Sozialhilfe im Kanton Luzern – Wirkung der bedarfsabhängigen Sozialleistungen

Reduktion der Armutsquote um mehr als die Hälfte

7,5 Prozent der Luzerner Kantonsbevölkerung in Privathaushalten waren im Jahr 2015 von Armut betroffen (jüngste verfügbare Angaben). Armutsbetroffen ist eine Person, die in einem Haushalt lebt, dem es aus eigener Kraft oder mithilfe von Sozialversicherungsleistungen nicht gelingt, ein Einkommen zu erzielen, das zur Deckung des Lebensunterhalts gemäss SKOS-Richtlinien ausreicht. Durch die Entrichtung bedarfsabhängiger Sozialleistungen – wie etwa der wirtschaftlichen Sozialhilfe oder den Ergänzungsleistungen zur AHV/IV – verringerte sich dieser Anteil auf 3,6 Prozent. Über die Hälfte der Armutsbetroffenen wurden also mithilfe bedarfsabhängiger staatlicher Unterstützung über die Armutsgrenze hinausgehoben.

Die armutsbekämpfende Wirkung der bedarfsabhängigen Sozialleistungen zeigt sich bei den einzelnen Altersgruppen unterschiedlich. Vor Sozialtransfers war die Armutsquote 2015 im Kanton Luzern mit 9,4 Prozent bei Kindern und Jugendlichen am höchsten; am tiefsten war sie mit 5,3 Prozent bei Personen im Rentenalter (ab 65 Jahren). Für Letztere steht mit der AHV ein Instrument zur Verfügung, welches das Risiko der Altersarmut bereits auf Sozialversicherungsebene beträchtlich verringert. Nach Auszahlung der bedarfsabhängigen Sozialleistungen lag die Armutsquote bei Kindern und Jugendlichen um über die Hälfte tiefer bei 4,4 Prozent und unterschied sich nur noch geringfügig von jener von Erwachsenen im erwerbsfähigen Alter (bis 64 Jahre) mit 4,0 Prozent. Auch unter Berücksichtigung der Sozialtransfers war die Armutsquote bei Personen im Rentenalter mit 1,1 Prozent ein weiteres Mal am tiefsten. Bei dieser Altersgruppe entfalten die bedarfsabhängigen Sozialleistungen, namentlich die Ergänzungsleistungen zur AHV, besonders grosse Wirkung.

Weiterführende Informationen zu den Themen Finanzielle Armut und Armutsbekämpfung finden sich in der Publikation LUSTAT Focus "Wohlstand und Armut im Kanton Luzern 2017".

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