Leerwohnungen 2021

Leerwohnungsziffer fällt unter die 1,5-Prozent-Schwelle

Am 1. Juni 2021 standen im Kanton Luzern 2'513 Wohnungen leer. Das entspricht einer Leerwohnungsziffer von 1,23 Prozent. Die Leerwohnungsziffer liegt damit zum 6. Mal in Folge über 1 Prozent. Sie ist jedoch im Vergleich zu den beiden letzten Jahren deutlich unter die 1,5-Prozent-Marke gefallen. Das Untere Wiggertal ist die Luzerner Region mit der höchsten und die Region Sursee/Sempachersee jene mit der niedrigsten Leerwohnungsziffer im Kanton.

Zahl der leeren Wohnungen nimmt um über 500 Einheiten ab

Die Zahl der am 1. Juni 2021 im Kanton Luzern leerstehenden Wohnungen (inkl. Einfamilienhäuser) nahm gegenüber dem Vorjahr um 524 auf 2'513 Wohnungen ab (–17,3%). Damit wurde die im Vorjahr erstmals erreichte 3000er-Marke wieder deutlich unterschritten. 84 Prozent der Leerwohnungen waren Miet- und 16 Prozent Kaufobjekte. Die Leerwohnungsziffer, die den Anteil leerstehender Wohnungen am Gesamtwohnungsbestand misst, sank um 0,27 Prozentpunkte auf 1,23 Prozent. Damit lag sie jedoch auch im sechsten Jahr in Folge über der 1-Prozent-Marke.

Von den am Stichtag leerstehenden Wohnungen waren 206 Einheiten oder 8 Prozent innerhalb der letzten beiden Jahre fertiggestellt worden. 2'307 Wohnungen beziehungsweise 92 Prozent waren früheren Baudatums. In der Grössenkategorie der 3- und 4-Zimmer-Wohnungen, auf die 56 Prozent des Luzerner Gesamtwohnungsbestands entfällt, wurden 886 beziehungsweise 790 Leerwohnungen gezählt. Es folgten die Wohnungen mit 2 Zimmern (398 Leerstände) und solche mit 5 Zimmern (188); in absoluten Zahlen gab es in den Kategorien der 1-Zimmer-Wohnungen (165) und der Wohnungen mit 6 und mehr Zimmern (86) am wenigsten Leerstand. Zu den vielräumigen Wohnungen gehören auch die meisten Einfamilienhäuser; mit 71 waren von ihnen 56 weniger unbesetzt als noch 2020 (127).

Leerwohnungsziffer ist bei 3- und 4-Zimmer-Wohnungen am stärksten gesunken

Im Wohnungsgrössensegment mit bis zu 3 Zimmern standen anteilmässig deutlich mehr Wohnungen leer als bei den Wohnungen mit 4 und mehr Zimmern. Der Anteil der Leerwohnungen am Wohnungsbestand war bei den 1-Zimmer-Wohnungen am höchsten (1,88%). Von den 3- und 2-Zimmer-Wohnungen waren 1,75 respektive 1,61 Prozent unbesetzt, von den Wohnungen mit 4 und 5 Zimmern 1,25 respektive 0,55 Prozent. Anteilmässig am wenigsten Leerstände gab es bei den Wohnungen mit 6 und mehr Zimmern (0,37%). Im Vergleich zu 2020 nahm die Leerwohnungsziffer bei den 2-Zimmer-Wohnungen zu (+0,12 Prozentpunkte), während sie in den übrigen Grössenkategorien abgenommen hat. Im Grössensegment der Wohnungen mit 3 und 4 Zimmern war die Abnahme am stärksten (–0,46 bzw. –0,42 Prozentpunkte), bei den Wohnungen mit 6 und mehr Zimmern am schwächsten (–0,10 Prozentpunkte).

Höchste Leerwohnungsziffer in der Region Unteres Wiggertal

Die regionalen Leerwohnungsziffern weichen zum Teil deutlich vom kantonalen Mittelwert von 1,23 Prozent ab. Am rarsten waren Leerwohnungen in den Analyseregionen Sursee/Sempachersee und Agglomerationsgürtel. Dort waren am Stichtag 0,79 beziehungsweise 0,80 Prozent aller Wohnungen als leerstehend gemeldet. Am höchsten war die Leerwohnungsziffer wie schon in den letzten fünf Jahren in der Region Unteres Wiggertal (2,49%).

Gegenüber 2020 verzeichneten die Regionen Michelsamt/Surental (–0,73 Prozentpunkte) und Rooterberg/Rigi (–0,62) die stärkste Abnahme ihrer Leerwohnungsziffern. In vier weiteren Regionen (Seetal, Agglomerationskern, Sursee/Sempachersee, Willisau) lag die Abnahme des Leerwohnungsanteils zwischen –0,30 und –0,60 Prozentpunkten, während die Leerwohnungsziffern in der Stadt Luzern (–0,05 Prozentpunkte) fast unverändert und im Unteren Wiggertal unverändert geblieben sind. Eine Zunahme ihrer Leerwohnungsziffern verzeichneten drei Regionen. Am stärksten war der Anstieg in der Region Rottal-Wolhusen (+0,31 Prozentpunkte). Im Agglomerationsgürtel (+0,09) und im Entlebuch (+0,04) war die Zunahme deutlich schwächer. In der Stadt Luzern lag der Leerwohnungsanteil unterhalb des kantonalen Mittels: 2021 waren 517 Wohnungen oder 1,10 Prozent des städtischen Wohnungsbestands unbesetzt.

Leerwohnungszählung

Die aus der Leerwohnungszählung (Stichtag: 1. Juni) abgeleitete Leerwohnungsziffer misst den Anteil der am Markt angebotenen leerstehenden Wohnungen (inkl. Einfamilienhäuser) am gesamten Wohnungsbestand am Ende des Vorjahrs. Die Leerwohnungsziffer 2021 basiert auf dem Wohnungsbestand am 31. Dezember 2020. Die Leerwohnungsziffer ist einer von mehreren Indikatoren zum Wohnungsmarkt. Die Lage auf dem Wohnungsmarkt kann mit ihr nicht abschliessend beurteilt werden; insbesondere sind längerfristige zeitliche Vergleiche der Leerwohnungsziffer schwierig, da sich die Vermittlung von Wohnobjekten in den letzten Jahren gewandelt hat.

Autor: Khanh Hung Duong / 13. September 2021

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