Spitalaufenthalte 2021

3 Prozent aller Hospitalisierungen mit Covid-Diagnosekode

Im Jahr 2021 wurden 59'058 Hospitalisierungen von Luzerner/innen gezählt. Das sind rund 500 Fälle mehr als im Vor-Corona-Jahr 2019 (+1%). 2020 hatte das vom Bundesrat angeordnete Verbot für medizinisch nicht dringend angezeigte Untersuchungen und Behandlungen zu einem Rückgang der Hospitalisierungen um 4 Prozent geführt.

Im Fokus der folgenden Analyse stehen vor allem die stationären Hospitalisierungen von im Kanton Luzern wohnhaften Personen, die sich in inner- oder ausserkantonalen Spitälern und Geburtshäusern behandeln liessen. Im Vergleich dazu beinhaltet der Webartikel zu den Krankenhäusern im Kanton Luzern Ergebnisse zu den Spitälern und Kliniken im Kanton Luzern.

Im Januar und Dezember die meisten Spitalaufenthalte mit Covid-19-Infektion

Bei 3 Prozent der Hospitalisierungen der Luzerner Wohnbevölkerung lag 2021 ein Diagnosekode vor, der auf eine zeitgleiche Covid-19-Infektion verwies (U07.1!: Virus durch Labortest nachgewiesen, U07.2!: Virus klinisch-epidemiologisch bestätigt). Zu beachten ist, dass das Vorliegen eines U07.1!- oder U07.2!-Kodes nicht zwingend bedeutet, dass die Hospitalisierung aufgrund der Covid-19-Erkrankung erfolgt ist. Diese Hospitalisierungen fanden am häufigsten im Januar und im Dezember statt (je rund ein Sechstel der insgesamt 1'808 Fälle).

Für Hospitalisierungen, die nach einer vorausgegangenen Covid-19-Infektion erfolgten, wurden 2021 neue Diagnosekodes definiert: U08.9 (Covid-19 in der Eigenanamnese), U09.9! (Post-Covid-19-Zustand) und U10.9 (Multisystemisches Entzündungssyndrom in Verbindung mit Covid-19). 567 Fälle wiesen einen solchen Kode auf, das war 1 Prozent der insgesamt 59'058 Hospitalisierungen. In 63 Fällen wurde der neue Kode U12.9! (Unerwünschte Nebenwirkungen bei Covid-19-Impfstoff) erfasst.

Deutlich mehr Hospitalisierungen in der Psychiatrie

89 Prozent der Spitalaufenthalte von Luzerner/innen erfolgten 2021 in der Akutsomatik; zur Hauptkostenstelle Psychiatrie zählten 6 Prozent und zum Spital-Leistungsangebot Rehabilitation 5 Prozent. In der Akutsomatik erreichten die Hospitalisierungen wieder das Niveau von 2019. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr nahmen die Hospitalisierungen in der Psychiatrie um 10 Prozent zu, in der Rehabilitation um 6 Prozent.

Rund 2'300 Luzerner/innen wurden in einer psychiatrischen Klinik mit Standort im Kanton behandelt, gut 1'000 Luzerner/innen in einer ausserkantonalen Psychiatrieeinrichtung. Knapp 400 Patienten/-innen aus anderen Kantonen liessen sich in Luzerner Psychiatrie-Kliniken behandeln.

Bei den Hospitalisierungen in Akut- oder Rehabilitationskliniken war die Zahl der Luzerner/innen, die den Kanton für eine stationäre Behandlung verliessen, kleiner als jene der ausserkantonalen Patienten/-innen in den Luzerner Spitälern. Im Vergleich zum Jahr 2020 nahm in beiden Bereichen der Saldo (Patientenzuwanderung minus Patientenabwanderung) wieder zu.

