Alters- und Pflegeheime im Kanton Schwyz 2020

Rückgang der Heimeintritte

31 Alters- und Pflegeheime (29 Institutionen; 2 davon betreiben 2 Heime) boten Anfang 2020 im Kanton Schwyz 1'985 stationäre Plätze für Pflege und Betreuung an. Im Vorjahresvergleich sind dies 30 Plätze mehr (+1,5%). In der Statistik der sozialmedizinischen Institutionen bezieht sich die Anzahl der stationären Plätze auf die Plätze, über die der Betrieb am 1. Januar des erfassten Datenjahres verfügt. Die Anzahl der in der Statistik angegebenen verfügbaren Plätze kann somit von der Anzahl bewilligter Plätze abweichen.

1'706 Bewohner/innen lebten Ende 2020 in den Heimen des Kantons (2019: 1'825). Die Institutionen waren im Jahresdurchschnitt zu 90,7 Prozent ausgelastet (2019: 92,6%). Damit war die mittlere Auslastung tiefer als in den vergangenen zwei Jahren. Im Zentralschweizer Vergleich weist der Kanton Schwyz den tiefsten Wert aus.

Fast zwei Drittel der hochbetagten Frauen leben im Heim

Der medizinische Fortschritt sowie der Ausbau von ambulanten Pflege- und Hilfsangeboten ermöglichen einen zunehmend späteren Eintritt in die stationäre Pflege. Der Anteil der Schwyzer/innen im Alter ab 65 Jahren, der in einem Alters- oder Pflegeheim lebt, ist seit 2012 rückläufig (2020: 5,7%; 2012: 7,3%). Der Anteil der 95-Jährigen und Älteren betrug 57,3 Prozent und ist im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls leicht zurückgegangen (2019: 59,2%). Während 37,3 Prozent der Schwyzer Männer im Alter ab 95 Jahren im Heim lebten, waren es 2020 bei den Frauen 63,9 Prozent.

Mit zunehmendem Alter steigt der Frauenanteil in den Alters- und Pflegeheimen an. Frauen benötigen eher Pflegeleistungen als Männer, da sie eine höhere Lebenserwartung haben und im Alter häufiger allein leben. Männer können anderseits im Fall einer Pflegebedürftigkeit eher auf die Unterstützung der Partnerin zurückgreifen. 2020 waren mehr als zwei Drittel der Schwyzer Heimbewohner/innen weiblich.

Weniger Heimeintritte

2020 wurden in den Schwyzer Alters- und Pflegeheimen 983 Eintritte gezählt. 348 Eintritte betrafen Kurzzeitaufenthalte (35,4%). Die restlichen 635 Eintritte erfolgten mit der Absicht eines Langzeitaufenthalts. Die Zahl der Eintritte ging im Vergleich zum Vorjahr um 21,6 Prozent zurück. Auch der Anteil der Kurzzeitaufenthalte, welcher im Vorjahr 40,5 Prozent betragen hatte, ist zurückgegangen. Eine Ursache für die Abnahme der Anzahl Eintritte könnte in der Covid-19-Pandemie liegen. Auch in den meisten anderen Zentralschweizer Kantonen war 2020 ein Rückgang der Eintritte zu beobachten. Das durchschnittliche Eintrittsalter für einen Langzeitaufenthalt betrug im Kanton Schwyz 83,3 Jahre.

44,1 Prozent der eintretenden Langzeitaufenthalter/innen hatte zuvor noch im eigenen Zuhause gelebt. 30,7 Prozent kamen vom Krankenhaus und 21,1 Prozent von einer anderen Institution ins Heim. Während der Austritt aus einem Kurzzeitaufenthalt meist zurück nach Hause führte, endeten 2020 die Langzeitaufenthalte in 86,6 Prozent der Fälle mit dem Lebensende der Bewohner/innen. Die durchschnittliche Dauer eines Langzeitaufenthalts betrug 2,5 Jahre, was leicht weniger ist als im Vorjahr (2019: 2,7 Jahre).

Leicht weniger fakturierte Heimtage

2020 wurden im Kanton Schwyz 659'155 Heimtage fakturiert, was einer Abnahme von 0,3 Prozent entspricht. Ohne reine Reservationstage belief sich die Anzahl fakturierter Aufenthaltstage auf 646'413.

Gemäss Verordnung zum Krankenversicherungsgesetz wird der Pflegeaufwand für die Bewohner/innen in 12 Pflegestufen unterteilt, wobei jede Stufe einer Zunahme des täglichen Pflegeaufwands um 20 Minuten entspricht. Der Anteil der Aufenthaltstage mit keinem oder niedrigem Pflegebedarf bis Pflegestufe 2 nahm im Kanton Schwyz bis 2015 zu und ist seitdem rückläufig (2011: 25,4%; 2015: 27,0%; 2020: 18,8%). Die fakturierten Aufenthaltstage in den Pflegestufen 3 bis 7 (41 bis 140 Min./Tag) nahmen hingegen seit 2011 stetig zu (2011: 49,5%; 2020: 64,7%). Der Anteil fakturierter Aufenthaltstage mit sehr hohem Pflegeaufwand (Pflegestufen 8–12, 141 Min./Tag und mehr) ist seit 2018 konstant geblieben (2018: 16,1%; 2020: 16,5%). Zuvor war er von 2011 bis 2016 sinkend gewesen.

Beschäftigungsvolumen nimmt weiterhin zu

2'723 Personen waren Ende 2020 in den Schwyzer Alters- und Pflegeheimen beschäftigt. Diese besetzten im Jahresmittel rund 1'969 Vollzeitstellen (2019: 1'906 VZÄ), was einem Anstieg um 3,3 Prozent entspricht. Seit Jahren steigt die Zahl der Vollzeitäquivalente (VZÄ) in der Heimpflege im Kanton Schwyz kontinuierlich an. Die VZÄ pro 1'000 verrechnete Heimtage nahmen im Vorjahresvergleich leicht auf 3,0 Stellen zu (2019: 2,9 Stellen).

In der Pflege waren 41,7 Prozent der 1'247 VZÄ durch Fachpersonal besetzt. 7,1 Prozent hatten das Assistenzpersonal inne und 34,3 Prozent Personen mit einem Abschluss als Pflegehelfer/in SRK oder solche in Praktika. 13,1 Prozent der Pflegestellen besetzte Pflegepersonal in Aus- oder Weiterbildung. Der Anteil des Pflegepersonals ohne oder mit fachfremder Ausbildung betrug 3,5 Prozent.

Kontakt

Agnes Zwimpfer

E-Mail: agnes.zwimpfer@lustat.ch

Telefon: +41 41 228 73 26

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