Wohnbevölkerung 2019

Anhaltendes Wachstum der Luzerner Bevölkerung

Ende 2019 hatten gemäss den neusten Ergebnissen der Bevölkerungsstatistik 413'120 Einwohner/innen ihren ständigen Wohnsitz im Kanton Luzern. Damit ist die ständige Wohnbevölkerung innert Jahresfrist um 3'563 Personen gewachsen, was einer Zunahme um 0,9 Prozent entspricht. Die Bevölkerungszahl wuchs somit stärker als in den letzten beiden Jahren und stärker als in der Gesamtschweiz (+0,7%).

Geburtenüberschuss und positiver Wanderungssaldo

Das Wachstum der Luzerner Bevölkerung ist sowohl auf den positiven Wanderungssaldo als auch auf den Geburtenüberschuss zurückzuführen. 2019 wurden im Kanton Luzern 4'357 Lebendgeburten gezählt. Abzüglich der 3'104 Todesfälle innert gleicher Frist entspricht dies einem Geburtenüberschuss von 1'253 Personen. Die Differenz von allen Zuzügen und Wegzügen betrug in demselben Zeitraum +2'091 Personen.

Zuzüge aus dem Ausland als Wachstumstreiber

Die Zuzüge sind im Kanton Luzern besonders von Einwanderungen aus dem Ausland getrieben. Beinahe die Hälfte des gesamten Bevölkerungswachstums ist auf den positiven internationalen Wanderungssaldo zurückzuführen: 2019 kamen 6'303 Personen aus dem Ausland in den Kanton Luzern, während 4'531 Luzerner/innen den Kanton ins Ausland verliessen (Wanderungssaldo: +1'772).

Der interkantonale Wanderungssaldo, das heisst die Differenz aus Zuzügen aus anderen Kantonen und Wegzügen in andere Kantone, betrug 2019 im Kanton Luzern +319 Personen (8'122 Zu- vs. 7'803 Wegzüge) und liegt somit nach drei Jahren im negativen wieder im positiven Bereich. Verlassen wurde der Kanton 2019 am häufigsten in Richtung der Kantone Zürich, Aargau, Bern und Zug. Aus denselben Kantonen zogen umgekehrt auch die meisten Personen in den Kanton Luzern. Mit Abstand die stärkste Anziehungskraft übten auf Luzerner/innen die Wohnkantone Aargau und Zürich aus. Allein die Wegzüge nach Zürich bescherten dem Kanton Luzern einen Wanderungsverlust von 502 Personen. Der Luzerner Wanderungsgewinn insgesamt (+2'091 Pers.) geht zu einem grossen Teil auf den Nettozuzug von Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit zurück. Aber auch bei der schweizerischen Wohnbevölkerung wurden 2019 zum ersten Mal seit 2015 leicht mehr Zuzüge als Wegzüge registriert (+58 Pers.).

Zahl der Über-65-Jährigen nimmt weiter zu

Je nach Altersgruppe verlief die Bevölkerungsentwicklung im Kanton Luzern 2019 unterschiedlich. So sanken sowohl der Anteil der 0- bis 19-Jährigen an der Gesamtbevölkerung (2019: 20,3%, 2018: 20,4%) als auch der Anteil der Personen im erwerbsfähigen Alter zwischen 20 und 64 Jahren (2019: 61,9%, 2018: 62,0%). Gleichzeitig nahm der Anteil der Personen im gesetzlichen Rentenalter abermals leicht zu. Die Zahl der 65-jährigen und älteren Personen erhöhte sich innert Jahresfrist von 72'068 auf 73'735 Personen (+2,3%). 2019 waren somit 17,8 Prozent der Luzerner Bevölkerung – oder gut jede sechste Person im Kanton – über 65 Jahre alt. 2010 hatte dieser Anteil noch 16,0 Prozent betragen.

Ausländeranteil tiefer als in der Gesamtschweiz

2019 waren unter den 413'120 Einwohnern/-innen mit ständigem Wohnsitz im Kanton Luzern 77'612 Personen ausländischer Staatsangehörigkeit, was einem Ausländeranteil von 18,8 Prozent entspricht. Damit hat der Anteil der ausländischen Wohnbevölkerung im Kanton zugenommen (2018: 18,5%), blieb jedoch weiterhin deutlich unter dem gesamtschweizerischen Schnitt von 25,3 Prozent. Die am häufigsten vertretenen nichtschweizerischen Nationalitäten im Kanton waren Deutschland (18,3%), Italien (10,4%), Kosovo (10,3%) und Portugal (9,6%). Insgesamt stammten 56,7 Prozent der ausländischen ständigen Wohnbevölkerung aus der Europäischen Union (EU27) und 25,4 Prozent aus dem übrigen Europa. 60,3 Prozent der ständigen ausländischen Wohnbevölkerung verfügten über eine Niederlassungsbewilligung. Eine Jahresaufenthaltsbewilligung besassen 34,7 Prozent.

Unterschiedliches Wachstum in den Regionen

In 10 der 11 Analyseregionen des Kantons Luzern stieg 2019 die Bevölkerungszahl gegenüber dem Vorjahr an. Den stärksten Zuwachs verzeichneten die Regionen Sursee/Sempachersee (+2,0%) und Unteres Wiggertal (+1,3%). Einzig die Region Entlebuch registrierte einen Bevölkerungsrückgang (−0,3%). Die Stadt Luzern wies ein Wachstum von 0,7 Prozent auf. In insgesamt 27 der 82 Gemeinden des Kantons nahm die Bevölkerungszahl ab. Wird die Bevölkerungsentwicklung in einem grösseren Zeithorizont betrachtet, erfuhr die Region Sursee/Sempachersee (+17,8%) in den letzten zehn Jahren das stärkste Wachstum. Mit einem Bevölkerungswachstum von 2,5 Prozent wuchs die Region Entlebuch am schwächsten. Im Kanton insgesamt nahm die Bevölkerung in diesem Zeitraum um 10,8 Prozent zu.

Autorin: Sibylle Haas / 27. August 2020

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