Leerwohnungen 2018

Leerwohnungsziffer zum 3. Mal in Folge über 1 Prozent

Am 1. Juni 2018 standen im Kanton Luzern 2'814 Wohnungen leer. Dies entspricht einer Leerwohnungsziffer von 1,44 Prozent. Gemessen am Bestand waren kleinere Wohnungen mit bis zu 3 Zimmern häufiger unbesetzt als grössere Wohnungen mit 4 oder mehr Zimmern. Die Region Unteres Wiggertal wies die höchste und die Region Rottal-Wolhusen die niedrigste Leerwohnungsziffer aus.

Leerwohnungsziffer zum dritten Mal in Folge höher als 1 Prozent

Die Zahl der am 1. Juni 2018 im Kanton Luzern leerstehenden Wohnungen (inkl. Einfamilienhäuser) nahm gegenüber dem Vorjahr um 636 auf 2'814 Wohnungen zu. Ein Teil dieses Anstiegs ist auf erhebungsmethodische Gründe zurückzuführen. 86 Prozent der Leerwohnungen waren Miet- und 14 Prozent Kaufobjekte. Die Leerwohnungsziffer, die den Anteil leerstehender Wohnungen am Gesamtwohnungsbestand misst, erhöhte sich um 0,31 Prozentpunkte und lag bei 1,44 Prozent. Die 1-Prozent-Marke wurde damit nach 2016 und 2017 zum dritten Mal in Folge überschritten.

Von den am Stichtag (1. Juni 2018) leerstehenden Wohnungen waren 488 Einheiten oder 17 Prozent innerhalb der letzten beiden Jahre fertiggestellt worden. 2'326 Wohnungen beziehungsweise 83 Prozent waren früheren Baudatums. Die meisten unbesetzten Wohnungen waren mittelgross. In der Grössenkategorie der 3- und 4-Zimmer-Wohnungen, auf die 56 Prozent des Luzerner Gesamtwohnungsbestands entfällt, wurden 936 beziehungsweise 947 Leerwohnungen gezählt. Es folgten die Wohnungen mit 2 Zimmern (418 Leerstände) und solche mit 5 Zimmern (277); am wenigsten Wohnungen standen in den Kategorien der 1-Zimmer-Wohnungen (137) und der Wohnungen mit 6 und mehr Zimmern (99) leer. Zu den vielräumigen Wohnungen gehören auch die meisten Einfamilienhäuser; von ihnen waren 38 mehr unbesetzt als im Jahr zuvor (2018: 127; 2017: 89).

Leerwohnungsziffer ist bei kleineren Wohnungen höher als bei grösseren

Der Anteil der Leerwohnungen am Wohnungsbestand der jeweiligen Grössenkategorie war bei den Wohnungen mit 3 Zimmern am höchsten (1,96%). Von den 1- und 2-Zimmer-Wohnungen waren 1,64 respektive 1,87 Prozent unbesetzt, von den Wohnungen mit 4- und 5 Zimmern 1,56 respektive 0,83 Prozent. Anteilmässig am wenigsten Leerstände gab es unter den Wohnungen mit 6 und mehr Zimmern (0,43%). Im Vergleich zu 2017 nahm die Leerwohnungsziffer in allen Grössensegmenten mit bis zu 5 Zimmern zu, während sie bei den 6+-Zimmer-Wohnungen unverändert geblieben ist. Am stärksten war der Anstieg bei den Klein- und Kleinstwohnungen mit 1 bis 3 Zimmern.

Niedrigste Leerwohnungsziffer in der Region Rottal-Wolhusen

Die regionalen Leerwohnungsziffern weichen zum Teil deutlich vom kantonalen Mittelwert von 1,44 Prozent ab. Am rarsten waren Leerwohnungen wie schon im Vorjahr in der Analyseregion Rottal-Wolhusen. Dort wurden 0,58 Prozent aller Wohnungen als leerstehend gemeldet. Am höchsten war die Leerwohnungsziffer in der Region Unteres Wiggertal (2,27%). Gegenüber 2017 verzeichneten die Regionen Agglomerationskern (+0,87 Prozentpunkte), Unteres Wiggertal (+0,56) und Michelsamt/Surental (+0,55) die stärkste Zunahme ihrer Leerwohnungsziffern. Während die Region Seetal eine Abnahme des Leerwohnungsanteils verzeichnete (–0,26 Prozentpunkte), ist diese in 3 Regionen (Rottal-Wolhusen, Stadt Luzern, Agglomerationsgürtel) praktisch unverändert geblieben.

In der Stadt Luzern lag der Leerwohnungsanteil unterhalb des kantonalen Mittels: 2018 waren 468 Wohnungen oder 1,02 Prozent des städtischen Wohnungsbestands unbesetzt. In den grösseren Agglomerationsgemeinden Kriens, Ebikon und Emmen standen hingegen anteilmässig deutlich mehr Wohnungen leer. Für die Gemeinde Kriens, die 480 Leerstände meldete, ergab sich eine Leerwohnungsziffer von 3,57 Prozent. Aufgrund von geänderten Erhebungsmethoden sind die Vorjahreswerte der Gemeinde Kriens nur eingeschränkt mit den Angaben von 2018 vergleichbar.

Leerwohnungszählung

Die aus der Leerwohnungszählung abgeleitete Leerwohnungsziffer misst den Anteil der am Markt angebotenen leerstehenden Wohnungen (inkl. Einfamilienhäuser) am gesamten Wohnungsbestand am Ende des Vorjahrs. Die Leerwohnungsziffer 2018 basiert folglich auf dem Wohnungsbestand am 31. Dezember 2017. Die Leerwohnungsziffer ist einer von mehreren Indikatoren zum Wohnungsmarkt. Die Lage auf dem Wohnungsmarkt kann mit ihr nicht abschliessend beurteilt werden; insbesondere sind längerfristige zeitliche Vergleiche der Leerwohnungsziffer schwierig, da sich die Vermittlung von Wohnobjekten in den letzten Jahren gewandelt hat.

Autor: Khanh Hung Duong / 12. September 2018

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