Politik und Gesellschaft
Datenmaterial, Kommentare sowie weitere Informationen zu Wahlen und Abstimmungen im Kanton Luzern sowie zu Sprachen und Religionen.
Das E-Dossier zur Abstimmung über die Volksinitiative «Vorwärts mit dem öffentlichen Verkehr» informiert über vorhandene Kennzahlen zur Finanzierung des Verkehrswesens durch die öffentliche Hand sowie zur Mobilität und Verkehrsmittelnutzung im Kanton Luzern.
Einen umfassenden Überblick über das Verkehrsverhalten und die verkehrspolitischen Einstellungen der Luzerner Bevölkerung liefert die Analyse des Mikrozensus Mobilität und Verkehr 2015, welche im LUSTAT Focus "Mobilität und Verkehr im Kanton Luzern" erschienen ist. Im statistischen Jahrbuch des Kantons Luzern werden zudem jährlich die wichtigsten Entwicklungen im Mobilitätsbereich aktualisiert und mit Kurzkommentaren versehen.
Der Kanton Luzern und die Luzerner Gemeinden gaben von 2001 bis 2015 rund 5,6 Milliarden Franken für das Verkehrswesen (laufende Ausgaben und Investitionen) aus. Dies entspricht jährlich gut 1'000 Franken pro Einwohnerin und Einwohner. 6 von 10 Franken wurden durch den Kanton, 4 von 10 Franken von den Gemeinden getragen.
Seit der Jahrtausendwende nahm im Verkehrsbereich die Nettobelastung tendenziell zu. Von 2008 bis 2012 belief sie sich auf über 300 Franken pro Einwohnerin und Einwohner. Auch der Bruttoaufwand hat zugenommen. Nach 2011 war die Belastung hingegen in der Tendenz rückläufig; bei den Gemeinden etwas stärker ausgeprägt als beim Kanton.
Investitionsseitig ist die Entwicklung stärkeren Schwankungen unterworfen, weil das Volumen stark durch einzelne Projekte und finanzpolitische Faktoren geprägt ist. Die Bruttoinvestitionen sind im Jahr 2012 eingebrochen, ohne dass es zu einem ebensolchen Rückgang der Nettoinvestitionen gekommen wäre.
Jede im Kanton Luzern wohnhafte Person im Alter ab 6 Jahren legte 2015 im Durchschnitt täglich 38,4 Kilometer in 86 Minuten innerhalb der Schweiz zurück. Gegenüber dem Jahr 2005 hat die Tagesdistanz um 4,3 Kilometer zugenommen. Die im Verkehr verbrachte Zeit ist hingegen um 6,4 Minuten gesunken. Der Grossteil dieser Veränderungen hat sich zwischen 2005 und 2010 ereignet. Gemessen an der von der Luzerner Bevölkerung zurückgelegten Distanz verteilt sich der Tagesverkehr im Jahr 2015 zu 69 Prozent auf den motorisierten Individualverkehr (MIV), zu 21 Prozent auf den öffentlichen Verkehr (ÖV) und zu 10 Prozent auf den Langsamverkehr (LV) sowie die übrigen Verkehrsmittel.
Werden sämtliche Distanzen, die von der schweizerischen Wohnbevölkerung innerhalb der Gebietsgrenzen des Kantons Luzern zurückgelegt werden, berücksichtigt, entfällt mit 63 Prozent der grösste Anteil auf das Auto (als Fahrer/in oder Mitfahrer/in), gefolgt von der Bahn mit 22 Prozent. Alle anderen Verkehrsmittelanteile an den absolvierten Distanzen weisen weniger als 5 Prozent auf.
Das individuelle Mobilitätsverhalten wird wesentlich dadurch bestimmt, welche Möglichkeiten der Bevölkerung mit dem Angebot des öffentlichen Verkehrs zur Verfügung stehen. 58 Prozent der Luzernerinnen und Luzerner im Alter ab 16 Jahren waren 2015 im Besitz eines General-, Halbtax-, Passepartout- oder anderen ÖV-Abonnements beziehungsweise in Besitz von mehreren Abonnementen (z.B. Kombination Halbtax und Passepartout). Das ist eine markante Steigerung um fast 10 Prozentpunkte gegenüber dem Jahr 2005, jedoch ein leichter Rückgang gegenüber 2010.
Im öffentlichen Verkehr ist das Angebot an Kurskilometern bei Bus, Bahn und Schiff zwischen 2011 und 2016 um 10 Prozent auf 30,6 Millionen Kilometer gestiegen. Leicht stärker ist in demselben Zeitraum die Zahl der beförderten Personen gewachsen, nämlich um 12 Prozent auf insgesamt 105,9 Millionen Passagiere. Gegenüber dem Vorjahr hat im ÖV das Angebot (–0,6%) leicht ab- und die Nachfrage leicht zugenommen (+1,7%).
In den kantonalen Bevölkerungsbefragungen wird nachgefragt, wie die Kantonsbevölkerung die Situation der verschiedenen Verkehrsteilnehmenden beurteilt und wie zufrieden sie mit der Verkehrsinfrastruktur ist. Zudem wird der Frage nachgegangen, ob der Kanton Luzern in den Bereichen Strassenbau und öffentlicher Verkehr mehr, gleich viel oder weniger Geld ausgeben soll.