Alters- und Pflegeheime im Kanton Nidwalden 2020

Heimeintritte weiterhin rückläufig

Anfang 2020 boten die 7 Pflegeheime im Kanton Nidwalden 481 stationäre Plätze für Pflege und Betreuung an. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Zunahme um 3 Plätze (+0,6%). Zum Jahresende lebten 464 Bewohner/innen in den Heimen des Kantons. Wie im Vorjahr waren die Institutionen im Jahresdurchschnitt zu 98,1 Prozent ausgelastet. Das entsprach erneut der höchsten Auslastung in der Zentralschweiz (ZCH: 95,7%).

Mehr als zwei Drittel der Heimbewohner/innen weiblich

Der medizinische Fortschritt sowie der Ausbau von ambulanten Pflege- und Hilfsangeboten ermöglichen im langjährigen Vergleich einen zunehmend späteren Eintritt in die stationäre Pflege.

Der Anteil der Nidwaldner/innen im Alter ab 65 Jahren, der 2020 in einem Pflegeheim lebte, betrug 5,0 Prozent. Er nahm gegenüber dem Vorjahr leicht ab (2019: 5,3%). Auch der Anteil der 95-jährigen und älteren Nidwaldner/innen, der in einem Pflegeheim lebt, nahm im Vorjahresvergleich ab (2019: 61,5%; 2020: 57,1%). Während 29,2 Prozent der 95-jährigen und älteren Nidwaldner Männer in einem Heim lebten, war dieser Anteil bei den Nidwaldner Frauen mehr als doppelt so hoch (69,8%).

Der Frauenanteil in den Pflegeheimen steigt mit zunehmendem Alter an. Frauen benötigen eher Pflegeleistungen als Männer, da sie eine höhere Lebenserwartung haben und im Alter häufiger allein leben. Männer können umgekehrt im Fall einer Pflegebedürftigkeit eher auf die Unterstützung der Partnerin zurückgreifen. 2020 waren mehr als zwei Drittel der Nidwaldner Heimbewohner/innen weiblich (71,1%).

Mehr Eintritte mit kurzzeitiger Absicht

Im Jahr 2020 gab es im Kanton Nidwalden 248 Eintritte in ein Pflegeheim. Das sind 5,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Während sich in anderen Zentralschweizer Kantonen erst 2020 ein Rückgang bei den Eintritten zeigte, hatte Nidwalden bereits 2019 einen starken Rückgang bei den Eintritten verzeichnet (2019: –15,4%; 2020: –5,7%). Bei den Kurzzeitaufenthalten war gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme festzustellen; insgesamt erfolgten 111 Eintritte respektive 44,8 Prozent aller Eintritte mit kurzzeitiger Absicht (2019: 87 Eintritte resp. 33,1%). Kurzzeitaufenthalte werden mit der Absicht einer maximalen Aufenthaltsdauer von 3 Monaten angetreten und können zur Entlastung der Angehörigen dienen sowie bei kurzzeitig verschlechtertem Gesundheitszustand sinnvoll sein. Die restlichen 137 Eintritte erfolgten mit langfristiger Absicht. Das durchschnittliche Eintrittsalter für einen Langzeitaufenthalt betrug 82,4 Jahre. Damit ist das durchschnittliche Eintrittsalter der Heimbewohner/innen innerhalb der letzten zehn Jahre nur leicht gestiegen (2012: 82,1 Jahre).

Von den 2020 eingetretenen Langzeitaufenthalter/innen hatten 42,3 Prozent zuvor im eigenen Zuhause gelebt (58 Eintritte), 41,6 Prozent kamen aus einem Krankenhaus. Während der Austritt nach einem Kurzzeitaufenthalt meist zurück nach Hause führte, endeten die Langzeitaufenthalte 2020 in 90,0 Prozent der Fälle mit dem Lebensende entsprechender Bewohner/innen. Die durchschnittliche Dauer eines Langzeitaufenthalts betrug 3,1 Jahre (2019: 3,2 J.).

Aufenthalte mit hohem Pflegeaufwand auf Höchststand

2020 wurden im Kanton Nidwalden 0,9 Prozent mehr Heimtage in Rechnung gestellt als 2019, was rund 1'530 Tagen entspricht (2019: 171'200; 2020: 172'800). Tage, an welchen ein Heimzimmer trotz Abwesenheit der Klientenschaft reserviert bleibt, werden als Reservationstage erfasst. Ohne reine Reservationstage beläuft sich die Anzahl der fakturierten Aufenthaltstage auf gut 171'300.

Gemäss Verordnung zum Krankenversicherungsgesetz wird der Pflegeaufwand für die Bewohner/innen in 12 Pflegestufen unterteilt, wobei jede Stufe einer Zunahme des täglichen Pflegeaufwands um 20 Minuten entspricht. Der Anteil der Aufenthaltstage mit keinem oder niedrigem Pflegebedarf bis Pflegestufe 2 ist im Kanton Nidwalden seit 2011 (38,7%) rückläufig (2020: 18,3%). Im gleichen Zeitraum nahmen die fakturierten Aufenthaltstage mit mittlerem Pflegeaufwand (Pflegestufe 3–7, 41 bis 140 Min./Tag) anteilmässig zu (2011: 39,5%; 2020: 56,3%). Der Anteil der fakturierten Aufenthaltstage mit hohem Pflegeaufwand (Pflegestufen 8–12, 141 Min./Tag und mehr) war 2020 mit 25,4 Prozent höher als im Vorjahr und erreichte damit einen Höchststand (2019: 24,5%).

Beschäftigungswachstum stagniert

2020 waren in den Nidwaldner Pflegeheimen 676 Personen beschäftigt. Diese besetzten im Jahresmittel rund 477 Vollzeitstellen. Seit 2014 war die Zahl der Vollzeitäquivalente (VZÄ) im Kanton Nidwalden kontinuierlich angestiegen. 2020 blieb sie aber praktisch konstant. Auf 1'000 verrechnete Heimtage kamen wie im Vorjahr 2,8 Vollzeitstellen.

In der Pflege war ein grosser Teil der gut 299 Vollzeitstellen von Fachpersonal besetzt (46,1%). 5,0 Prozent hatte das Assistenzpersonal inne und 25,6 Prozent Personen mit einem Abschluss als Pflegehelfer/in SRK oder in einem Praktikum. 19,7 Prozent besetzte Pflegepersonal in Aus- oder Weiterbildung. Der Anteil des Pflegepersonals ohne oder mit fachfremder Ausbildung betrug 3,1 Prozent.

Kontakt

Agnes Zwimpfer

E-Mail: agnes.zwimpfer@lustat.ch

Telefon: +41 41 228 73 26

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