Politik und Gesellschaft
Datenmaterial, Kommentare sowie weitere Informationen zu Wahlen und Abstimmungen im Kanton Luzern sowie zu Sprachen und Religionen.
Das E-Dossier zur Abstimmung über das kantonale Energiegesetz informiert anhand von ausgewählten Kennzahlen über die Energieversorgung und den Energieverbrauch im Kanton Luzern. Die statistischen Informationen von LUSTAT werden durch Verweise zu externen Quellen ergänzt.
Im Jahr 2016 lag der Stromverbrauch im Kanton bei 3'700 Millionen Kilowattstunden (kWh). 62 Prozent des Stromverbrauchs fiel bei Grossverbrauchern an, die mehr als 100'000 kWh Strom pro Jahr beziehen. Seit der Strommarktliberalisierung im Jahr 2009 können diese Kunden ihren Stromlieferanten frei wählen. Der Erdgasabsatz lag 2016 im Kanton Luzern bei rund 1'506 Millionen kWh. Insgesamt betrug der durchschnittliche Erdgas- und Elektrizitätsverbrauch rund 13′000 Kilowattstunden pro Einwohnerin und Einwohner. Wird der Durchschnitt der letzten drei Jahre (2014-2016) mit dem Durchschnitt der Jahre 2000 bis 2002 verglichen, zeigt sich eine Zunahme um rund 8 Prozent.
Im Jahr 2016 waren im Kanton Luzern 3'326 Photovoltaikanlagen ans öffentliche Netz angeschlossen. Diese haben eine installierte Leistung von insgesamt gut 126'200 Kilowatt Peak oder 314,6 Watt Peak pro Einwohnerin und Einwohner. Pro Kopf wurde in der Gemeinde Altbüron die grösste Leistung von Photovoltaikanlagen erzielt (2'200 Watt Peak pro Kopf).
Gut 18 Prozent aller Wohngebäude im Kanton Luzern wurden im Jahr 2015 mit Wärmepumpen, Fernwärme oder Sonnenkollektoren beheizt.
Erdwärmesonden entziehen dem Erdreich mittels Wärmepumpe Umweltwärme. 1983 wurde die erste Anlage im Kanton Luzern bewilligt. Seither kamen 8'027 Anlagen hinzu. Insgesamt entziehen sie dem Untergrund 223 GWh Umweltwärme und stellen so eine Heizleistung von 317 GWh pro Jahr zur Verfügung.
Heizöl ist weiterhin die wichtigste Heizquelle im Kanton Luzern. Fast die Hälfte aller Wohngebäude (47,6%) wurde im Jahr 2015 mit Öl beheizt. 2015 haben Wärmepumpen (16,6%) Holz und Kohle (16,5%) als zweithäufigste Heizenergiequelle abgelöst. Holz und Kohle werden insbesondere bei älteren Gebäuden als Energieträger genutzt.
Warmwasser wurde am häufigsten mittels elektrischer Energie aufbereitet. 2015 war dies bei 37,3 Prozent aller Luzerner Gebäude, die Wohnungen bergen, der Fall. In 30,2 Prozent der Gebäude war Heizöl der Energieträger für die Warmwasseraufbereitung. Sonnenkollektoren und Wärmepumpen für die Warmwasseraufbereitung waren bei annähernd gleich vielen Wohngebäuden im Einsatz (11,9 bzw. 11,8%).
Das Thema Energieverbrauch war gemäss der kantonalen Bevölkerungsbefragung aus dem Jahr 2015 für 87 Prozent der Luzerner Bevölkerung wichtig (Werte 7–10 auf einer Skala von 0–10). Gut die Hälfte der Bevölkerung (54%) war mit dem Energieverbrauch im Kanton zufrieden (Werte 7–10 auf einer Skala von 0–10), wobei die Zufriedenheitswerte zwischen den einzelnen Bevölkerungsgruppen variierten. Detaillierte Ergebnisse der Bevölkerungsbefragungen 2013 und 2015 zum Bereich Energie finden sich in der Reihe LUSTAT Focus "Das Leben im Kanton Luzern".
Die Dienststelle Umwelt und Energie (uwe) des Kantons Luzern trägt die Verantwortung für den Fachbereich Energie. In dieser Rolle fördert sie unter anderem die effiziente und effektive Anwendung erneuerbarer Energien wie zum Beispiel Solarthermie und Umweltwärme.
Das Label Energiestadt ist ein Leistungsausweis für Gemeinden, die eine nachhaltige kommunale Energiepolitik vorleben und umsetzen. Energiestädte fördern erneuerbare Energien, umweltverträgliche Mobilität und setzen auf eine effiziente Nutzung der Ressourcen. Im Kanton Luzern sind 33 Gemeinden plus die Region Entlebuch mit sieben Gemeinden als Energiestädte zertifiziert (Stand: Dezember 2017).