Starker Zuwachs bei Erkrankungen von Psyche und Atmungssystem

Luzerner/innen waren 2021 am häufigsten aufgrund von Verletzungen (rund 7'600 Fälle), Muskel-Skelett-Erkrankungen (7'300 Fälle) oder Krankheiten des Kreislaufsystems (6'600 Fälle) hospitalisiert. Spitalaufenthalte aufgrund von psychischen Erkrankungen (4'300 Fälle) und Krankheiten des Atmungssystems (3'800 Fälle) verzeichneten gegenüber 2019 einen Zuwachs von 10 bzw. 7 Prozent.

Gut ein Drittel der Luzerner Patienten/-innen, die im Jahr 2021 wegen einer Erkrankung des Atmungssystems hospitalisiert waren, wiesen einen Covid-19-Diagnosekode auf. Zusätzlich zu den Kodes U07.1! bzw. U07.2! war gemäss Covid-Kodierungsvorgaben die Manifestation einer Infektion als Hauptdiagnose zu erfassen (z.B. Lungenentzündung). Rund 1'200 der insgesamt 1'800 Hospitalisierungen mit zeitgleicher Covid-19-Infektion wiesen die entsprechende Hauptdiagnose "Pneumonie durch sonstige Viren" auf.

Bei gut der Hälfte der Hospitalisierungen wurde 2021 als Hauptbehandlung ein chirurgischer Eingriff erfasst, bei rund einem Drittel diagnostische und therapeutische Massnahmen. Bei den rund 31'500 chirurgischen Eingriffen waren Operationen an den Bewegungsorganen (31%) am häufigsten. An zweiter Stelle der chirurgischen Hauptbehandlungen standen Eingriffe am Verdauungstrakt (16%), gefolgt von geburtshilflichen Operationen (14%).

Vermehrt jüngere Patienten/-innen mit Covid-19-Infektionskode

94 Prozent der Luzerner Patienten/-innen mit einem Covid-19-Infektionskode waren im Bereich der Akutsomatik hospitalisiert. Von diesen 1'695 Hospitalisierungen betrafen 56 Prozent Männer (2020: 60%). Im Vergleich zum Vorjahr nahm der Anteil der Personen unter 65 Jahren deutlich zu (52% vs. 41%). Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer lag bei 10 Tagen. Bei 21 Prozent der Hospitalisierungen kam es zu einem Aufenthalt auf einer Intensivstation (2020: 16%). 153 der Patienten/-innen verstarben während dem Spitalaufenthalt, davon waren gut 9 von 10 Personen 65 Jahre alt oder älter. Das Durchschnittsalter der Verstorbenen lag wie bereits im Jahr 2020 bei 79 Jahren.

Nach Altersgruppen unterschiedliche Zunahme der Hospitalisierungsrate

Mit der Hospitalisierungsrate wird die Zahl der Spitalaufenthalte ins Verhältnis zur Bevölkerung gesetzt. 2021 wurden 141 Spitalaufenthalte pro 1'000 Luzerner/innen verzeichnet. Im Vorjahr waren es aufgrund des zeitweiligen Verbots nicht dringlicher Behandlungen 135 Hospitalisierungen pro 1'000 Personen gewesen. Bei den Unter-65-Jährigen lag die Hospitalisierungsrate 2021 bei 106 Hospitalisierungen (2020: 101), bei den Luzerner/innen im Alter ab 65 Jahren bei 293 Hospitalisierungen (2020: 289). Letztgenannte Altersgruppe wies ein stärkeres Bevölkerungswachstum auf als die Unter-65-Jährigen.

Eine Person kann während des Jahres mehrere stationäre Hospitalisierungen aufweisen. Im Jahr 2021 waren gut 35'600 Luzerner Patienten/-innen einmal hospitalisiert, rund 9'200 Luzerner-/innen wiesen 2 oder mehr Spitalaufenthalte auf. Nicht als separate Aufenthalte erfasst werden sogenannte Fallzusammenführungen, beispielsweise bei einer erneuten Hospitalisierung des Patienten aufgrund einer Komplikation innerhalb von 18 Tagen.

Autorin: Agnes Zwimpfer / 13. Dezember 2022

Kontakt

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E-Mail: agnes.zwimpfer@lustat.ch

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