Beschäftigte und Betriebe 2016

Beschäftigtenzahl wächst dank Dienstleistungen weiter an

Im Jahr 2016 waren im Kanton Luzern insgesamt rund 248'000 Stellen besetzt. Das entspricht umgerechnet rund 186'000 Vollzeitäquivalenten (VZÄ), 2'300 mehr als im Vorjahr (+1,3%; CH: +0,7%). Dieser Anstieg ist einzig auf den Dienstleistungssektor zurückzuführen. Er hat die Rückgänge im Industrie- und im Landwirtschaftssektor mehr als wettgemacht. Auch bei der Anzahl Beschäftigten (+1,3%) und Arbeitsstätten (+1,1%) zeigt sich im Kanton – verglichen mit der Gesamtschweiz (+0,8% bzw. +0,7%) – ein überdurchschnittliches Wachstum. Dies zeigen die neusten noch provisorischen Zahlen der Statistik der Unternehmensstruktur.

2 von 3 Stellen im Dienstleistungssektor

Das Beschäftigtenwachstum ist einzig auf den Dienstleistungssektor zurückzuführen, wo die Vollzeitäquivalente um 2,2 Prozent auf insgesamt fast 127'700 Vollzeitstellen angestiegen sind. Im primären (Land-, Forstwirtschaft und Fischerei) und im sekundären Sektor (Industrie, verarbeitendes Gewerbe) wurden hingegen Rückgänge verzeichnet (–2,0 bzw. –0,3%). Diese Entwicklungen entsprechen in ihrer Tendenz jenen der Gesamtschweiz. Die Bedeutung des Dienstleistungssektors hat damit weiter zugenommen: 2016 waren über zwei Drittel (68,5%) der Luzerner Stellen (VZÄ) dort angesiedelt. Über alle Sektoren lag das Arbeitspensum der insgesamt 248'000 im Kanton Beschäftigten im Schnitt bei 75,1 Prozent (Frauen: 63,3%, Männer: 84,9%).

Im Gesundheits- und Sozialwesen war 2016 die Zunahme um umgerechnet 816 Vollzeitstellen besonders auffällig. Mehr als jede dritte der zusätzlichen Vollzeitstellen fiel in diesen Bereich. Prozentual wuchs das Grundstücks- und Wohnungswesen (+6,2%) am stärksten. Die grösste absolute Abnahme fand im Bereich der Land-, Forstwirtschaft und Fischerei statt (–180 VZÄ). Einen starken Rückgang verbuchte auch die Warenherstellung (–158 VZÄ), wo mit über 30'200 Vollzeitstellen jedoch kantonsweit noch immer die meisten Stellen angesiedelt waren.

Arbeitsstättenanteil der Landwirtschaft höher als Schweizer Durchschnitt

Wie die Beschäftigten zeigten auch die Arbeitsstätten mit einem Plus von 1,1 Prozent im Jahr 2016 ein vom Dienstleistungssektor getriebenes Wachstum. Die Luzerner Wachstumsrate lag hier deutlich höher als der Schweizer Durchschnitt (+0,7%). Mit einer Zunahme der Anzahl Arbeitsstätten von 2,0 Prozent wuchs der Dienstleistungssektor weiter an. Von den rund 32'100 Arbeitsstätten im Kanton Luzern gehörten 70,8 Prozent dem Dienstleistungssektor an. Wesentlich kleiner waren die Sektoren Landwirtschaft, dessen Anteil 14,9 Prozent ausmachte, sowie Industrie mit einem Anteil von 14,3 Prozent. Beide Sektoren verzeichneten im Jahr 2016 einen Rückgang der Anzahl Arbeitsstätten (–0,8% bzw. –1,0%).

Verglichen mit der Gesamtschweiz wies der Kanton Luzern – gemessen an der gesamten Anzahl Betriebe – einen deutlich grösseren Landwirtschaftsanteil und einen entsprechend kleineren Anteil im Dienstleistungssektor aus. Die Industrie war im Kanton 2016 etwa gleich stark vertreten wie in der Schweiz insgesamt.

