Coronavirus

Wirtschaftliche Auswirkungen (Stand: 7. März 2022)

Im Zeitraum zwischen Mai 2020 und März 2022 wurden ausgewählte wirtschaftliche Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie für den Kanton Luzern laufend aktualisiert. Dafür wurden keine spezifischen Daten erhoben oder in neuer Form ausgewertet. Die monatliche Aktualisierung von Angaben zur Arbeitslosigkeit, zu den Konkursen, zur Konjunktur und zum Tourismus wird ab April 2022 im Rahmen der Wirtschaftskennzahlen bis auf weiteres weitergeführt.

Konjunktur: Mehrheitlich gute Geschäftslage im Kanton Luzern

Die monatlich durchgeführten KOF-Umfragen zur konjunkturellen Entwicklung zeigen im Februar 2022 im Baugewerbe, in der Industrie und im Detailhandel eine gute Geschäftslage. Gegenüber dem Vormonat gab es in keiner der drei Branchen eine wesentliche Veränderung.

Das Gastgewerbe, in welchem nur quartalsweise Daten erhoben werden, beurteilte seine Geschäftslage anfangs Januar 2022 als «schlecht».

Weitere Informationen zur konjunkturellen Auswirkung

LUSTAT berichtet quartalsweise über die konjunkturellen Entwicklungen im Kanton Luzern auf Basis der Umfrage der KOF-Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich. Den Auswirkungen der Coronavirus-Epidemie wird dabei so weit wie möglich Rechnung getragen.

Tourismus: Rund 65'400 Logiernächte im Januar

Die Zahl der registrierten Logiernächte im Kanton Luzern hat sich im Januar 2022 gegenüber dem Vormonat um 20'781 Logiernächte auf insgesamt 65'416 Logiernächte reduziert (–24,1%). Der Rückgang liegt im Rahmen der üblichen saisonalen Schwankungen. Sowohl die ausländischen Gäste als auch die Schweizer Gäste generierten im Vergleich zum Vormonat weniger Übernachtungen im Kanton Luzern (–36,3% bzw. –16,6%). Verglichen mit dem Vorjahresmonat gab es im Januar insgesamt eine Zunahme der Übernachtungen um 68,4 Prozent. Gegenüber Januar 2020, als die Pandemie noch keine Auswirkungen auf den Tourismus hatte, ist es noch immer ein Rückgang (–46,1%).

Über zwei Drittel aller Übernachtungen wurden von Schweizer Gästen generiert (44'573 Logiernächte bzw. 68,1%). Ihre Übernachtungszahl lag damit deutlich über der Vorjahreszahl (+40,2%), jedoch unter dem Niveau der Zahlen von vor der Coronavirus-Pandemie (vgl. Januar 2020: –12,9%). Mit 20'843 Übernachtungen übertraf die Zahl der Logiernächte ausländischer Gäste im Januar die Vorjahreszahl um beinahe das Zweifache (+195,8%), bleibt aber weiterhin klar unter den Werten der Jahre vor der Pandemie (vgl. Januar 2020: –70,3%). Ein Grossteil der Übernachtungen ausländischer Gäste gingen auf das Konto von Reisenden aus Europa (68,7%). Allein 43,3 Prozent auf Gäste aus Nachbarstaaten, wobei die Gäste aus Deutschland einen grossen Teil ausmachten. Fast jede dritte Logiernacht ausländischer Gäste wurde von Gästen unseres nördlichen Nachbarstaates generiert. Übernachtungen von Gästen aus aussereuropäischen Staaten bleiben mit 6'529 Logiernächten klar unter den Werten von vor der Coronavirus-Pandemie (vgl. Januar 2020: –84,7%). Mit 2'074 Logiernächten waren die Gäste aus den USA, hinter den Gästen aus Deutschland, die zweithäufigste ausländische Gästenation im Januar. Die Zahl der Logiernächte des vor der Pandemie ebenfalls bedeutenden Herkunftslandes China (inkl. Hongkong) bleibt weiterhin auf ausgesprochen tiefem Niveau (135 LN).

