Sozialhilfe im Kanton Luzern 2016 - Bezugsdauer und Umfang der Sozialhilfe
Hälfte der Fälle nach rund einem Jahr abgeschlossen
Von den in den letzten fünf Jahren im Kanton Luzern eröffneten Sozialhilfedossiers waren ein Drittel nach 6 Monaten und die Hälfte innerhalb von 13 Monaten wieder geschlossen. Der Anteil der Dossiers von Langzeitbeziehenden, die länger als 4 Jahre mit Sozialhilfe unterstützt werden, beträgt gut einen Sechstel (Abschlussquote nach 48 Monaten: 81,9%).
27,3 Prozent der Abschlüsse gingen 2016 auf eine verbesserte Erwerbssituation zurück, bei 27,2 Prozent wurde die Sozialhilfe durch eine andere Sozialleistung abgelöst (z.B. IV oder Arbeitslosenversicherung). Bei 37,4 Prozent der abgeschlossenen Fälle endete die Zuständigkeit der involvierten Fürsorgebehörde, meist wegen Wegzug oder Kontaktabbruch der unterstützten Person.
Bei Hälfte der Sozialhilfebeziehenden deckt Unterstützung den gesamten Lebensbedarf
Der mittlere monatliche Unterstützungsbeitrag pro Fall betrug im Jahr 2016 im Kanton Luzern 1'564 Franken (Median). Dieser Nettobedarf berechnet sich aus dem theoretischen Haushaltsbedarf gemäss SKOS-Richtlinien abzüglich allfälliger Einnahmen. Paare mit Kind/ern wiesen mit 2'426 Franken den höchsten mittleren Nettobedarf aus. Der entsprechende Betrag lag bei den Alleinlebenden bei 1'736 Franken.
Die Deckungsquote ist jener Anteil des finanziellen Bedarfs, der durch die Sozialhilfe abgedeckt wird. Sie betrug 2016 im Kanton Luzern durchschnittlich 77 Prozent. Bei rund der Hälfte der Sozialhilfeempfängerinnen und -empfänger betrug die Deckungsquote 100 Prozent. Das heisst, dass die Sozialhilfe für den gesamten Lebensbedarf aufkommt. In den Gemeinden schwankte die durchschnittliche Deckungsquote zwischen 59 Prozent und 95 Prozent.