Wohnbevölkerung 2020

Luzerner Bevölkerung wächst um 0,8 Prozent

Ende 2020 hatten gemäss den neusten Ergebnissen der Bevölkerungsstatistik 416'347 Einwohner/innen ihren ständigen Wohnsitz im Kanton Luzern. Damit ist die ständige Wohnbevölkerung innert Jahresfrist um 3'227 Personen gewachsen, was einer Zunahme um 0,8 Prozent entspricht. Die Zunahme war damit leicht schwächer als im Vorjahr, jedoch stärker als im gesamtschweizerischen Durchschnitt (0,7%).

Geburtenüberschuss und Wanderungssaldo sind positiv

Das Wachstum der Luzerner Bevölkerung ist sowohl auf den positiven Wanderungssaldo als auch auf den Geburtenüberschuss zurückzuführen. Im von der Corona-Pandemie geprägten Jahr 2020 wurden im Kanton Luzern 4'311 Lebendgeburten und 3'346 Todesfälle gezählt. Damit sank 2020 der Geburtenüberschuss auf +965 Personen (2019: +1'253 Pers.). Hauptgrund für den tieferen Geburtenüberschuss war die Zunahme der Todesfälle (+7,8%), gleichzeitig ging aber auch die Zahl der Geburten leicht zurück (−1,1%).

Die Differenz aller Zuzüge und Wegzüge betrug in demselben Zeitraum +2'002 Personen (2019: +2'091 Pers.).

Weniger Ein- und Auswanderungen im Corona-Jahr

Das Bevölkerungswachstum im Kanton Luzern ist besonders von Einwanderungen aus dem Ausland getrieben. Über die Hälfte der gesamten Bevölkerungszunahme ist auf den positiven internationalen Wanderungssaldo zurückzuführen: 2020 kamen 5'946 Personen aus dem Ausland in den Kanton Luzern, während 4'103 Luzerner/innen den Kanton ins Ausland verliessen (Wanderungssaldo: +1'843 Pers.). Im Vergleich zu 2019 wurde sowohl bei den Einwanderungen als auch bei den Auswanderungen eine Abnahme registriert (–5,7 bzw. –9,4%). Besonders Auswanderungen von Schweizer/innen gingen 2020 gegenüber dem Vorjahr stark zurück (–22,1%). Der Effekt der Corona-Pandemie auf die Wanderungsbewegungen ist aber schwierig abzuschätzen, da auch in der Zeit vor der Pandemie jährliche Schwankungen beobachtet worden waren.

Am meisten Wegzüge in die Kantone Aargau und Zürich

Der interkantonale Wanderungssaldo, d.h. die Differenz aus Zuzügen aus anderen Kantonen und Wegzügen in andere Kantone, betrug 2020 im Kanton Luzern +159 Personen (8'324 Zuzüge vs. 8'165 Wegzüge). Damit waren die interkantonalen Zu- und Wegzüge leicht höher als im Vorjahr (+2,5 bzw. +4,6%). Verlassen wurde der Kanton 2020 am häufigsten in Richtung der Kantone Aargau, Zürich und Bern. Allein die Wegzüge nach Zürich bescherten dem Kanton Luzern einen negativen Wanderungssaldo von –371 Personen. Aus denselben Kantonen zogen umgekehrt aber auch die meisten Personen in den Kanton Luzern.

Der Luzerner Wanderungsgewinn insgesamt (+2'002 Pers.) geht zu einem grossen Teil auf den Nettozuzug von Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit zurück (+1'946 Pers.). Aber auch bei Personen mit schweizerischer Staatsangehörigkeit wurden 2020 im zweiten nacheinander folgenden Jahr leicht mehr Zuzüge als Wegzüge registriert (+56 Pers.).

