Sozialhilfe im Kanton Luzern 2018 – Bezugsdauer und Umfang
Bezugsdauer hat sich verkürzt
Von den in den letzten fünf Jahren im Kanton Luzern eröffneten Sozialhilfedossiers wurden ein Drittel nach 6 Monaten und die Hälfte innerhalb von 12 Monaten wieder geschlossen. Der Abschluss der Hälfte der Dossiers wurde in der Periode 2014 bis 2018 um 1 Monat früher erreicht als in der Vorperiode (2013–2017: 13 Monate). Der Anteil der Dossiers von Langzeitbeziehenden, die länger als 4 Jahre mit Sozialhilfe unterstützt werden, betrug knapp einen Fünftel (Abschlussquote nach 48 Monaten: 82,1%). Dieser Wert hat sich gegenüber der Vorperiode nur wenig verändert (2013–2017: 81,7%).
30,6 Prozent der Abschlüsse gingen 2018 auf eine verbesserte Erwerbssituation der unterstützten Personen zurück; bei 24,5 Prozent wurde die Sozialhilfe durch eine andere Sozialleistung abgelöst (z.B. IV oder ALV). Bei 40,4 Prozent der abgeschlossenen Fälle endete die Zuständigkeit der involvierten Fürsorgebehörde, meist wegen Wegzug oder Kontaktabbruch der unterstützten Person.
Bedarf bei Paaren mit Kind/ern sinkt
Der mittlere monatliche Unterstützungsbeitrag pro Fall betrug im Jahr 2018 im Kanton Luzern 1'572 Franken (Median). Er ist mit dem Betrag des Vorjahrs identisch. Dieser Nettobedarf berechnet sich aus dem theoretischen Haushaltsbedarf gemäss SKOS-Richtlinien abzüglich allfälliger Einnahmen. Paare mit Kind/ern wiesen mit 2'302 Franken den höchsten mittleren Nettobedarf aus. Der entsprechende Betrag lag bei den Alleinlebenden bei 1'746 Franken. Während der Bedarf bei Paaren mit Kind/ern gegenüber dem Vorjahr gesunken ist (–130 Fr.), ist der Bedarf bei Alleinlebenden leicht gestiegen (+8 Fr.).
Die Deckungsquote ist jener Anteil des finanziellen Bedarfs, der durch die Sozialhilfe abgedeckt wird. Sie betrug 2018 im Kanton Luzern durchschnittlich 78 Prozent. Bei rund der Hälfte der Sozialhilfeempfänger/innen betrug die Deckungsquote 100 Prozent. Das heisst, dass die Sozialhilfe für den gesamten Lebensbedarf aufkam. Bei den Haushaltstypen weisen Alleinerziehende und Paare mit Kind/ern mit 66 Prozent bzw. 64 Prozent die niedrigste Deckungsquote auf. Die erwähnten Deckungsquoten haben sich gegenüber dem Vorjahr nur wenig verändert.