Ein Grossteil der Luzerner Arbeitsstätten verzeichneten 2016 weniger als 10 Beschäftigte. Am Gesamtbestand der Luzerner Arbeitsstätten betrug der Anteil der Grossbetriebe mit 50 und mehr Beschäftigten 2,4 Prozent (2015: 2,3%), doch arbeiteten 43,3 Prozent aller im Kanton Beschäftigten in einem solchen Grossbetrieb. Gegenüber dem Jahr 2015 hat dieser Anteil leicht zugenommen (2015: 42,8%).

Beinahe jede zweite Arbeitsstätte in der Stadt Luzern und dem Agglomerationskern

Mit Ausnahme der Region Willisau (–0,6%) hat die Zahl der Arbeitsstätten im Jahr 2016 in allen Luzerner Regionen zugenommen. Das stärkste Wachstum wies die Region Sursee/Sempachersee aus, wo die Arbeitsstätten im Vergleich zum Vorjahr um 2,3 Prozent zugenommen haben. Die Region zählte rund 2'600 der insgesamt 32'100 Luzerner Betriebe. Beinahe die Hälfte aller Luzerner Betriebe sind in der Stadt Luzern und im Agglomerationskern zu finden, nämlich 45,6 Prozent. Es handelt sich dabei hauptsächlich um Dienstleistungsbetriebe. Am grössten war deren Anteil 2016 in der Stadt Luzern mit 91,6 Prozent.

Die Zentralschweiz – und mit ihr Luzern – ist punkto Vollzeitäquivalenten die am stärksten wachsende Grossregion der Schweiz. Innerhalb des Kantons Luzern gibt es jedoch wesentliche Unterschiede. So wuchs die Zahl der Vollzeitstellen in den Jahren 2015 bis 2016 im Agglomerationsgürtel um 4,6 Prozent, während sie in der Region Seetal mit –0,2 Prozent anteilmässig am meisten schrumpfte. Mit Abstand der grösste Beschäftigtenanteil verzeichnete die Stadt Luzern: 2016 war beinahe jede dritte im Kanton besetzte Vollzeitstelle in der Stadt angesiedelt.

Die Beschäftigungsdichte (Beschäftigte pro Einwohner/in) der einzelnen Gemeinden im Kanton Luzern variierte zwischen 0,14 (Greppen) und 1,62 (Altishofen). Neben der Gemeinde Altishofen verzeichneten auch die Gemeinden Dierikon, Sursee und Luzern mehr besetzte Stellen als Einwohner.

Längerfristiges Wachstum über dem gesamtschweizerischen Durchschnitt

In den Jahren 2011 bis und mit 2016 hat sich die Beschäftigtenzahl im Kanton Luzern um insgesamt 7,3 Prozent erhöht. Besonders die Analyseregion Sursee/Sempachersee verzeichnete mit rund 11,4 Prozent ein hohes Wachstum. Mit einem Plus von rund 4,4 Prozent wies die Region Entlebuch das tiefste Wachstum auf. Betrachtet man die Arbeitsstätten (LU: +7,7%) im gleichen Zeitraum, zeigten sich ebenfalls grosse regionale Differenzen. So wuchs die Anzahl der Betriebe in der Stadt Luzern besonders stark (+11,0%), während die Region Entlebuch nur ein geringes Wachstum aufwies (+1,8%). Die Wachstumsrate lag im Kanton Luzern sowohl bei den Beschäftigten als auch bei den Arbeitsstätten über dem Schweizer Schnitt (CH: +5,1% bzw. +5,7%).

Insgesamt erklärt sich das Luzerner Wachstum von 2011 bis und mit 2016 sowohl bei den Beschäftigten als auch bei den Arbeitsstätten hauptsächlich durch das stete Wachstum des Dienstleistungssektors. Währenddessen erfuhr der Land- und Forstwirtschaftssektor einen Rückgang der Beschäftigten (–7,3%) und Arbeitsstätten (–6,2%).

Autorin: Sibylle Haas / 27. September 2018

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