Infrastruktur und Einschätzungen

Situation der Velofahrenden wird kritisch beurteilt

Die Grafik zeigt, dass 7 von 10 Luzernerinnen und Luzernern 2015 mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und -anbindungen sowie mit dem Strassennetz im Kanton zufrieden sind (Resultate aus der kantonalen Bevölkerungsbefragung zum Thema Mobilität). Mit beiden abgefragten Inhalten sind die Luzernerinnen und Luzerner jedoch weniger zufrieden als sie es noch 2013 waren. Gefragt nach der Situation der verschiedenen Verkehrsteilnehmer im Kanton Luzern fallen die Einschätzungen der Bevölkerung je nach Verkehrsmittel unterschiedlich aus. Am besten wird 2015 die Lage der Fussgängerinnen und -gänger sowie der ÖV-Benutzenden beurteilt: Hier finden jeweils gut 7 von 10 Personen die Situation gut. Die Situation der Auto- und Motorradfahrenden beurteilen 6 von 10 Personen als gut. Den tiefsten Zufriedenheitswert zeigt sich bei den Velofahrenden. Hier beurteilt die Hälfte der Luzerner Bevölkerung, also 5 von 10 Personen die Lage als gut.

Hohe Verfügbarkeit von Parkplätzen

Ein weiteres Thema ist das Angebot öffentlicher Parkplätze. In der kantonalen Bevölkerungsbefragung zeigen sich nicht ganz 4 von 10 Luzernerinnen und Luzerner damit zufrieden. Gleich viele Personen empfinden das öffentliche Parkplatzangebot als mittelmässig und fast jede/r vierte ist damit unzufrieden.

Wie sieht es allgemein mit der Parkplatzversorgung aus? Im Kanton Luzern verfügen fast alle Haushalte mit mindestens einem Auto (96%) privat über einen oder mehrere eigene oder gemietete Parkplätze (CH: 92%). Unter ihnen stehen fast jedem zweiten Haushalt gar zwei oder mehr Parkplätze zur Verfügung. Auch im regionalen Vergleich zeigt sich eine insgesamt gute Versorgungslage. In jeder der Luzerner Regionen verfügen die Haushalte mit Auto zu 90 oder mehr Prozent über mindestens einen Parkplatz. Zudem steht für viele Erwerbstätige am Arbeitsplatz ein Parkplatz zur Verfügung. Das gilt – seit 10 Jahren unverändert – für mehr als drei Viertel der Erwerbstätigen mit Führerschein, die in einem Haushalt mit Auto leben. Vollzeiterwerbstätige profitieren häufiger von dieser Möglichkeit als Teilzeiterwerbstätige.

Ausgabenkürzungen und Attraktivitätssteigerung

Im Rahmen der Bevölkerungsbefragung wird auch die Ausgabenpolitik des Kantons beurteilt. Werden die Luzernerinnen und Luzerner danach gefragt, in welchen von acht genannten Politikbereichen mehr oder weniger Geld eingesetzt werden sollte, schlagen sie am häufigsten Kürzungen im Strassenbau vor. Insgesamt war fast jede/r Dritte dieser Meinung. Auf der anderen Seite beurteilte gut die Hälfte der Befragten die kantonalen Ausgaben im Strassenbau als „gerade richtig“ und fast jede/r Fünfte würde eine Erhöhung der Ausgaben in diesem Bereich begrüssen. Diese Ergebnisse zeigten sich bereits in den früheren Befragungen.

Als Massnahmen zur Steigerung der Attraktivität des öffentlichen Verkehrs wünscht sich die  Luzerner Bevölkerung an erster Stelle tiefere Preise; an zweiter Stelle hegt sie den Wunsch nach einer Taktverdichtung. Mehr als die Hälfte der Befragten spricht sich für eine tageszeitliche Abstufung der ÖV-Preise aus.