40,7 Prozent der im Kanton Luzern im Januar generierten Logiernächte entfiel auf die Stadt Luzern. So wurden in der Leuchtenstadt 26'650 Übernachtungen gezählt (vgl. Januar 2021: +100,5%; vgl. Januar 2020: –64,0%). Die Verdoppelung der Übernachtungen gegenüber dem Vorjahresmonat ist sowohl auf die schweizerischen als auch auf die ausländischen Gäste zurückzuführen (+46,5% bzw. +300,9%). Insgesamt 11'321 Logiernächte und somit 42,5 Prozent aller Übernachtungen entfielen auf ausländische Gäste (Januar 2021: 21,3%; Januar 2020: 68,9%). Für 15'329 Übernachtungen oder 57,5 Prozent aller Logiernächte in der Stadt Luzern waren Schweizer Gäste verantwortlich (Januar 2021: 78,7%; Januar 2020: 31,1%).

Arbeitslosigkeit: Zahl der Arbeitslosen weiterhin tief

Im Februar 2022 sank die Zahl der registrierten Arbeitslosen im Kanton Luzern um 102 Personen auf 3'876 Arbeitslose (–2,6%). Die Arbeitslosenquote blieb gegenüber dem Vormonat unverändert bei 1,7 Prozent. In der Gesamtschweiz sank die Zahl der Arbeitslosen innert Monatsfrist um 3,5 Prozent auf 117'970 Personen (–4’298 Arbeitslose). Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent.

Im Vergleich zum Februar 2021 liegt die Zahl der Arbeitslosen im Kanton Luzern um 36,7 Prozent tiefer (–2'243 Pers.). Gegenüber Februar 2020 waren 186 Arbeitslose weniger registriert (–4,6%). Dies entspricht dem tiefsten Februarwert seit 2002.

Auf die einzelnen Branchen aufgeteilt hat sich die Zahl der Arbeitslosen im vergangenen Monat unterschiedlich entwickelt. In den meisten Branchen hat die Zahl jedoch abgenommen. Unter den fünf grössten Branchen sank im Februar die Zahl der Arbeitslosen im Baugewerbe am deutlichsten (–8,8%; –46 Pers.). Im Gastgewerbe (–6,9%; –27 Pers.) und im Gesundheits-/Sozialwesen (–6,6%; –26 Pers.) war der Rückgang etwas schwächer ausgefallen. In der Warenherstellung (–3,0%; –17 Pers.) und im Handel (inkl. Motorfahrzeuge) (+0,2%; +1 Pers.) war die Veränderung gering.

Im Vergleich zum Februar 2021 lag die Zahl der Arbeitslosen in allen fünf grossen Branchen deutlich tiefer, verhältnismässig am stärksten im Gastgewerbe (–58,6%; –519 Pers.), im Baugewerbe (–37,8%; –290 Pers.), im Handel (–35,3%; –319 Pers.), und in der Warenherstellung (–32,4%; –264 Pers.). Im Vergleich zum Februar 2020 lag die Zahl der Arbeitslosen in der Warenherstellung, im Baugewerbe und im Gastgewerbe heute tiefer als damals, im Gesundheits-/Sozialwesen und im Handel höher.

Kurzarbeit: Nur noch selten Kurzarbeit

Im Dezember 2021 wurden Kurzarbeitsentschädigungen für 2'278 Arbeitnehmende ausbezahlt. Damit wurde wie schon in den Monaten zuvor nur noch selten auf diese Massnahme zur Vermeidung von Stellenabbau zurückgegriffen.

Insgesamt war im Dezember sowohl im Kanton Luzern als auch schweizweit weniger als einer von hundert Arbeitnehmenden von Kurzarbeit betroffen (CH: 0,84%; LU: 0,89%). Der Höhepunkt war hier während des ersten Lockdowns im April 2020 registriert worden, als für jeden vierten Arbeitnehmenden Kurzarbeit abgerechnet werden musste. Weiterhin am stärksten wurde das Instrument der Kurzarbeit im Gastgewerbe in Anspruch genommen: In der Gastronomie betraf es 6,3 Prozent (505 Arbeitnehmende), in der Beherbergung 11,5 Prozent der Arbeitnehmenden (455). In der Beherbergung musste damit gegenüber dem Vormonat ein Anstieg verzeichnet werden, während die Kurzarbeit besonders in der Warenherstellung sowie im Bereich von Kunst, Unterhaltung und Erholung weiter rückläufig war.