Jede sechste Person mindestens 65 Jahre alt

2020 verlief die Bevölkerungsentwicklung im Kanton Luzern nach Altersgruppe unterschiedlich. So sanken sowohl der Anteil der 0- bis 19-Jährigen an der Gesamtbevölkerung (2020: 20,2%, 2019: 20,3%) als auch der Anteil der Personen im erwerbsfähigen Alter zwischen 20 und 64 Jahren (2020: 61,7%, 2019: 61,9%) leicht. Gleichzeitig nahm der Anteil der Personen im gesetzlichen Rentenalter abermals leicht zu. Die Zahl der 65-jährigen und älteren Personen erhöhte sich innert Jahresfrist von 73'735 auf 75'290 Personen (+2,1%). 2020 waren somit 18,1 Prozent der Luzerner Bevölkerung – oder gut jede 6. Person im Kanton – mindestens 65 Jahre alt. 2010 hatte dieser Anteil noch 16,0 Prozent betragen.

Über 80 Prozent der ausländischen Wohnbevölkerung stammen aus Europa

2020 waren unter den 416'347 Einwohnern/-innen mit ständigem Wohnsitz im Kanton Luzern 79'215 Personen ausländischer Staatsangehörigkeit. Damit hat die Zahl der ausländischen Wohnbevölkerung im Kanton innert Jahresfrist um 2,1 Prozent zugenommen. Der Ausländeranteil erhöhte sich auf 19,0 Prozent (2019: 18,8%), blieb jedoch weiterhin deutlich unter dem gesamtschweizerischen Schnitt von 25,5 Prozent. Demgegenüber wuchs die Zahl der Luzerner/innen mit schweizerischer Nationalität um 1'624 auf 337'132 Personen an (+0,5%). Das Wachstum der Schweizer Bevölkerung ist geprägt von Einbürgerungen. So erhielten 2020 insgesamt 1'186 Luzerner/innen das Schweizer Bürgerrecht.

Die am häufigsten vertretenen nichtschweizerischen Nationalitäten im Kanton waren Deutschland (18,0%), Italien (10,6%), Kosovo (10,2%) und Portugal (9,5%). Insgesamt stammten 57,2 Prozent der ausländischen ständigen Wohnbevölkerung aus der Europäischen Union (EU27) und 25,1 Prozent aus dem übrigen Europa. 60,1 Prozent der ständigen ausländischen Wohnbevölkerung verfügten über eine Niederlassungsbewilligung. Eine Jahresaufenthaltsbewilligung besassen 35,5 Prozent.

Grosse Unterschiede zwischen den Gemeinden

In 9 der 11 Analyseregionen des Kantons Luzern stieg 2020 die Bevölkerungszahl gegenüber dem Vorjahr an. Den stärksten Zuwachs verzeichnete die Region Rooterberg/Rigi (+2,8%). Die beiden Regionen Entlebuch und Rottal-Wolhusen registrierten jeweils einen Bevölkerungsrückgang (−0,5% bzw. −0,1%). Die Stadt Luzern wies ein Wachstum von 0,4 Prozent auf. In insgesamt 17 der 80 Gemeinden des Kantons nahm die Bevölkerungszahl ab.

Wird die Bevölkerungsentwicklung in einem grösseren Zeithorizont betrachtet, erfuhr die Region Rooterberg/Rigi (+9,6%) in den letzten 5 Jahren das stärkste Wachstum. Mit einem Bevölkerungsrückgang von −0,1 Prozent zeigte die Region Entlebuch als einzige Region eine Verringerung der Einwohnerzahl. Die Bevölkerungsentwicklung unterscheidet sich auch zwischen den Gemeinden stark. So hatten die Gemeinden Wauwil (+20,3%), Gisikon (+19,5%) und Aesch (+18,1%) in den vergangenen 5 Jahren das höchste Wachstum im Kanton Luzern. Den höchsten Rückgang der Bevölkerungszahl registrierten im gleichen Zeitraum die Gemeinden Eich, Hohenrain und Entlebuch (zwischen −5,0% und −3,6%). Jede 8. Gemeinde verzeichnete im Zeitraum von 2015 bis 2020 einen Bevölkerungsrückgang. Im Kanton insgesamt nahm die Bevölkerung in diesem Zeitraum um 4,4 Prozent oder 17'585 Personen zu.

Autorin: Sibylle Haas / 1. September 2021

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