Zentrums- und Agglomerationsgemeinden weisen oft eine überdurchschnittliche Sozialhilfequote aus. Denn in urbanen Räumen ist der Anteil der Personengruppen grösser, der ein erhöhtes Sozialhilferisiko aufweist. Er umfasst Alleinerziehende, Alleinlebende, Geringqualifizierte und ausländische Staatsangehörige (vgl. Risikogruppen der Sozialhilfe). Die Sozialhilfequote in der Stadt Luzern lag 2020 mit 4,2 Prozent denn auch 1,8 Prozentpunkte über dem kantonalen Durchschnitt. Ebenfalls einen Wert über der 4 Prozentmarke wiesen die Agglomerationskerngemeinden Emmen (4,1%) und Kriens (4,0%) auf. Im gesamten Agglomerationskern ist die Quote von 3,2 auf 3,1 Prozent gesunken. Die leichte Zunahme der Sozialhilfedossiers im Kanton Luzern ist somit hauptsächlich auf die Stadt Luzern zurückzuführen, in welcher die Quote um 0,2 Prozentpunkte und die Anzahl WSH-Beziehende um gut 100 Personen zugenommen haben. Der Anstieg in der Stadt Luzern könnte damit zusammenhängen, dass die hier prominent ansässigen Branchen Tourismus und Gastgewerbe besonders stark von den wirtschaftlichen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie betroffen waren.
In den ländlichen und suburbanen Luzerner Gemeinden ist die Sozialhilfequote im Allgemeinen tiefer als in den urbanen Gemeinden. Im Agglomerationsgürtel, dem suburbanen Umland der Stadt Luzern, ist der bereits im Vorjahr tiefste Wert aller Luzerner Analyseregionen 2020 auf 1,0 Prozent gesunken (–0,1 Pp.). In der Analyseregion Entlebuch ist die Quote ebenfalls um 0,1 Prozentpunkte auf 1,4 Prozent gesunken. In den fünf Analyseregionen Sursee/Sempachersee (1,3%), Rooterberg/Rigi (1,7%), Michelsamt/Surental (1,5%), Seetal (1,7%) und Wiggertal (1,7%) ist die Quote jeweils um 0,1 Prozentpunkte angestiegen, in der Analyseregion Willisau (2,0%) gar um 0,3 Prozentpunkte. Lediglich in der Analyseregion Rottal-Wolhusen blieb die Quote unverändert (1,9%).