Im Februar 2022 waren praktisch gleich viele Arbeitnehmende zur Kurzarbeit angemeldet wie schon im Januar. Die Daten sind nicht definitiv, nachträgliche Korrekturen können noch erfolgen. Zuletzt mussten im Dezember 2021 nur rund 22 Prozent der ursprünglich beantragten Kurzarbeit auch tatsächlich abgerechnet werden. Dies deutet darauf hin, dass zum Teil auch vorsorglich Kurzarbeitsentschädigung beantragt wurde.

Weitere Informationen zur Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit

WAS Wirtschaft Arbeit Soziales publiziert monatlich vertiefte Auswertungen zum Arbeitsmarkt und den Arbeitsbedingungen. Das Staatssekretariat für Wirtschaft SECO publiziert für sämtliche Kantone die Angaben zur Kurzarbeit.

Konkurse: Zahl der Firmenkonkurse im Februar 2022 über dem Niveau der Vorjahre

Im Jahr 2022 wurden bis Ende Februar im Kanton Luzern insgesamt 49 Firmenkonkurse gemeldet. Im Jahr 2019 waren es bis Ende Februar deren 31 gewesen (2020: 35 Konkurse; 2021: 33 Konkurse). Die Zahl der Konkurse bewegt sich damit derzeit deutlich über dem Niveau der Vorjahre.

Im Jahr 2021 wurden im Kanton Luzern gesamthaft 164 Firmenkonkurse gezählt. Im 2020 waren es 149 Konkurse (2019: 140 Konkurse). Der Wert 2021 lag somit höher als in den Vorjahren. Die Konkursstatistik (SHAB) basiert auf Meldungen im Schweizerischen Handelsamtsblatt.

Betriebsschliessungen: Über 3'600 Arbeitsstätten vorübergehend geschlossen

In Zusammenarbeit mit LUSTAT und weiteren statistischen Ämtern hat das Bundesamt für Statistik die Zahl der Betriebe, welche aufgrund der COVID-19-Verordnung vorübergehend geschlossen wurden, geschätzt. Gemäss diesen Schätzungen mussten im Kanton Luzern im Frühling 2020 insgesamt 5'462 Arbeitsstätten (16,9% vom Total) ihren Betrieb vorübergehend einstellen. Diese Schliessungen betrafen kantonsweit 26'170 Beschäftigte (10,3% vom Total). Allein in der Stadt Luzern waren dies 1'767 Arbeitsstätten (21,5%) und 11'617 Personen (14,2%). Gesamtschweizerisch mussten 124'999 Arbeitsstätten (18,2%) mit 532'908 Beschäftigten (10,2%) ihren Betrieb bis auf weiteres schliessen.

Nach den ersten Lockerungen vom 11. Mai 2020 waren bis zum 6. Juni 2020 im Kanton Luzern noch schätzungsweise 947 Betriebe mit insgesamt rund 5'170 Beschäftigten von der verordneten Schliessung betroffen.

Seit den erneuten Verschärfungen vom 18. Januar 2021 mussten im Kanton Luzern wieder schätzungsweise 3'672 Arbeitsstätten ihren betrieb vorübergehend einstellen. Betroffen von diesen Schliessungen sind aktuell 22'116 Beschäftigte (Stand Februar 2021).

Kontakt

LUSTAT Statistik Luzern

E-Mail: info@lustat.ch

Telefon: +41 41 228 56 35

Analysen

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Luzerner Wirtschaft mit wenig Schwung

Der Webartikel zur Konjunktur behandelt quartalsweise die Entwicklungen im Kanton Luzern auf Basis der Umfrage der KOF-Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich. Sie enthält – grafisch aufbereitet – weitere Ergebnisse und Fakten zum aktuellen Luzerner Wirtschaftsgeschehen.

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