigsten aufgrund von Verletzungen (rund 8'200 Fälle), Krankheiten des Kreislaufsystems (7'600 Fälle) oder Muskel-Skelett-Erkrankungen (7'500 Fälle). Bei allen drei Diagnosegruppen war im Vorjahresvergleich eine Zunahme um 2 Prozent zu verzeichnen. Spitalaufenthalte aufgrund von Krankheiten des Verdauungssystems (4'800 Fälle) oder Schwangerschaft und Geburt (4'700 Fälle) verzeichneten gegenüber 2021 mit minus 3 bzw. minus 7 Prozent die stärksten Abnahmen.

Bei 4 Prozent der Spitalaufenthalte lag ein Diagnosekode vor (U07.1! oder U07.2!), der auf eine Covid-19-Infektion verweist. Zusätzlich zum Covid-19-Infektionskode war eine Hauptdiagnose zu erfassen (wobei Lungenentzündung, Husten und Fieber die häufigsten Diagnosen waren). Insgesamt wurde bei 29 Prozent der 2'510 Fälle mit einem Covid-19-Infektionskode eine Erkrankung des Atmungssystems diagnostiziert (2021: 70%). Zu beachten ist, dass das Vorliegen eines U07.1!- oder U07.2!-Kodes nicht zwingend bedeutet, dass die Hospitalisierung aufgrund der Covid-19-Erkrankung erfolgt ist.

Vermehrt ältere Patienten/-innen mit Covid-19-Infektionskode

Im Jahr 2022 waren insgesamt 2'510 Personen mit einem Covid-19-Infektionskode hospitalisiert. Davon wurden 2'316 Personen in den Akutspitälern LUKS und Hirslanden Klinik St. Anna sowie im Schweizer Paraplegiker-Zentrum betreut, die alle drei über eine Intensivstation verfügen. In diesen drei Kliniken betrug die durchschnittliche Aufenthaltsdauer bei einer Hospitalisierung mit einer zeitgleichen Covid-19-Diagnose 12,2 Tage. Bei 309 Hospitalisierungen kam es zu einem Aufenthalt auf einer Intensivstation. 129 Patienten/-innen verstarben während des Spitalaufenthalts; das Durchschnittsalter der Verstorbenen lag bei 79 Jahren. Insgesamt waren in den drei Kliniken 65 Prozent der hospitalisierten Patienten/-innen mit Covid-19-Diagnose 65-jährig oder älter gewesen. Im Vorjahr hatte dieser Anteil 48 Prozent betragen.

Für Hospitalisierungen, die nach einer vorausgegangenen Covid-19-Infektion erfolgten, waren im Jahr 2021 neue Diagnosekodes definiert worden: U08.9 (Covid-19 in der Eigenanamnese), U09.9! (Post-Covid-19-Zustand) und U10.9 (Multisystemisches Entzündungssyndrom in Verbindung mit Covid-19). Im Jahr 2022 wiesen 793 Fälle (2021: 561) einen solchen Kode auf. In 19 Fällen wurde der Kode U12.9! (Unerwünschte Nebenwirkungen bei Covid-19-Impfstoff) erfasst (2021: 61).

Anteile der Intensivbehandlungen und Todesfälle bleiben stabil

Im Kanton Luzern verfügen das LUKS, die Hirslanden Klinik St. Anna und das Schweizer Paraplegiker-Zentrum über Intensivstationen. 2022 erfolgte in 7 Prozent aller Hospitalisierungen (4'641 Fälle) ein Aufenthalt in der Intensivmedizin, was den Vorjahreswerten entspricht. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer auf einer Intensivstation verkürzte sich 2022 auf 3,1 Tage, im Vorjahr hatte sie 3,7 Tage betragen. In den Jahren vor der Covid-19-Pandemie (2012–2019) hatte die Aufenthaltsdauer im Durchschnitt 2,9 Tagen betragen.

Im Jahr 2022 starben 1'062 Personen in einem Luzerner Spital, das entspricht 2 Prozent der 63'950 stationären Behandlungsfälle. Dieser Anteil blieb gegenüber den Vorjahren stabil. Je rund ein Viertel der 2022 verstorbenen Patienten/-innen war wegen Krankheiten des Kreislaufsystems (26%) oder tumorbedingt (24%) in Spitalbehandlung gewesen, 12 Prozent aufgrund von Erkrankungen des Atmungssystems (2021: 17%). In den Jahren vor der Covid-19-Pandemie (2012–2019) hatte letzterer Anteil im Durchschnitt 8 Prozent betragen.

61 Prozent des Gesamtaufwands entfallen aufs Personal

Die Personalkosten der Luzerner Krankenhäuser betrugen im Jahr 2022 knapp 1 Milliarde Franken. Das sind 61 Prozent des gesamten Betriebsaufwands. Damit erhöhte sich der Anteil der Personalkosten leicht (2021: 60%). Der gesamte Betriebsaufwand belief sich auf rund 1,63 Milliarden Franken und erhöhte sich um 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Die Betriebskosten überstiegen die Einnahmen im Jahr 2022 um rund 56 Millionen Franken. Ein stationärer Fall (mit Leistungsabrechnung über die obligatorische Krankenpflegeversicherung) kostete 2022 im Durchschnitt knapp 14′700 Franken, 2 Prozent mehr als im Vorjahr.

Autorin: Agnes Zwimpfer / 21. September 2023

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Telefon: +41 41 228 73 26

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