Alters- und Pflegeheime im Kanton Obwalden 2020

Rückgang bei den Heimeintritten

Im Kanton Obwalden boten Anfang 2020 die 7 Alters- und Pflegeheime 426 stationäre Plätze für Pflege und Betreuung an (ohne das Kurhaus am Sarnersee). Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Abnahme um 4 Plätze (–0,9%). Zum Jahresende lebten 402 Bewohner/innen in den Heimen des Kantons. Die Institutionen waren im Jahresdurchschnitt zu 97,2 Prozent ausgelastet (2019: 96,2%).

Weniger Hochbetagte in Obwaldner Pflegeheimen

Der medizinische Fortschritt sowie der Ausbau von ambulanten Pflege- und Hilfsangeboten ermöglichen seit Jahren einen zunehmend späteren Eintritt in die stationäre Pflege. Der Anteil der 65-jährigen und älteren Obwaldner/innen, der in einem Alters- oder Pflegeheim lebt, ist denn auch seit Jahren rückläufig und lag 2020 mit knapp 5,4 Prozent leicht unter dem Zentralschweizer Durchschnitt von 5,6 Prozent. Der Anteil der 95-jährigen und älteren Obwaldner/innen, der in einem Alters- oder Pflegeheim lebt, ist auf 49,3 Prozent gesunken (2019: 51,4%). Damit liegt er unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre (rund 55%). Während die Obwaldner Frauen dieser Altersgruppe zu 48,3 Prozent im Heim lebten, waren es bei den Obwaldner Männern 53,3 Prozent. 2020 waren rund zwei Drittel der Obwaldner Heimbewohner/innen weiblich (70,1%).

Weniger Heimeintritte

2020 wurden im Kanton Obwalden 273 Heimeintritte erfasst. Gegenüber dem Vorjahr betrug die Abnahme rund 4,5 Prozent (–13 Eintritte). In den zwei letzten Jahren war jeweils eine Zunahme der Heimeintritte von über 10 Prozent verzeichnet worden. Die Abnahme im 2020 kann unter anderem auf die Covid-19-Pandemie zurückzuführen sein. Auch in den meisten anderen Zentralschweizer Kantonen war 2020 ein Rückgang der Eintritte zu beobachten.

44,7 Prozent der Eintritte initiierten einen Kurzzeitaufenthalt. Kurzzeitaufenthalte in Heimen können Angehörige entlasten oder bei kurzzeitig verschlechtertem Gesundheitszustand sinnvoll sein. Sie sind Teil der intermediären Strukturen, die zunehmend an Bedeutung gewinnen. Die restlichen 55,3 Prozent der Eintritte erfolgten im Kanton Obwalden mit langfristiger Absicht. Das durchschnittliche Eintrittsalter für einen Langzeitaufenthalt betrug 83,3 Jahre.

39,7 Prozent der Langzeitaufenthalter/innen trat 2020 vom eigenen Zuhause ins Heim über (60 Eintritte). 61 der Langzeiteintritte führten vom Krankenhaus und 30 von einer anderen Institution ins Heim. Der Austritt aus einem Kurzzeitaufenthalt führte in den meisten Fällen zurück nach Hause. Anders bei den Langzeitaufenthalten: 2020 endeten diese in 89,7 Prozent der Fälle mit dem Lebensende der Bewohner/innen. Die durchschnittliche Dauer eines Langzeitaufenthalts betrug 2,4 Jahre.

Mehr Aufenthalte mit hohem Pflegeaufwand

Im Kanton Obwalden wurden 2020 rund 151'500 Heimtage fakturiert, knapp 500 Tage mehr als im Vorjahr (+0,3%). Ohne reine Reservationstage beläuft sich die Anzahl fakturierter Aufenthaltstage auf knapp 149'400.

Gemäss Verordnung zum Krankenversicherungsgesetz wird der Pflegeaufwand für die Bewohner/innen in 12 Pflegestufen unterteilt, wobei jede Stufe einer Zunahme des täglichen Pflegeaufwands um 20 Minuten entspricht. Der Anteil der Aufenthaltstage mit keinem oder niedrigem Pflegebedarf bis Pflegestufe 2 betrug im Kanton Obwalden 22,5 Prozent (2019: 23,1%). Die fakturierten Aufenthaltstage mit mittlerem Pflegeaufwand (Pflegestufe 3–7, 41 bis 140 Min./Tag) nahmen ab (2019: 59,6%; 2020: 57,9%). Der Anteil der fakturierten Aufenthaltstage mit hohem Pflegeaufwand (Pflegestufen 8–12, 141 Min./Tag und mehr) machten 19,7 Prozent der Aufenthaltstage aus. Dieser Anteil steigt kontinuierlich an (2019: 17,3%; 2018: 16,5%).

Leicht höheres Beschäftigungsvolumen

Ende 2020 waren 648 Personen in den Obwaldner Alters- und Pflegeheimen beschäftigt (2019: 630 Pers.). Diese besetzten im Jahresmittel 471 Vollzeitstellen (2019: rd. 470 VZÄ). Im Vorjahresvergleich ist die Anzahl Vollzeitäquivalente (VZÄ) im Kanton um 0,3 Prozent gestiegen. Mit 3,2 VZÄ pro 1'000 verrechnete Heimtage liegt der Wert im Rahmen der letzten beiden Jahre (2018: 3,3 VZÄ; 2019: 3,2 VZÄ).

In der Pflege wurde 2020 ein grosser Teil der 276 VZÄ von Fachpersonal besetzt (45,6%). 3,1 Prozent hatten das Assistenzpersonal inne und 22,8 Prozent Personen mit einem Abschluss als Pflegehelfer/in SRK oder solche in Praktika. 21,3 Prozent besetzte Pflegepersonal in Aus- oder Weiterbildung und 7,1 Prozent Personen ohne oder mit fachfremder Ausbildung.

Kontakt

Agnes Zwimpfer

E-Mail: agnes.zwimpfer@lustat.ch

Telefon: +41 41 228 73 26

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